Ein frühes und spätes Tor bescherten Austria Wien beim "Violetten-Duell" im Wörthersee Stadion bei Aufsteiger Austria Klagenfurt einen Auswärtssieg. Nach 7 Spielen ohne Dreier der ersehnte für die Schmid-Schützlinge. Wie in Runde 1 der Meistergruppe der ADMIRAL Bundesliga wieder gegen einen Kärntner Klub, wieder 2:1 (damals gegen den WAC, am 13. März daheim). Durch den ersten vollen Erfolg seit 2 Monaten ziehen die Wiener Violetten an Rapid vorbei auf Rang 3 und wollen diesen in der letzten Runde 32 am kommenden Samstag (17 Uhr) daheim gegen Vizemeister Sturm Graz verteidigen. Vorab Statements!

Eng und hoch ging es her beim "Violetten"-Duell: hier zwischen Florian Jaritz (Klagenfurt, li.) und Lukas Mühl.

SK Austria Klagenfurt – FK Austria Wien 1:2 (0:1)
Torfolge: 0:1 (1.) Ohio, 1:1 (68.) Greil, 1:2 (85.) Fitz. Zuschauer: 4.600. Schiedsrichter: Manuel Schüttengruber (Linz).

„Ich bin stolz auf die Mannschaft, was sie in den letzten anderthalb Jahren abgeliefert hat“

Peter Pacult (Trainer SK Austria Klagenfurt)...über...

…das Spiel: „Wenn man so in das Spiel reingeht, dann hast du ein Problem in der 1. Halbzeit. Austria hat aus zwei Möglichkeiten zwei Tore gemacht. Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht und wir hätten uns mehr verdient. Vielleicht ist es jetzt so, das was wir uns im Herbst und im Frühjahr erarbeitet haben, dass uns das auf den Kopf fällt.“

Platz 6 und Ziele nächste Saison: „Wir brauchen jetzt nicht über die nächste Saison reden. Heuer ist es sensationell für Austria Klagenfurt gelaufen. Wer hätte das geglaubt? Wir sind in der vorherigen Saison in der zweiten Liga in die Relegation gekommen und die musst du gegen einen Erstligisten auch bestehen. Die haben wir souverän abgeliefert. Ich bin stolz auf die Mannschaft, was sie in den letzten anderthalb Jahren abgeliefert hat. Ich bin stolz auf den Verein und die Fans.“

Harald Gärtner (Geschäftsführer SK Austria Klagenfurt)...über...

...Bilanz nach 1. Saison: „Es war eine sehr spannende und herausfordernde Saison. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch wirtschaftlich. Auf der anderen Seite ist es so, dass auch die roten Karten herausfordernd waren, weil wir immer wieder mit neuen Spielern und Strategien auf den Platz gehen mussten. Über die ein oder andere rote Karte kann man sprechen. Wir sind nicht so vermessen und fühlen uns verfolgt. Die Vielzahl der Entscheidungen ist schon bitter für die Mannschaft und den Klub. Ich bin mir sicher, dass wir den ein oder anderen Punkt mehr haben könnten.“

…ob er ein Gespräch mit Peter Pacult gesucht hat, nachdem er seinen Unmut gegen die Ausschlüsse äußert: „Es geht um Emotionen und die wollen wir transportieren. Ich bin der Meinung, dass Emotionen auch ausgelassen werden sollen. Peter ist authentisch und geradeaus. Da wollen wir ihn nicht verbiegen. Das brauchen wir in unserer Mannschaft und deshalb gibt es keine Restriktionen. Er soll so bleiben wie er ist.“

Zuschauerzahlen in Klagenfurt: „Man muss die Historie der Austria Klagenfurt betrachten. Die war in den letzten Jahren auch nicht so, dass viele Zuschauer kamen. Wir haben einen Kern. Wir wollen den ausbauen und haben einen mittel- und langfristigen Weg. Wir wollen uns dementsprechend positionieren. Trotzdem ist es uns gelungen, die fünftmeisten Zuschauer zu haben. Darauf müssen wir aufbauen. Deswegen arbeiten wir jeden Tag hart daran.“

Pläne, mehr Zuschauer in die Stadien zu locken: „Mit attraktiven Fußball. Das ist uns als Aufsteiger in der ersten Saison gelungen. Wir wollen für bestimmte Attribute stehen. Für Mentalität, Charakter, Zweikampfführung und schnelles Umschaltspiel. Wir sind zuversichtlich für die Zukunft, dass der ein oder andere kommt. Wir besuchen Schulen und gehen die Thematik offensiv in Klagenfurt und Kärnten an. Nächstes Jahr wird es anders aussehen.“

Kaderplanung in der neuen Saison: „Wir wollen viele österreichische Spieler bei uns im Kader haben. Sie müssen finanzierbar sein. Wir müssen smarte und interessante Lösungen finden. Mit Christopher Wernitznig ist es uns im Vorfeld gelungen einen Spieler an Land zu ziehen, der uns viel Freude bereiten wird.“

…seine Zukunft: „Im Moment konzentriere ich mich mit Haut und Haar auf Klagenfurt. Wir werden die Saison analysieren und Visionen austauschen. Im Moment gibt es keine Anfragen.“

"Habe auf Bank paar Tränen vergießen müssen - bin doch nur ein Mensch..."

Patrick Greil (SK Austria Klagenfurt) über seinen letzten Heimauftritt in Klagenfurt: „Es waren sehr schöne vier Jahre. Ich sollte zu dem Thema eigentlich nichts sagen, aber ich habe auf der Bank ein paar Tränen vergießen müssen. Ich bin doch nur ein Mensch und Emotionen sind aufgekommen. Ich werde das Wohnzimmer hier vermissen. Ich darf eigentlich nicht so viel sagen zu dem Thema.“

Florian Jaritz (SK Austria Klagenfurt) ...über...

...das Spiel: „Wir haben unsere Chancen auf die Führung gehabt. Wir haben das ganze Spiel lediglich zwei Chancen zugelassen und die haben sie eiskalt genutzt. Ich habe leider auch die Riesenchance auf das 1:1 gehabt, die muss ich machen. Dann schaut die Partie ganz anders aus. Es hat heute leider nicht sein sollen.“

Platz 6 in der Meistergruppe: „Vor der Saison war das Ziel der Klassenerhalt. Das haben wir sensationell geschafft. Aber wenn fünf von sechs Plätzen die Chance auf Europa haben und du zwei Runden vor Schluss so knapp davor bist, dann ist das natürlich bitter im ersten Moment. Wir haben uns alle mehr als den 6. Platz erwartet.“

Das Duell zwischen Patrick Greil (li.) und Alexander Grünwald war wohl das letzte in deren jeweiligem Dress von Austria Klagenfurt bzw. Austria Wien. 

Schmid: "Der Verein beginnt wieder zu leben“

Manfred Schmid (Trainer FK Austria Wien)...über...

…das Spiel: „Schwerer als wir uns das Spiel gemacht haben, kann man sich es nicht machen. Wir gehen praktisch mit dem Anpfiff in Führung und verabsäumen im Nachgang unsere Chancen zu verwerten. Wir waren nach vorne hin zu ungenau und das Passspiel war nicht gut genug. Wir haben schon bessere Spiele nicht gewonnen. Heute haben wir irgendwie einen Weg gefunden das Spiel zu gewinnen. Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft Angst gehabt hat etwas zu verlieren. Es war so eine Situation, wo du noch Sechster werden kannst. Deswegen verstehe ich die Jungs auch ein bisschen. Trotzdem musst du nach einer 1:0-Führung ruhiger spielen. Das haben wir verabsäumt.“

Dominik Fitz: „In erster Linie freut es mich total für den Dominik, dass er so ein wichtiges Tor für uns macht. Zu Beginn hatten wir unsere Probleme und er war sicherlich nicht glücklich mit mir. Ich habe kein Problem damit, wenn ein Spieler nicht immer lacht, wenn er mich sieht. Mir war wichtig, dass er eine professionelle Einstellung bekommt und das abruft, was er kann. Dann wird er besonders im letzten Spiel oder nächste Saison eine riesige Verstärkung für uns sein. Er ist auf einen super Weg. Er wird dann nicht mehr wegzudenken sein.“

…nächstes Spiel gegen Sturm Graz: „Wir haben so eine Situation, wo wir nur gewinnen können. Ich gehe davon aus, dass wir ein volles Haus haben werden. Die Fans werden uns unterstützen und die Jungs brennen auf das Spiel. Der Verein beginnt wieder zu leben. Die Fans identifizieren sich mit diesem Weg. Ich glaube, wir haben jetzt schon etwas tolles erreicht und das wollen wir am Wochenende krönen.“

"Austria soll für jungen, ambitionierten Spieler nie Ende der Fahnenstange sein“

Manuel Ortlechner (Sportdirektor FK Austria Wien)...über...

...Vertragsverhandlung mit Patrick Pentz: „Das Paket ist aus unserer Sicht schwer in Ordnung. Ein entscheidender Faktor kann sein, wie sich das heutige Spiel gestaltet und um die Attraktivität zu steigern, die mit den wirtschaftlichen Belangen zu tun haben. Da kann er ein Stück weit selber mithelfen, um die Attraktivität des Angebots zu steigern. Wahrscheinlich werden die nächsten Tage Klarheit bringen. 

Es geht nicht direkt darum, wie viel er mehr verdienen kann. Sondern es geht darum, ob er die Bühne weiterhin nutzen will oder eine neue Herausforderung sucht. Die Austria soll für einen jungen, ambitionierten Spieler nie das Ende der Fahnenstange sein. Er weiß wie viel Wertschätzung er von unserer Seite aus genießt. Er ist einer der absoluten Fanlieblinge und bringt Topleistungen. Wenn du erstmalig beim Nationalteam verweilst, dann siehst du auch das Niveau der anderen Spieler und da wird auch bei einem Kaffee über die Zahlen geplaudert. Da ist es nicht verwerflich, wenn er sich verändern wollen würde. Nur wir brauchen irgendwann Klarheit.“

…wann es Klarheit bei Patrick Pentz geben wird: „Nächste Woche.“

Transfergerüchte James Holland (LASK): „Jimmy ist ein interessanter und spannender Spieler. Nur mit sehr jungen Spielern wird es nicht funktionieren. Wir brauchen einen Spieler, der die Jungen führen kann und einen Profi-Fußballlifestyle lebt. Der Jimmy wäre so eine Person. Ob das so umgesetzt wird, wird die nächste Woche bringen.“

Pentz: "Ist nichts in meinem Fall entschieden - muss mir das richtig gut überlegen"

Patrick Pentz (FK Austria Wien) ...über...

...seine Vertragssituation (in Video-Beitrag): „Es wird oft zu viel darüber geredet, dass ich eh nicht unterschreibe. Ich bekomme das auch von Freunden geschickt, dass ich schon weg bin und eh nicht bleibe. Das stimmt absolut nicht und es ist nichts in meinem Fall entschieden. Ich muss mir das richtig gut überlegen.“

neue Herausforderungen: „Wien bietet alles. Du kannst im Sommer und Winter immer etwas machen. Zusätzlich hast du noch einen super Verein mit den richtigen Vereinsfarben. Ein super Stadion, super Infrastruktur und super Leute. Du hast alles da. Ich kenne den Verein in- und auswendig. Das ist dann schon eine schwere Entscheidung, sollte ich von hier weggehen.“

was „attraktive“ Angebote sind: „Das ist Ansichtssache. Es hängt davon ab, was man im Vertrag haben möchte. Ich weiß, wie die Austria finanziell dasteht und wie weit sie gehen können. Sie strecken sich wahrscheinlich schon in alle Richtungen. Deswegen muss man das auch wertschätzen. Wenn nicht mehr geht, geht nicht mehr, was bei so einem Schuldenberg auch verständlich ist. Das ist eine gewisse Last für einen Verein und da will man nicht alles in eine Spielerverlängerung reinstecken. Wenn das offen und ehrlich kommuniziert wird, finde ich das super. Kommunikation ist alles.“

…seine Prioritäten: „Es geht um eine sportliche Verbesserung und auf das kommt es an. Beim Nationalteam habe ich zwei Tage benötigt, um mich anzupassen. Das war ein krasser Unterschied. Auf dem Niveau entwickelst du dich viel schneller weiter. Ich will mich weiterentwickeln, weil ich erst 25 bin.“

Wichtigkeit Wiener Austria: „Es ist mein Verein und es gibt für mich keinen anderen Verein in Österreich. Die Austria ist in keinem Fall eine Notlösung.“

Dominik Fitz (FK Austria Wien)...über...

…seinen 1. Saisontreffer: „Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Ich habe die letzten zwei Partien schon Chancen liegen lassen. Aber umso glücklicher bin ich heute, dass ich das wichtige Tor gemacht habe.“

…seine aktuelle Form: „Von den Kräften her ist es noch ein kleines Problem, weil ich nicht viele Spielminuten gehabt habe. Sonst fühle ich mich super und bereit, dass ich wieder von Beginn an spielen kann.“

…zum Sturm-Spiel: „Wir werden gegen Sturm alles reinhauen und hoffentlich als Dritter aus der Saison gehen.“

„Jedem Austria-Fan wird warm ums Herz, wenn das eines von zwei scheiß Jahren gewesen ist“

Marc Janko (Sky Experte) …über...

...Entwicklung der Austria: „Jedem Austria-Fan wird es warm ums Herz, wenn das eines von zwei scheiß Jahren gewesen ist.“

Ausschlüsse Austria Klagenfurt: „Bei ein paar wenigen Situationen verstehe ich seinen (Peter Pacult, Anm.) Unmut, dass es rote Karten gegeben hab, obwohl es einen Videoschiedsrichter in Österreich gibt. Es waren ein paar Entscheidungen dabei, da würde man verstehen, wenn einer in die Luft geht. Ich glaube nicht, dass ein VAR bewusst etwas Schlechtes für Klagenfurt will.“

Zuschauerzahlen in Klagenfurt: „Es kommt nicht von heute auf morgen. Wenn man die Historie des Vereins verfolgt hat, ist es normal, dass das Stadion noch nicht voll sein kann. In Klagenfurt war es immer überschaubar von der Zuschauerzahl. So etwas braucht Zeit. Wenn sie so weiterarbeiten, können sie sich langfristig etwas aufbauen.“

Patrick Pentz: „Am Ende des Tages hast du als Fußballer zehn bis zwölf Jahre, wo du Geld verdienen kannst. Wenn jetzt ein Angebot aus dem Ausland kommt, wird die Austria mit dem nicht mitgehen können. Er liebt den Verein über alles, das kaufe ich ihm auch ab. Man muss auch verstehen, dass er auf einem höheren Level das vier- oder fünffache verdienen kann als das, was er jetzt bekommt und sich noch sportlich entwickeln kann. Intern liegen die Karten auf dem Tisch und er wird jetzt noch warten, ob noch etwas kommt.“

Transfer von James Holland vom LASK zur Austria: „Meine Quellen sagen mir, dass es so gut wie fix ist. Wenn es kommen sollte, wäre es eine gute Entscheidung. Du kannst nicht nur mit elf Jungen am Feld probieren die Körner einzusammeln. Du brauchst einen Erfahrenen. Holland ist ein Leader, der vorangeht und dorthin geht, wo es wehtut. Er ist ein guter Charakter in der Kabine. Die Verpflichtung würde Sinn machen.“

Spielfilm siehe Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL