War das Nations League-Montag-Match Österreich vs. Dänemark (1:2) im Wiener Ernst-Happel-Stadion wegen des Stromausfalls, wodurch sich der Ankick über 1 Stunde verzögerte, schon denkwürdig, beschäftigt Experten der Stadt Wien und der UEFA nachwievor das 20cm tiefe Rasen-Loch. Dies könnte sich dem Vernehmen nach aufgrund des Starkregens gebildet haben. Nur wenn kein neuerlicher Rasenschaden droht, kann das mit über 45.000 Zuschauern ausverkaufte Länderspiel gegen Weltmeister Frankreich - Freitag ab 20.45 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER - stattfinden. Nachwievor "wackelt" die Partie jedoch!

ÖFB-Neo-Teamchef Ralf Rangnick mit Anweisungen an Stürmer Michael Gregoritsch beim Montag-Match gegen Dänemark.

Eine Entscheidung, ob es zu einer Spielaustragung kommen wird, soll laut ÖFB nach einem Meeting mit Vertretern des heimischen Fußballverbands, der UEFA und des Stadionbetreibers Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft m.b.H getroffen werden.

Andreas Skov Olsen hatte das Loch im Mittelkreis nach dem Schlusspfiff am Pfingstmontag entdeckt. TV-Bilder zeigten, wie der halbe Unterschenkel des dänischen Stürmers darin verschwand.

Experten untersuchen Rasen im Happel-Stadion

Im Auftrag der Wiener Sportstätten sind seit gestern Experten im Einsatz, die der Ursache des ungewöhnlichen Rasenproblems auf den Grund gehen. Überprüft wurden zunächst die technische Komponenten wie Bewässerungsanlage, Rasenheizung, Drainage und der Regenwasserhauptkanal, der das Spielfeld ungefähr in Höhe des Lochs quert und nach einer Reinigung mit einer Kamera abgefahren wurde. Alles dicht, ergab die Überprüfung.

Manfred Faly, Sprecher der Wiener Sportstätten, gegenüber der APA: "Damit ist aus unserer Sicht ein technisches Versagen eines Einbauteiles auszuschließen."

Auch die Schadensstelle rund um das Loch sei frei gegraben worden und an einen Sachverständigen übermittelt, der ebenfalls ein technisches Gebrechen ausschloss. Vermutet wird, dass der Starkregen mit bis zu 50 Liter pro Quadratmeter zu einem Anstieg des Grundwasserspiegels durch die nahe Donau und dadurch zur Bildung eines Hohlraums geführt hat.

Magnetresonanz-Check für das Happel-Stadion

Das Loch wurde wieder geschlossen. Um weitere Hohlräume auszuschließen, wurde weiters am Mittwoch die Rasenfläche mit einem Magnetresonanzverfahren und Georadar untersucht. Zwei Expertenfirmen fuhren die gesamten 8.000 Quadratmeter mit ihren Geräten ab, bis zum Abend wurden die Daten ausgewertet. Für den Fall, dass weitere Schäden auftauchen sollten, seien alle notwendigen Materialien inklusive Rasen vor Ort und sofort verwendbar.

Spiel-Freigabe für Frankreich-Match beantragt

Der ÖFB teilte am Mittwochabend mit: „Das Gutachten der durch externe Spezialisten durchgeführten Spielfeld-Analyse wurde an die UEFA übermittelt und die Freigabe des Spiels beantragt." 

Ergo: Das Warten geht weiter, die UEFA muss entscheiden, ob die Sicherheit der Spieler gegeben ist und das Spiel am Freitag stattfinden kann.

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