Das Coronavirus hält aktuell die ganze Sportwelt in Atem und sorgt für eine Flut an Absagen verschiedener Events. Während in einigen Ligen sowie in der Champions- und Europa League Geisterspiele ausgetragen werden, entschied sich die Österreichische Bundesliga für die vorübergehende Einstellung des Spielbetriebs. Davon betroffen sind die 23. und 24. Runde der Tipico Bundesliga sowie die 20. und 21. Runde der 2. Liga. 

Völlig neue und ungewöhnliche Situation für Vereine, Spieler, Betreuer und Fans

Damit ergibt sich eine völlig neue und außergewöhnliche Situation, mit der die Vereine, die Spieler, Betreuer und Fans arrangieren müssen. Die Hauptaufgabe der Trainer wird es nun sein, die Spannung sowie die Laune der Spieler auf einem hohen Level zu halten. Zudem werden die Klubs Testspiele einschieben, um auf Betriebstemperatur zu bleiben. 

Und wie gehen die Bundesliga-Kicker mit der Zwangspause um? Die Tageszeitung Österreich fragte bei Stefan Schwab nach. Bereits in den letzten zwei bis drei Wochen sei das Coronavirus in der Kabine des SK Rapid ein heißes Thema gewesen. „Da wurde viel diskutiert. Klar, wir wollen alle kicken, am liebsten vor Fans. Aber wir müssen es so nehmen, wie es ist. Das größte Problem ist die Ungewissheit. Wann geht es weiter? Geht es überhaupt weiter?“, schildert der Rapid-Kapitän. 

Rapid-Kapitän plädiert für Liga-Abbruch

Die Entscheidung der Fußball-Bundesliga, auf Geisterspiele solange zu verzichten, bis es aufgrund des engen Terminkalenders nicht mehr möglich ist, begrüßt der gebürtige Salzburger: „Ich finde auch, dass der Fußball von Zuschauern lebt. Mir ist lieber, dass wir im April alle drei Tage spielen, als jetzt vor leeren Rängen“, stellt Schwab klar. 

Doch anstatt die Meisterschaft dann vor leeren Rängen fortzusetzen, plädiert der 29-Jährige für eine andere und drastischere Lösung: „Mir wäre in dem Fall persönlich lieber, die Meisterschaft gleich zu beenden“, lässt Schwab aufhorchen. Der Rapid-Captain begründet auch, warum diese Entscheidung aus seiner Sicht fair wäre: „Jeder hat gegen jeden zwei Mal gespielt, hatte gleich viele Heim- als auch Auswärtsspiele. Deswegen denke ich: Keiner braucht sich beschweren, auf welchem Platz er derzeit steht. Auch, wenn das Weiterspielen unter normalen Bedingungen und vor Fans für uns alle die liebste Option wäre, aber das liegt leider nicht in unserer Hand.“  

Bundesliga-Klubkonferenz am kommenden Dienstag

Am kommenden Dienstag, dem 17. März 2020, findet eine Klubkonferenz der Bundesligisten statt. Dort wird die weitere Vorgangsweise besprochen. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer hatte zuletzt angekündigt, dass „Geisterspiele aus Sicht der Liga immer das letzte Mittel sind, um die Bewerbssicherheit zu gewährleisten. Sollte sich die Situation nicht bessern, können sie eine Möglichkeit sein, um die Saison zu Ende spielen“, wurde Ebenbauer zitiert. Über einen Abbruch wurde bis dato noch nicht gesprochen.

 

von Ligaportal, Foto: Richard Purgstaller