Mit der ersten Halbsaison nach der Rückkehr in die tipico Bundesliga kann der SV Mattersburg eigentlich zufrieden sein. An die starke Performance der Aufsteiger in den letzten Jahren kommen die Burgenländer allerdings nicht ganz heran. In welche Richtung es geht, werden die ersten Frühjahrsrunden zeigen. Der Rückstand auf Platz vier beträgt nur vier Punkte, andererseits liegt Mattersburg auch nur sechs Punkte vor dem Abstiegsplatz.

Eines war bei den Auftritten der Mattersburger im Herbst aber garantiert: Viele Tore. Der Aufsteiger präsentierte sich offensivstark und erzielte mit Sturm Graz und Grödig abgesehen vom Spitzentrio die meisten Tore der Liga. Auf der anderen Seite kassierte Mattersburg aber mit 37 auch die meisten Tore aller Bundesliga-Klubs. Vier Niederlagen fallen da besonders aus dem Rahmen. Zuhause gab es zwei Pleiten gegen Admira Wacker und Rapid Wien mit einem Gesamttorverhältnis von 1:10. Dazu setzte es gegen das Spitzenduo auswärts zwei Niederlagen mit einem Torverhältnis von 3:9. Diese vier Spiele waren verantwortlich für mehr als die Hälfte der Mattersburger Gegentore.

SV Mattersburg vs. SK Sturm Graz 2015-09-13 154

Karim Onisiwo war Mattersburgs Überflieger in der Herbstsaison.

Formloch bei den Shooting Stars

Abgesehen von diesen Pleiten zeigten sich die Mattersburger nämlich auch defensiv einigermaßen stabil. Zugute kam Mattersburg der starke Saisonstart. Das erste Saisonviertel beendete man auf Platz drei. Dagegen waren die Mattersburger in der zweiten Hälfte der Herbstsaison das schlechteste Bundesliga-Team. Bei dieser Entwicklung war Mattersburg auch von seinen zentralen Spielfiguren abhängig. Spielten die beiden Shooting-Stars Michael Perlak und Karim Onisiwo in der ersten Saisonhälfte teilweise die halbe Liga schwindelig, fielen sie gegen Ende der Herbstsaison in ein Formloch.

Dass beide beim letzten Saisonspiel bei Admira Wacker nur auf der Bank saßen, war fast schon symptomatisch. Abgesehen von diesen beiden Neuentdeckungen kam Mattersburg sicher zugute, bereits zahlreiche Leistungsträger mit reichhaltiger Bundesliga-Erfahrung im Kader zu haben. Dazu zählen etwa Nedeljko Malic, Alois Höller, Patrick Farkas und Thorsten Röcher. Für ein erfolgreiches Frühjahr müssen in Mattersburg aber auch die übrigen Leistungsträger wieder zu ihrer Form finden.

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