Der FC Red Bull Salzburg hat im Zuge des Trainingslagers in Doha das erste Testspiel absolviert. Gegen Al-Arabi, einem der traditionsreichsten Klubs in Katar, gewann der österreichische Serienmeister sehenswert mit 6:0 (Pausenstand 2:0). Für die Tore sorgten Szoboszlai, Hwang, Prevljak (2), Okugawa und Daka. 

 

Foto: GEPA 

Die Mozartstädter starteten temperamentvoll. Das erste Testspiel des Jahres 2020 gegen den Tabellenfünften der Qatar Stars League begannen die Roten Bullen in der schon im Herbst oft praktizierten 4-4-2-Formation, bei der Rückkehrer Mergim Berisha in der Raute die 10er-Position einnahm. Und auch die Aggressivität war die gewohnte. Aus dem daraus resultierenden Offensivpressing entstand auch rasch das 1:0. Hee Chan Hwang holt sich den Ball und spielt auf Dominik Szoboszlai, der problemlos zur Führung ins leere Tor vollendete. Allerdings war das Spiel für den Ungarn gleich darauf vorbei, er musste aufgrund einer Hüftverletzung nach einer harten Attacke für Nicolas Seiwald weichen. Die nächsten beiden gefährlichen Aktionen gehörten den Katarern, deren Topstars Pierre-Michel Lasogga und Birkir Bjarnason nicht dabei waren. Sie scheiterten einmal mit einem Kopfball an der Querlatte und dann an Cican Stankovic, der einen weiteren Kopfball abwehren konnte.

Der zweite Treffer der Salzburger (30.) entstand erneut nach einem guten Ballgewinn. Ulmer spielte tief auf Hwang, der allein vor Al-Arabi-Goalie Gregory Gomis eiskalt verwertete. Eine weitere Großchance wurde von Verteidiger Marc Martinez vereitelt, der Karim Adeyemi als letzter Mann niederzog – eigentlich Rot wegen Torraub. Den daraus resultierenden Freistoß aus rund 20 Metern hob Zlatko Junuzovic knapp über das Tor.

In Halbzeit 2. brachte Jesse Marsch zehn frische Spieler, die erneut gut starteten. Smail Prevljak erhöhte in der 51. Minute mit einem Schlenzer auf 3:0. Beim 4:0 nahm Masaya Okugawa Al-Arabi-Keeper Mahmoud Abunada, der zur Pause ins Spiel gekommen war, den Ball vom Fuß und schob ins leere Tor ein. Kurz darauf holte sich Enock Mwepu einen missglückten Abschlag des gegnerischen Keepers und setzte seinen Zimmerkollegen Patson Daka ein, der per Flachschuss den fünften Salzburger Treffer erzielte. Das schönste Tor des Abends war das 6:0, bei dem Smail Prevljak nach Zuspiel von Peter Pokorny bzw. Majeed Ashimeru elegant per Heber vollendete.

Die Roten Teufel

Der Al-Arabi Sports Club ist einer der traditionsreichsten Klubs in Katar. Der 1952 gegründete Verein ist hinter Al-Ahli der zweitälteste des Landes. Sieben Mal gewann man die Qatar Stars League, den letzten Titel riss man aber 1997 an sich. Seitdem gastiert Al-Arabi im Tabellenmittelfeld.

Vor vier Jahren übernahm Hamad Al Thaniden Klub. Er ist Mitglied der katarischen Herrscherfamilie und hat 12 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Seit über einem Jahr hat nun Islands "Wundertrainer" Heimir Hallgrimsson die Ägide übernommen. Ihm folgten mit Aron Gunnarsson und Birkir Bjarnason gleich zwei Wikinger ins Emirat. Laut Ausländerregelung dürfen in Katar nur vier nicht-arabische Legionäre pro Team gemeldet sein. Die zwei verbleibenden sind Marc Muniesa (Ex-Girona und Stoke) sowie Pierre-Michel Lasogga (Ex-HSV). Sie treten in große Fußstapfen. Schon Stefan Effenberg und Gabriel „Batigol“ Batistuta schnürten in Doha ihre Stoppler, gecoacht wurden sie unter anderem von den Chelsea-Legenden Gianfranco Zola und Dan Petrescu.

Stimmen nach dem Spiel

Jesse Marsch: "Es war ein gutes Spiel von uns, mit vielen Toren und guten Szenen. Das 6:0 ist ein gutes Ergebnis. Wir haben in der Vorbereitung auf das Match ein paar Themen angesprochen, auf die wir besonderen Fokus legen wollten. Diese Aufgaben haben die Jungs gut erfüllt. Wichtig war es auch, dass die meisten unserer Spieler 45 Minuten gespielt haben, was von der Belastung her gut passt.“
 
Andre Ramalho: „Mit dem heutigen Test bin ich sehr zufrieden. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die gut und konzentriert gespielt hat. Alles, was der Trainer von uns gefordert hat, haben wir super gut umgesetzt. Wir haben als Mannschaft gut verteidigt, gute Aktionen nach vorne gehabt und auch viele Tore geschossen. Ich denke, das ganze Paket hat heute wirklich gepasst.“

Winterfahrplan

Samstag, 25. Jänner 2020, Uhrzeit offen: Red Bull Salzburg - Zenit St. Petersburg (RUS)

Spielort: Doha 

Samstag, 1. Februar 2020, Uhrzeit offen: Red Bull Salzburg - Gornik Zabrze (POL)

Spielort: Trainingszentrum Taxham