Mit nur 3 Zählern aus den letzten 6 Spielen (je 3 Remis & Niederlagen) in der Meistergruppe der ADMIRAL Bundesliga samt abschließender 1:2-Niederlage beim WAC, rutschte Rapid noch auf Rang 5 ab und hat nun Saison-"Überstunden" zu absolvieren. Mit den Playoff-Finalspielen gegen den Montag-Sieger aus WSG Tirol vs. LASK. In der Lavanttal-Arena gab die Elf von Trainer Feldhofer an dessen ehemaliger Wirkungsstätte nicht nur binnen 2 Minuten einen 1:0-Vorsprung "aus der Hand", sondern versäumte es zuvor bei zahlreichen Einschussmöglichkeiten, "den Sack zuzumachen". Nachfolgend Statements aus beiden Lagern.

Happyend für den WAC, der seine durchwachsene Finalrunde trotz 6 Niederlagen noch mit Rang  4 abschloss. Die beiden End-Siege bei Sturm Graz und gegen Rapid retteten den Wölfen die nächste "Europa-Reise". Die Kärntner steigen in der 3. Quali-Runde zur UEFA Europa-Conference-League ein.

WAC - SK Rapid 2:1 (0:1)

Siehe Spiel-Bericht 

"...dass sie dann ins Wackeln kommen"

Robin Dutt (Trainer WAC) …über...

...die Partie: „Der Glaube ist aufgegangen. In der Halbzeit haben wir gesagt, dass der Ausgleich auch ruhig eine Viertelstunde vor Schluss fallen kann und, dass sie dann ins Wackeln kommen.“

…den Spielverlauf: „Du brauchst nur diese eine Chance, um zurückzukommen. In Wien war das komplett umgekehrt, das genau entgegengesetzte Spiel.“

…die Saison: „Das ist mir viel wert. Weil ich einschätzen kann, welche Erwartungshaltung an meine Person gerichtet ist und nachdem der WAC international letztes Jahr nicht dabei war, freut es mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte, dass wir wieder dabei sind.“

die Mannschaft: „Es geht jetzt wieder von vorne los. Wir haben gesehen, dass es eine besondere Mannschaft ist, mit besonderen Charakteren. Auf dieses Niveau müssen wir erstmals wieder kommen. Das ist aber Zukunft und heute feiern wir die, die noch da sind.“

Hatte wiederholt Einschussmöglichkeiten: Robert Ljubicic verpasste vorzeitig mit Rapid einen Europacup-Platz und geht nun in die Saisonverlängerung mit den Playoffs.

"Es sollte sich jeder selber bei der Nase nehmen"

Ferdinand Feldhofer (Trainer SK Rapid Wien) ...über...

Planungen für die nächste Saison (vor dem Spiel): „Es ist schon so, dass wir schon relativ weit sind mit unseren Planungen und Gesprächen. Ich weiß nicht, ob da noch große Veränderungen kommen, ob wir jetzt im Playoff, in Europa oder nicht sind.“

...die Partie: „Das muss man schon mal sacken lassen. Eigentlich unglaublich, wie man das Spiel nicht gewinnen kann, beziehungsweise verliert. Es ist schwer, da jetzt eine Erklärung zu finden. Viel besser kann man nicht in ein Spiel starten über dreiviertel der Spieldistanz und trotzdem ist es dann irgendwie ein Selbstfaller, der uns nicht das erste Mal passiert. Das muss man uns noch hinnehmen.“

Qualität der Mannschaft: „Mir ist wichtig, dass wir zu guten Momenten kommen. Es sollte sich jeder selber bei der Nase nehmen, das ist mal das Allerwichtigste. Dann können wir aus der Situation wieder gemeinsam rauskommen. Es fühlt sich einfach nicht gut auf diesem fünften Platz.“

…das kommende Spiel am Donnerstag: „Wir müssen das Spiel heute so nehmen, wie es gekommen ist, das ist extrem bitter. Ab morgen gibt es wieder Charakter zu zeigen, Mentalität zu zeigen und da gibt es zwei Wege. Entweder wir nehmen diese Zusatzwoche hin und ergeben uns oder wir stehen auf, jetzt erst recht, und zeigen noch zwei super Spiele.“

„Bin nach wie vor leidenschaftlicher Fußballer und möchte mindestens noch 1 Jahr spielen“

Michael Liendl (WAC) …über...

...sein letztes Spiel: „Man sieht einfach, was los ist und mich freut es einfach unglaublich, dass ich in den letzten Jahren doch was richtig gemacht habe. Ich bin einfach froh für den Verein, dass wir uns qualifiziert haben und Vierter geworden sind. Es war eine schwere Saison. Wenn man dann das alles erlebt, heute habe ich es wirklich genossen.“

Moment als er ausgewechselt wurde: „Es ist ein wunderschönes Gefühl. Es freut mich ungemein. Es ist schön, wenn du als Spieler so einen Abgang hast. Ich habe den Jungs vorher in der Kabine gesagt, dass dieser Erfolg unglaublich wichtig ist für den Verein und das ist ein schönes Gefühl. Darauf bin ich dankbar und stolz.“

…die Mannschaft: „Der Leiti und ich haben doch die letzten Jahre zusammengespielt und haben der Mannschaft einen Stempel aufgedrückt. Das habe ich auch in der Kabine gesagt, da drinnen sind nicht nur Männer oder Fußballkameraden, sondern es sind Freundschaften entstanden. Wenn du so ein Gefühl hast, dass Freundschaften entstehen, dann gehst du gerne zum Training und zum Spiel. Das hatte ich die letzten Jahre.“

wie es bei ihm weitergehen wird: „Das es nächste Woche eine Entscheidung gibt oder nicht. Es ist grundsätzlich alles offen. Mitte der Woche habe ich dem Präsidenten mitgeteilt, dass sich das Angebot, was er mir gemacht hat, ablehne. Ich möchte einfach noch Fußball spielen. Ich bin nach wie vor ein leidenschaftlicher Fußballer und möchte mindestens noch ein Jahr spielen.“

"Keine Ahnung, wie wir das Spiel gewonnen haben"

Mario Leitgeb (WAC) …über...

wie man das Spiel noch drehen konnte: „Keine Ahnung, wie wir das Spiel gewonnen haben. Ich bin überglücklich. In der Kabine habe ich ein paar Tränen verschüttet, weil es einfach eine schöne Zeit war mit den Spielern, die jetzt gehen. Da gehören alle dazu. Es war toll und schön, dass wir jetzt noch was zum Feiern haben.“

seine Zukunft: „Ich möchte genau, so eine Mannschaft wieder beisammen haben, die niemals aufgibt und immer an die großen Dinge denkt. Dann ist nächstes Jahr sicher wieder vieles möglich.“

Zusammenhalt der Mannschaft: „Durch was wir alles gegangen sind. Das waren furchtbare Zeiten dabei und das waren unglaublich schöne Zeiten dabei. Es tut mir jetzt schon im Herzen weh, wenn jetzt die paar Spieler gehen. Es sind alle menschlich top. So ist der Fußball und ich wünsche allen, alles Gute.“

Der 19-jährige Amar Dedic schaffte mit dem WAC die Wende nach 0:1-Rückstand gegen Christoph Knasmüllner und Co.. Betretene Mienen am Ende bei Rapid, das eine große Chance verpasste und jetzt auf dem "2. Bildungsweg" die Chance nach Europa in Angriff nimmt.

"Anscheinend ist die Qualität nicht hoch genug"

Marco Grüll (SK Rapid) …über...

...die Partie: „Wir führen und haben Chancen, machen das Tor aber nicht. Erwecken dann einen Gegner, der kaum Chancen hat, nur aus Standards gefährlich ist, wieder zum Leben, weil wir so spielen nicht zu machen und das 2:1 bekommen. Jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da.“

…die Chancenverwertung: „Anscheinend ist die Qualität nicht hoch genug. Wenn das einmal passiert, sage ich ok, aber wenn wir es zehnmal verbocken, so in der ganzen Saison, da muss es irgendwas mit der Qualität zu tun haben.“

…den Spielverlauf: „Es zieht sich schon durch die ganze Saison. Wir haben die Chancen und machen es nicht, der Gegner macht dann ein Tor und es ist dann alles vorbei bei uns.“

"Unsere Fans sind das beste Glied in der Mannschaft"

Kevin Wimmer (SK Rapid) ...über...

...die Partie: „Wir haben so viele klare Torchancen, es ist unglaublich, wie man solche Chancen nicht machen kann. Mit 2:0 wäre das Spiel fix vorbei gewesen. So ist es aber leider im Fußball, dass sie aus dem nichts ein Tor machen und dann gleich das Nächste nachlegen. Es ist unverständlich. Am meisten tut es mir für unsere Fans leid, die uns wirklich jedes Spiel Vollgas unterstützen. Das wir es so aus der Hand geben, ist sehr enttäuschend.“

Austausch mit den Fans: „Die Fans haben uns gesagt, dass sie auch in den nächsten zwei Spielen für uns da sein werden. Sie sind, wie so oft in der Saison, das beste Glied in der Mannschaft. Das ist sehr enttäuschend, dass wir sie nicht belohnen konnten. Es geht trotzdem noch um einiges für uns.“

"Haben verabsäumt 2:0, 3:0 und 4:0 zu erzielen"

Zoran Barisic (Sportdirektor SK Rapid) …über...

...die Partie: „Ich habe keine Erklärung dafür. Wir waren die bessere Mannschaft. Es war eine sehr konzentrierte Leistung. Wir haben es verabsäumt, das 2:0, 3:0 und 4:0 zu erzielen. Die Chancen waren zur Genüge da. Innerhalb von 2 Minuten dreht sich das Spiel komplett. Schade, die Mannschaft hat sich um die Früchte ihre Leistung gebracht. Es gibt im Fußball immer wieder Ergebnisse, die zustande kommen, die man sich nicht erklären kann.“

…die Qualität: „Einerseits ist es natürlich die Qualität vorm gegnerischen Tor, andererseits braucht man da auch ein bisschen an Lockerheit, damit man da vielleicht noch den letzten Pass spielt und in Ruhe aufs Tor zielt. Das sind natürlich Dinge, die mit Qualität und Erfahrung zu tun haben.“

kommende Playoff: „Zunächst müssen wir mal den Stachel, der tief sitzt, rauslassen. Morgen müssen wir das abschütteln und uns seriös vorbereiten auf die letzten beiden Spiele. Da geht es um sehr viel für uns. Es ist nach wie vor eine Chance, um in Europa dabei zu sein. Wir müssen daraus lernen und Motivation schöpfen.“

LASK als möglichen Gegner: „Unabhängig davon wird es so oder so schwer. Egal ob es die WSG oder der LASK wird, werden es zwei irrsinnig schwere Spiele sein.“

Christoph Peschek (Geschäftsführer Wirtschaft SK Rapid) über den internationalen Startplatz: „Wir haben einen Umbruch eingeleitet und den werden wir so oder so fortsetzen. Das ist nicht abhängig vom international Bewerb. Die Planungen laufen auf Hochtouren.“

Feldhofer "akzeptiert immer die Umstände"

Marc Janko (Sky Experte) …über...

...Ferdinand Feldhofer: „Er hatte einen schwierigen Start bei Rapid, aber er hat es geschafft im Großen und Ganzen Stabilität reinzubekommen. Im Winter hat er seine 2 Top offensiv Leute verloren und das ist nicht so leicht aufzufangen. Was mir bei ihm immer gefallen hat, ist, dass er sich nie beklagt. Er akzeptiert immer die Umstände.“

Qualität von Rapid: „In der Winterpause haben sie ihre 2 besten Offensivakteure verloren. Sie müssen jetzt in der Sommerpause einen Spieler für vorne holen. Weil das können sie nicht so liegen lassen, dass sie so viele Chancen nicht verwerten.“

Siehe auch Spielbericht und Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL