Bereits 10 Pflichtpartien hat der SK Rapid Wien in der noch jungen Saison "in den Beinen". Am Wochenende hatte die Feldhofer-Elf eine "Verschnaufpause", wurde das Heimspiel in der 5. Runde der ADMIRAL Bundesliga gegen den TSV Hartberg verlegt (Nachholtermin offen). Zeit auch für die Grün-Weißen, um die "Wunden zu lecken" und den peinlichen Auftritt beim 1:1 beim FC Vaduz im Playoff-Hinspiel um den Aufstieg in die Gruppenphase der UEFA Europa Conference League zu analysieren. Dazu und weiter Interessantem äußerte sich der 32-jährige Sommerneuzugang Michael Sollbauer bei Sky in der Sendung "Talk & Tore".

Ein ganzer "Kärntner Kerl": Michael Sollbauer (r.), geboren in St. Veit an der Glan, hier im Duell mit dem aktuell Führenden der Liga-Torschützenliste Marin Ljbuicic.

"Unsere Leistung war unterirdisch"

Michael Sollbauer (SK Rapid Wien) über...

...das EC-Playoff-Hinspiel beim FC Vaduz: „Es war schon während dem Spiel in der Halbzeitpause und nach dem Spiel ganz klar, das es alles andere als gut war, dieses Spiel. Das brauchen wir nicht gut reden. Das war bei weitem nicht das, was Rapid zeigen sollte. Es war unterirdisch unsere Leistung. Dementsprechend haben wir jetzt auch die Zeit genutzt seit Donnerstag, um dieses Spiel aufzuarbeiten. Also es hat ganz klare Ansagen vom Trainerteam gegeben. Es wurde uns auch ganz klar gezeigt, woran es gefehlt hat. Dementsprechend haben wir uns auch ziemlich viel angeschaut. Da haben wir dann auch ein Gefühl dafür bekommen, wie schlimm es war.“

warum es so schlecht lief: „Ich hatte schon ein Gefühl im Spiel, dass wir null Zugriff hatten. Wir waren gefühlt nicht am Platz. Wir waren nicht vorbereitet darauf. Natürlich haben wir im Vorfeld Videomaterial bekommen und sind vorbereitet worden, aber wir waren, als das Spiel begonnen hat, nicht am Platz. Wir können froh sein, dass das Ergebnis so ist, wie es jetzt ist. Mit 1:1 haben wir noch super Chancen im Rückspiel. Ganz klar ist, so eine Leistung sollte in Zukunft nicht mehr passieren.“

…das Rückspiel kommenden Donnerstag in Hütteldorf: „Es ist die Erwartungshaltung schon so, dass wir da drüber kommen wollen. Die Qualität stimmt mich zuversichtlich. Auch wenn es bei diesem Spiel nicht ersichtlich war. Ich weiß aber, dass genug Qualität in der Mannschaft da ist. Fakt ist, dass wir es am Platz bringen müssen. Die Mannschaft hat schon verstanden, dass es jetzt richtig brennt. Es geht jetzt deutlich mehr zur Sache im Training. Ich denke schon, dass es vielleicht sogar gut war. Vielleicht können wir was Positives daraus jetzt schließen und vielleicht war es zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind voller Zuversicht dieses Spiel zu gewinnen.“

"Wäre gut, wenn man sich öfters einspielt"

ob die Rotation bei Rapid zu groß ist: „Das muss man so nehmen, wie es kommt. Es wird halt darauf geschaut, dass die Mannschaft frisch bleibt und die Spieler verletzungsfrei bleiben. Trotzdem glaube ich, dass es gut wäre, wenn man sich öfters einspielt und es mehr Abläufe, Automatismen gibt. Wir sind aber alle Profis und ich kenne das aus meinen Stationen im Ausland, dort wurde auch dreimal die Woche gespielt, da gab es auch keine 30 Spieler Kader und mann konnte zwei Mannschaften daraus machen. Sondern wir haben gespielt und gespielt, solange es ging. Ich glaube es wäre ganz gut, wenn gewisse Mechanismen und Abläufe reinkommen. Wir haben es bis jetzt immer relativ gut durchgemischt.“

…die ständig wechselnde Innenverteidigung bei Rapid: „Das ist ganz schwierig. Vor allem für mich als neuen Spieler ist es dann noch ein Stück schwieriger. Die anderen sind schon länger da und wissen, wie die anderen ticken. Es dauert einfach, bis man die Spieler kennenlernt. Ich habe bis jetzt mit Kevin am öftesten gespielt und vom Gefühl her tue ich mir mit ihm am leichtesten. Ich nehme es aber so wie es ist.“

"War für mich wie eine Art Magnet"

…seinen Ex-Trainer Gerhard Struber (derzeit bei Trainer New York Red Bulls): „Er investiert sehr viel Energie, Entschlossenheit und Vertrauen in eine Saison. Er betreibt sehr viel Aufwand und ist sehr akribisch. Er vermittelt auch sehr gut, was er haben will. Das, was ihn ausgemacht ist, dass er es schafft, Spieler für seinen Weg zu begeistern. Das war für mich wie eine Art Magnet. Er hat mich mit seiner Art und Weise gefangen. Für mich die wichtigste Trainerperson in meiner Karriere. Ich konnte sehr viel lernen unter ihm.“

…seine Rapid-Rolle: „Ich bin schon immer bei meinen Stationen, um zu spielen. Es ist immer mein Anspruch an mich selber, dass ich so viel als möglich Spiele in den Beinen hab und am Platz stehe. Die Entscheidung obliegt dann immer dem Trainer. Ich gebe mich aber nicht damit zufrieden, dass ich nicht spiele. Ich bin aber da kein Unruhestifter, denn die Mannschaft und der Erfolg des Vereins stehen über allem. Für mich ist es aber nicht zufriedenstellend. Ich kann aber schon damit umgehen.“

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at