Nach 11 Jahren steigt der FC Flyeralarm Admira aus der ADMIRAL Bundesliga ab. Wie wird es weiter gehen beim "Ausbildungsklub"? Der so viele Talente hervorgebracht hat. Wie auch ÖFB-Teamstürmer Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart), an dem der deutsche Rekordmeister FC Bayern München laut übereinstimmender Medienberichte dran ist. Was auch den Südstädtern einen "Verkaufs-Anteil" in Millionenhöhe bescheren würde. Was meint Admira-Präsident Philip Thonhauser, der Sonntag aus den USA bei Sky zugeschaltet war? Während sich Admira-Ex-Identifikationsfigur Ernst Baumeister zur Comeback-Frage äußerte.

Erstmal "Durchblasen" für Präsident Philip Thonhauser und die Admira nach dem Abstieg.

Ca. 3 Millionen Euro bei Kalajdzic-Transfer

Vorweg: Wie Sky berichtet hat die Admira beim Verkauf des 24-jährigen Wieners zum VfB Stuttgart im Sommer 2019 eine Weiterverkaufsklausel von 12,5 Prozent ausgehandelt. Bei einer Ablöse zwischen 20 bis 25 Millionen Euro winken den Niederösterreichern Zusatzeinnahmen in Höhe von etwa 3 Millionen Euro. Sasa Kalajdzic wurde zuletzt mit einigen Top-Klubs in Verbindung gebracht, darunter Bayern München, BVB und gar Paris Saint-Germain.

"Wattens spielt mit B-Elf und greift so nicht mehr wirklich in den Wettbewerb ein"

Philip Thonhauser (Präsident FC Flyeralarm Admira) …über...

....die Niederlage gegen den LASK: „Es war gut nach dem Spiel zuerst einmal ein wenig abzuschalten und dann erst nach 24 Stunden in die Gespräche einzusteigen. Von verkraften kann man noch nicht sprechen und es wird sicher noch dauern, bis diese Wunden zu wachsen. Fakt ist, dass wir vor dem Spiel die schlechteste Ausgangsposition hatten und es dann auch nicht geschafft haben den Sack zu zumachen. Mein Gefühl vor dem Spiel war auch nicht gerade so gut wenn ich ehrlich bin. Wattens spielt mit der B-Elf und greift so nicht mehr wirklich in den Wettbewerb ein.

Die ganze Situation mit der Punkteteilung, unseren verlorenen direkten Duellen und mit dem LASK als Gegner war nicht die einfachste. Wir haben trotzdem alles in die Waagschale geworfen, aber es hat nicht gereicht. Das ist bitter, aber wir blicken schon sachlich nach vorne. Das Leben geht weiter.“

finanzielle Situation nächste Saison: „Wir haben vorsorglich schon vor dem letzten Spiel geschaut, was machbar ist und wo die Reise hingehen kann. Finanziell passt es, wir können, wenn auch kleiner, planen. Das haben wir uns in den letzten Jahren auch seriös ausgebaut. Die sportliche Planung mit Marcel Ketelaer ist voll im Laufen und wir werden alles daran setzen um vom Trainer bis zur Ersatzbank ein starkes Team hinzustellen. Das Ziel ist auf jeden Fall wieder in die Bundesliga zu kommen, wo die Admira auch hingehört.“

…möglichen Transfer von Sasa Kalajdzic der der Admira Geld bringen würde: „Natürlich wäre das ein riesen Segen, aber es wäre auch unseriös mit dem zu planen, bevor die Messe gelesen ist. Wenn es aber so kommt, kann man das sicher in der einen oder anderen Form in den Aufstieg investieren. Wir würden mit diesem Geld auf jeden Fall behutsam umgehen. Zu den genauen Vertragsdetails möchte ich nichts sagen, aber es ist schon so, dass wir gut mitverdienen und das auch verdientermaßen. Wenn wir das nicht hätten als Ausbildungsverein, würde es sehr trübe aussehen. Das mit den Absteigern ist auch etwas, was die Bundesliga in Zukunft noch optimieren sollte. Aus Admira Sicht ist es noch verkraftbar, aber es gibt Vereine die es wesentlich heftiger trifft.“

"Flyeralarm bleibt weiter unser Partner - mit einer jetzt erst recht Einstellung"

Sponsor Flyeralarm: „Mit Flyeralarm haben wir einen Top-Partner, der langfristig denkt und plant. Fehler haben wir alle gemacht und diese gilt es in Zukunft zu vermeiden. Ich kann zufrieden und glücklich sagen, dass Flyeralarm weiter unser Partner bleibt und das auch mit einer jetzt erst recht Einstellung.“

Planungen für die kommende Saison: „Wir sind am planen und müssen jetzt auch Entscheidungen treffen. Die Gespräche sind für heute Abend geplant und morgen werden wir dann schon Entscheidungen treffen. Wie und mit wem es sportlich weitergeht, das sind ganz wichtige Entscheidungen die schnell zu treffen sind. Auch welche Herzblut-Admiraner es gibt die für den Verein auch in der 2. Liga brennen. Marcel Ketelaer wird diese Entscheidungen dann treffen und wir werden sehen wie es weitergeht.“

Zu Andi Herzog„Geht jetzt mehr um Charaktereigenschaft als um Namen“

Chefcoach Andreas Herzog: „Ich will mit einem Trainer in die Saison gehen, der die Herausforderung versteht und sie auch annimmt. Marcel Ketelaer wird sich heute mit Andreas Herzog treffen und dann wird sich entscheiden wo die Reise hingeht. Mir persönlich geht es jetzt mehr um Charaktereigenschaften und das wollen, als um Namen.“

seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender der Bundesliga: „Wie es sich gehört werde ich meine Funktion nach dem Abstieg zur Verfügung stellen und sie auch nicht mehr bekleiden, wenn das erwünscht ist. Sobald wir wieder zusammenkommen werden wir dann aber entscheiden wie es am besten weitergeht. Wir arbeiten aber gut zusammen und ich sehe aktuell keinen akuten Handlungsbedarf.“

Ernst Baumeister (ehemales "Gesicht der Admira" als Trainer, Sportdirektor und Sportlicher Leiter) über ein mögliches Comeback bei der Admira:

„Reizvoll wäre es schon und ich hätte auch nicht weit zum Platz, aber vorstellen kann ich es mir nicht.“

Walter Kogler (Sky Experte) über die Admira: „Nach einem Abstieg sofort die beste Mannschaft zu sein in der unteren Spielklasse ist unglaublich schwer. Deswegen wird es darauf angekommen, die Mannschaft möglichst gut aufzustellen für das nächste Jahr. Das ist nicht einfach, auch wenn man die Mittel dazu hat. Bei Andreas Herzog kommt es jetzt darauf an, ob er diese Herausforderungen in der 2. Liga wirklich will. Dabei wird es auf die nächsten ein, zwei Gespräche ankommen.“

Fotocredit: IMAGO/ANP + Josef Parak