Es war eine sehr durchwachsene Herbstsaison für den Wolfsberger AC in der tipico Bundesliga. Nach einem sensationellen Herbst in der vergangenen Saison kamen die Kärntner unter Didi Kühbauer diese Spielzeit nur schwer in die Gänge. Einen Aufschwung gab es nach dem Trainerwechsel zu Heimo Pfeifenberger. Doch der Neo-Coach konnte die größte Schwäche der Kärntner, die Auswärtsschwäche, auch nicht beheben. So steht zur Winterpause der letzte Tabellenplatz.

Denn auch unter Pfeifenberger gab es für den WAC auswärts nur ein mickriges Pünktchen - das immerhin beim Winterkönig Red Bull Salzburg. Damit hat er die Rate seines Vorgängers allerdings schon eingestellt. In der gesamten Herbstsaison kamen die Kärntner nur auf schwache zwei Auswärtspunkte. Ohne dem Aufschwung unter Pfeifenberger würde es übrigens noch viel düsterer aussehen als mit den drei Punkten, die der WAC nun schon im Frühjahr aufholen muss. In der Tabelle der letzten sechs Spiele - vier davon unter dem neuen Trainer - liegen die Kärntner gemeinsam mit Ried, dem Hauptrivalen im Abstiegskampf, an der Tabellenspitze!

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Ouédraogo brachte Leben in die WAC-Offensive.

Eine andere Baustelle bearbeitete Pfeifenberger schon erfolgreich. Unter dem ehemaligen Stürmer treffen die Wolfsberger immerhin wieder das Tor. Sieben Treffer aus vier Spielen sind keine schlechte Quote, auch wenn vier davon aus dem ersten, euphoriegeladenen Spiel gegen die Admira stammen. Mit insgesamt nur 18 Toren aus 20 Spielen im Herbst ist die Trefferquote der Mannschaft aber deutlich nicht Bundesliga-reif. Der spät verpflichtete Issiaka Ouédraogo konnte hier zwar etwas Abhilfe schaffen, der Ausfall von Tadej Trdina tut dem WAC aber besonders weh.

Beeindruckende Defensive

Dazu kommt, dass Philip Hellquist nie an seine Form seines ersten Bundesliga-Halbjahres in Wiener Neustadt herangekommen ist. Am anderen Ende des Spielfeldes gibt es dagegen Lichtblicke. Für eine Mannschaft im Abstiegskampf ist die Wolfsberger Defensive äußerst sattelfest. Nur Red Bull Salzburg hat weniger Tore kassiert, gemeinsam mit Sturm Graz liegt man in dieser Statistik auf Platz zwei der Liga.

Umso ärgerlicher sind die vielen knappen Niederlagen. Hier brachte die Rückkehr von Nemanja Rnic Ende August Stabilität in die Mannschaft. In Sachen Zweikampfquote konnten auch Michael Sollbauer (68,9%) und der nun verletzte Daniel Drescher (69,8%) überzeugen. Für einen erfolgreichen Klassenerhalt müssen die Wolfsberger vor allem ihr Spiel nach vorne verbessern und die Auswärtsschwäche ablegen.

Foto: Richard Purgstaller