Halbzeit in der tipico Bundesliga: 18 Runden sind in der Meisterschaft gespielt. Stefan Reiter, Sportmanager der SV Josko Ried, zieht Bilanz und gibt einen Ausblick auf mögliche Transfers in der Winterpause und auf die Meisterschafts-Rückrunde.


Stefan, wie sieht deine Herbstbilanz nach 18 Runden aus?

Wenn man diese Herbstsaison in zwei Hälften einteilt, dann natürlich sehr unterschiedlich. In der ersten Hälfte waren wir nicht sehr erfolgreich, mit der zweiten kann man sehr zufrieden sein. Die Ursachen für den schlechten Start sind auch klar. Aufgrund der vielen Änderungen in der Mannschaft und mit einem neuen Trainerteam braucht es natürlich seine Zeit, bis sich die Mannschaft gefunden und stabilisiert hat. Ich glaube, dass wir diese Stabilität jetzt haben.

Im ersten Meisterschaftsviertel holte Ried sechs Punkte, im zweiten 14. Bist du mit diesen 14 Punkten zufrieden?

Ja, das passt, denn mit diesem Schnitt wären wir unter den Top 5. Da hätte man dann insgesamt 56 Punkte und das wäre mehr gewesen, als wir erwartet hätten. Wichtig ist für uns jetzt aber, dass wir den Aufwärtstrend beibehalten und auch über die Winterpause stabil bleiben. Dann wäre auch ein fünfter Platz in der Endtabelle nicht abwegig und durchaus noch machbar.

Wichtig ist in Ried besonders die Weiterentwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spieler. Wie sieht da deine Bilanz aus?

Diese Weiterentwicklung habe ich sehr wohl gesehen. Obwohl es zu Beginn etwas getäuscht hat. Wir haben eine sehr gute Vorbereitung gespielt, haben international gute Gegner geschlagen. Dadurch waren wir vielleicht ein bisschen zu selbstsicher. Im Laufe der Herbstsaison hat sich die Mannschaft aber stabilisiert. Bei vielen Spielern war diese Entwicklung sehr gut, bei manchen ist aber auch noch Luft nach oben. Wenn wir im Frühjahr aber weniger Verletzte haben, dann bin ich sicher, dass wir die jetzige Stabilität beibehalten werden.

Wird es bereits in der Winterpause Neuzugänge geben?

Wir sind tatsächlich schon mit einigen Spielern im Gespräch. Wir haben Spieler im In- und Ausland beobachtet. Auch am vergangenen Wochenende war Gerhard Schweitzer in Spanien, um zwei Spieler zu beobachten. Die Verhandlungen können sich natürlich bis in den Jänner ziehen. Aber wenn Spieler zu uns passen, dann sind wir nicht abgeneigt, die eine oder andere Änderung noch vorzunehmen.

Wie bewertest du die Tabellensituation?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Tabellenplatz nicht entscheidend, sondern nur die Punkteanzahl. Unser Abstand zu einem sehr guten Mittelfeld-Platz ist nicht sehr groß. Aber man muss natürlich auch sehen, dass der Abstand zum Letzten auch nur fünf Punkte beträgt. Viele Entscheidungen in der Meisterschaft werden erst sehr spät fallen.

Welche Erwartungen hast du für das Frühjahr?

Ich hoffe auf einen Punkteschnitt in beiden Vierteln, der nicht massiv abfällt. Es wäre wichtig, dass wir in jedem Viertel mehr als zehn Punkte holen. Das wäre dann auch die nötige Stabilität, die wir brauchen. So könnte man dann auch mit einem Tabellenplatz rechnen, der besser wäre als der derzeit achte. In Ried hat sich in den vergangenen Jahren besonders viel in Sachen Infrastrukturen getan. Ausbau des VIP-Clubs, Rasenheizung, Akademie-Ausbau und einiges mehr. Im Frühjahr soll jetzt fix mit dem Bau des neuen Trainingsgebäudes für die Profis begonnen werden. Wie wichtig ist dieses neue Trainingszentrum?

Es wird eines der modernsten und attraktivsten Trainingszentren in der Bundesliga entstehen. Und das ist für uns sehr, sehr wichtig. Im Stadion bestreitet das Team nur 18 Spiele. Die restliche Zeit verbringen Trainer, Mannschaft, Physiotherapeuten und Platzwarte am Trainingsgelände. Für eine ordentliche Vorbereitung auf alle Spiele ist eine hohe Qualität der Trainingsanlagen unerlässlich. Mit dem neuen Trainingszentrum wird eine noch professionellere Vorbereitung gewährleistet.

Wie wichtig ist das letzte Match vor der Winterpause gegen Wiener Neustadt?

Dieses Spiel ist ganz wichtig für uns. Es ist das letzte Match vor der Pause und bereits das erste Spiel der Rückrunde. Wiener Neustadt ist jetzt klar im Aufwind, dennoch gibt es nichts herumzureden. Wir wollen und wir werden zuhause dieses Spiel gewinnen. Dann hätten wir wieder einen klaren Abstand zum Tabellenende und der Abstand zu einem gesicherten Mittelfeld-Platz bzw. zu einem Europacup-Platz würde sich vor der Pause noch verkleinern.