Welch ein Saisonabschluss im Top-Spiel der 32. Runde der ADMIRAL Bundesliga für Austria Wien beim 4:2-Erfolg gegen Sturm Graz vor ausverkaufter Kulisse in der Generali Arena. Sechs Tore, jede Menge gelebte Emotionen, Joker- und Jubiläums-Tore...packende Partie, in der sich die Violetten Rang 3 sicherten und somit das Ticket für das Europaleague-Playoff lösten, um vorzeitig bereits einen Fixplatz in der Gruppenphase der Conference League fix haben. Nachfolgend Statements zum Spiel und darüberhinaus am Tag der Abschiede & Ehrungen sowie Feierlichkeiten.

Ausgepowert und wie "Mai-Käfer" am Boden liegend: die beiden "Power-Boys", das "Sechser-Duo" Braunöder & Martel....ansonsten allenthalben Jubel-Stimmung in der Generali Arena bei den Violetten nach einem emotionalen Spiel.

FK Austria Wien – SK Puntigamer Sturm Graz 4:2 (2:1)

Siehe Spielbericht

„Was hier los ist, das hat es schon viele Jahre nicht mehr gegeben“

Manfred Schmid (Trainer Austria Wien) …über...

...die Partie: „Besser kann man sich so einen Tag nicht ausmalen, wenn man die Emotionen hernimmt. Ich durfte die Spieler lange Jahre begleiten als U14 Spieler und jetzt wieder mit einem Riesenerfolg hören die Jungs wieder auf. Was da die letzten Wochen, Monate entstanden ist, wenn ich zurückdenke, stehen wir da und spielen in der Europagruppenphase fix. Es ist einfach überragend, was da entstanden ist im Klub. Ich bin mächtig stolz auf die Truppe, was die geleistet hat.“

Qualität der Mannschaft: „Wir haben immer wieder die ein oder anderen Schwächen gezeigt. Es ist aber so überragend, was da im Klub entstanden ist. Was hier los ist, das hat es schon viele Jahre nicht mehr gegeben, dass das Stadion ausverkauft ist und so eine Stimmung ist. Die Fans sind glücklich und Jungs haben sich das verdient.“

…die Saison: „Es war das erste scheiß Jahr, aber ich hoffe, dass die anderen auch so werden. Vielleicht sogar ein bisschen besser, dann sind wir alle glücklich damit.“

…sein 1. Jahr als Chefcoach: „Es war eine ganz schwierige Situation für mich. Das war eine Situation, die du als erste Station eigentlich nicht annehmen solltest. Wenn man die Voraussetzungen sieht finanziell, dann hatten wir große Probleme in allen Bereichen. Ich wusste, aber immer, dass ich irgendwann hier aufschlagen werde. Ich muss mich auch bedanken beim Kurt Gollowitzer, ohne den ich heute nicht dastehen würde, weil er hat alles in die Wege geleitet, damit ich heute hier stehen darf. Vielen Dank Kurt, für deine Unterstützung. Für mich als Trainer ist es sensationell. Ich habe mit meinem Trainerteam nie daran gezweifelt, dass wir es schaffen können. Dass es so läuft, ist Wahnsinn und ich freue mich riesig!“

Ziele für die kommende Saison: „Jetzt muss man erst mal schauen was passiert. Man sieht ja, dass einige Stützen den Verein verlassen. Wir müssen uns mal neu orientieren und schauen, was wir für Spieler bekommen. Mit dem möchte ich mich noch gar nicht befassen. Ich möchte jetzt es genießen und Spaß haben.“



Hochemotionaler Abschied für Kapitän Markus Suttner, hier in der Spielertraube von seinen Mitspielern gefeiert.

„Es war so eine geile Zeit, dass da Tränen kommen ist ganz normal“

Markus Suttner (Austria Wien) …über...

...sein Karriereende: „Es ist einfach ein geiles Gefühl. Wie ich zurückgekommen bin, gab es einfach das Signal, dass ich helfen will. Dass es so schnell besser wird und wir international in einer Gruppenphase sind, ist einfach sensationell. Man hat einfach gesehen, wie sich ein paar Spieler weiterentwickelt haben. Das hat das Spiel für uns einfacher gemacht und hat sich in den Ergebnissen widergespiegelt. Deswegen stehen wir zurecht dort, wo wir sind. Ich finde es einfach richtig geil und mich freut es für die Jungs.“

seine Emotionen: „Im Bus hat es mich schon gedrückt, dann wie ich das letzte Mal in die Kabine gegangen bin und mein Dress gesehen habe. Dann wollte ich vorm Match nicht zu viele Emotionen zulassen, sonst spiele ich nämlich einen Schas. Dass ich einen Assist heute hatte, war schön, aber die Auswechslung hat mir dann den Rest gegeben.“

seine Auswechslung: „Die Emotionen konnte ich dann nicht mehr unterdrücken. Ich wollte mich auch nicht zurückhalten, weil ich habe mich schon den ganzen Tag gezügelt. Bei der Auswechslung vom Grüni hat es du mich schon gedrückt. Es war so eine geile Zeit, dass da Tränen kommen ist ganz normal.“

…was er am meisten vermissen wird: „Fußball ist jetzt vorbei. Es war ein bewusster Schritt, aber man kann nicht zu hundert Prozent darauf vorbereitet sein, doch ich werde es dann bei den ersten Spielen sehen, wie sehr ich es vermissen werde. Es ist eine Entscheidung für den neuen Job und für meine Familie und ich bin glücklich damit.“

"Bei Traineransprache habe ich kurz schlucken müssen"

Alexander Grünwald (Austria Wien) …über...

...sein Karriereende: „Es wird noch ein bisschen dauern, bis die ganzen Emotionen rauskommen. Es ist sehr viel eingeprasselt, aber was heute passiert ist und wie viele Leute da sind. Ich verspüre so viel Dankbarkeit, das erleben zu dürfen. Da sieht man auch, dass wir in den letzten Jahren was richtig gemacht haben, wenn man so gefeiert wird.“

sein Karrierehighlight: „Es gibt es einige Spiele, aber Dynamo Zagreb oder Mattersburg Meistertitelfixierung. Ich muss aber ehrlich sagen, wie wir heute mit dem Bus hergefahren sind, das hat mich ein wenig daran erinnert, wie wir Meister geworden sind. Das war gewaltig. Bei der Meisterfeier war auch nicht mehr los. Es fühlt sich fast so an, als wären wir Meister geworden. Die Fans gehen wieder gerne ins Stadion und das haben wir erreicht. Wenn ich die ganzen Jahre zusammenfasse, dann ist das ganz oben dabei.“

…wie sehr seine Emotionen gedrückt haben heute: „Bei der Traineransprache habe ich kurz schlucken müssen und bei der Auswechslung auf der Ersatzbank ist auch die ein oder andere Träne gekommen. Ich verspüre aber nur Dankbarkeit und Stolz.“

…die Feierlichkeiten: „Ab jetzt bin ich kein Leistungssportler mehr, das heißt, es kann ein bisschen Gift in den Körper rein. Das wird auch sicher passieren, aber meine Familie ist da und jetzt werden wir mal mit der Mannschaft zusammen feiern.“



Zwei langjährige Identifikations-Figuren bei Austria Wien: Trainer Manfred Schmid und Alexander Grünwald. Der 33-jährige, gebürtige Klagenfurter beendet nach 11 Jahren und 330 (!) Pflichtpartien (78 Tore, 59 Assists) bei den Wiener Violetten seine stolze Karriere. Und mit einem Erfolg!

Eric Martel (Austria Wien) …über...

...die Partie: „Mir sind schon fast vor dem Spiel die Tränen gekommen, wo man gesehen hat, dass der Sutti und der Grüni aufhören. Es ist schon sehr emotional, wenn du weißt, dass zwei so große Spieler aufhören.“

ob er den Verein verlassen wird: „Es ist noch gar nichts ausgeschlossen. Es ist noch überhaupt nicht fix, vielleicht bleibe ich doch bei der Austria. Sollten sich die Wege trennen, wird mir Wien sehr fehlen. Es ist eine sehr schöne Stadt und ein sehr sympathischer Verein. Es ist unglaublich, wie die Fans mit einem feiern und wie sie dich mitreißen im Spiel.“

…die Saison: „Am Anfang der Saison hätten wir uns niemals zugetraut, dass wir jetzt Dritter werden. Am Anfang der Saison waren wir am vorletzten Platz und, dass wir jetzt sowas abreißen und zum Schluss am dritten Platz stehen und fix im internationalen Geschäft sind, ist einfach überragend.“

„Da brauch ich eine Packung Taschentücher … er ist wie großer Bruder für mich“

Patrick Pentz (Austria Wien) …über...

...die Partie: „Unglaublich, kann es gar nicht in Worte fassen. Dritter Platz unser großes Ziel, Sutti und Grüni Verabschiedung nach so einer Karriere, in so ein Hoch zu gehen, einfach Wow. Unglaublich!“

…was er Markus Suttner bei der Auswechslung gesagt hat: „Ich habe ihm in erster Linie zu seiner Karriere gratuliert. Das legt nicht jeder hin. Er hat viel mit seinem unglaublichen Willen und Ehrgeiz in seiner Karriere gemacht, das bewundere ich einfach. Ich sage danke, dass ich mit ihm zusammenspielen durfte.“

…ob er bei der Austria bleiben wird: „Das wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Für mich steht jetzt eine Woche Urlaub an und dann hoffe ich, dass ich beim Nationalteam vielleicht dabei bin.“

…welche Tendenzen er hat für einen Wechsel: „Ich habe mir prinzipiell noch nichts vorgenommen. Ich habe gesagt, ich will jetzt einfach mal die Top 3 mit der Austria schaffen und danach schaue ich mir das ganze Mal an.“

Verabschiedung von Grünwald und Suttner: „Da brauch ich dann eine Packung Taschentücher. Ich sehe hier die Grünwald und Suttner Leiberl. Mit dem Grüni verbinde ich 7 Jahre zusammen bei der Austria. Er ist wie ein großer Bruder für mich.“

„Diese violett Welle surfen wir hoffentlich noch sehr lange“

Manuel Ortlechner (Sportdirektor Austria Wien) über die Saison: „Ich verbinde mit Suttner und Grünwald eine jahrelange Freundschaft. Beide haben eine ganze Dekade bei dem Verein mitgeprägt. Ich kenne auch von beiden die Familien und es ist schön, dass beide den Verein erhalten bleiben. Das ist der neue Weg, dass wir wieder greifbarer und menschlicher sind. Es freut mich, das es so gut ankommt bei den Fans. Das ist so ausgeht kannst du nicht planen. Diese violett Welle surfen wir hoffentlich noch sehr lange.“

Ilzer: „Sind mit 8 Punkten Vorsprung the Best of the rest“

Christian Ilzer (Trainer Sturm Graz) ...über...

vor dem Spiel über Jakob Jantscher und die Auszeichnung zum Spieler der Saison: „Er hat schon in der ersten Saison gezeigt, welche Qualitäten in ihm stecken. Viele sagen immer, er ist der Thomas Müller von Sturm Graz. Er hat ähnliche Fähigkeiten. Im Alter lässt er keinen Millimeter nach, was jetzt das Körperliche betrifft. Die fußballerische Qualität, das Verstehen des Spieles, steckt einfach in ihm drinnen. Er ist überragend in der Ausführung der Standardsituationen. Ein enorm wichtiger Bestandteil unseres Spiels. Wenn man Spieler der Saison wird, dann braucht man auch eine Mannschaft, die ihm zu diesem Titel begleitet hat. Da hat auch unsere Mannschaft einen Anteil daran.“

…die Saison: „Wir wollten bestmöglich diese Saison beenden und die Spannung hochhalten. Wenn man die letzten zwei Spiele anschaut, ist uns das definitiv nicht geglückt. Trotzdem werden wir uns diese Saison nicht schlechtreden lassen. Wir sind insgesamt noch immer 8 Punkte vor dem Drittplatzierten. Es gibt ein Ligakrösus mit Salzburg. Wir sind mit 8 Punkten Vorsprung der „Best of the rest“. Das ist eine ausgezeichnete Saison, auch wenn die letzten 2 Spiele nicht so verlaufen sind, wie wir das gewollt hätten. Das sehen wir auch, was uns auszeichnet. Nämlich Laufarbeit, taktische Geschlossenheit, wenn da einzelne Positionen nur ein paar Prozent nachlassen, dann ist es nicht mehr möglich. Das hat man heute und letzte Woche gesehen, deshalb haben wir nicht so abgeschlossen, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Comeback von Sandro Ingolitsch: „Zum Saisonschluss hat er noch ein paar Minuten bekommen. Ich denke, das ist für ihn eine Bestätigung, dass er wieder dabei ist.“

…seine Saisonhighlights: „Ich kann nicht eines rauspicken. In 113 Jahren Sturm Graz waren wir 10 Mal in den Top 2. Das ist uns heute gelungen und deshalb war es eine großartige Saison, mit vielen Highlights und vielen schwierigen Phasen.“

Jantscher: „Hat für mich einen großen Stellenwert“

Jakob Jantscher (Sturm Graz):
…in einem Videobeitrag über den 2. Platz: „Wenn man diese Saison Revue passieren lässt, dann haben wir uns sicherlich als der zweite Platz in Österreich etabliert. Der Abstand auf Platz 3 kommt nicht von irgendwoher, das ist hart erarbeitet. Das Ziel wird sein, dass wir nach oben hin den Punkteabstand verkleinern.“

…seine Auszeichnung zum Spieler der Saison: „Es ist schon mehr wert als eine Fanabstimmung natürlich, das ist schon klar. Es hat für mich schon einen großen Stellenwert, weil der Verein Sturm Graz ist der, wo ich Profi geworden bin. Hier habe ich den größten Teil meiner Karriere verbracht.“

"Jantscher sieht nicht so hölzern aus"

Marc Janko (Sky Experte) …über...

...Jakob Jantscher: „Ich finde nicht, dass er so hölzern aussieht, wie ein Thomas Müller, sondern eher eleganter. Natürlich von der Qualität her, ist es in die Richtung gehend. Darüber hinaus ist er ein Top-Charakter in der Mannschaft. Ein super Typ.“

Gregory Wüthrich: „Ich bin der Meinung, dass er viel zu leicht fällt. Das hat er nicht notwendig. Vielleicht ist es heute zurückgekommen, dass er das Foul nicht bekommen hat. Danach haben sie das zweite Tor kassiert. Ich habe das in der Saison schon öfters erlebt, sobald du Wüthrich berührst, ist er am Boden. Das geht mir bei ihm oftmals viel zu leicht.“

Austria: „Wenn du den richtigen Trainer passend zur Mannschaft findest und er hat die richtigen Knöpfe bei den Spielern drückt, dann kann eine Mannschaft über sich hinauswachsen. Trainer Schmidt hat einen entscheidenden Faktor in dieser Konstellation gespielt. Ich würde es mir wünschen, dass die Austria weiterhin so gut arbeitet. Es ist wichtig für den österreichischen Fußball, dass es in Wien zwei Traditionsvereine gibt.“

Sturm Graz: „Der Punktevorsprung vor dem 3. Platz spricht für sich. In Graz wird einfach richtig gut gearbeitet. Dort ist man sich nicht zu schade, die Talente, die bei Red Bull nicht in den Kader kommen, bei sich aufzunehmen.“

Spiel-Film im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: Josef Parak