Seit vergangenem Sommer steht Christopher Knett beim griechischen Erstligisten Panetolikos unter Vertrag. Der 29-jährige Wiener ist damit einer von insgesamt zwei ÖFB-Legionären in der griechischen Super League, die aufgrund der europaweiten Corona-Krise aktuell auch auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wurde. Ligaportal fragte bei Christopher Knett nach, wie er mit der aktuellen Situation umgeht, was er von der Zwangspause sowie der Verschiebung diverser Bewerbe hält und wie es sportlich in Griechenland läuft.

Knett begrüßt Verschiebung der EM um ein Jahr 

Seit Dienstagnachmittag ist also bekannt, dass die Fußball-Europameisterschaft nicht wie geplant in diesem Jahr, sonder erst ein Jahr später im Sommer 2021 stattfinden wird. Eine Entscheidung, mit der man bereits im Vorfeld rechnen konnte. Auch Christopher Knett befürwortet die von der UEFA getroffene Entscheidung. Die Verschiebung sei schon „aus terminlichen Gründen völlig nachvollziehbar“, so Knett im Ligaportal-Interview. Auch die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus kann er nachvollziehen: „Die Regierung tut aus meiner Sicht das Richtige. Ich würde mir nur wünschen, dass sich die Menschen auch daran halten und an die Mitmenschen denken“, appelliert Knett an die Bevölkerung. 

„Das Privatleben ist enorm beeinträchtigt"

Das Coronavirus hat aktuell den gesamten europäischen Fußball im Würgegriff. Der Spielbetrieb ist gestoppt, keiner weiß, ob in diesem Frühjahr überhaupt noch gekickt werden kann. „Es ist, glaube ich, für niemanden eine angenehme Zeit. Das meiste bekommt man nur aus den Medien mit und man macht sich natürlich Gedanken um seine Mitmenschen und Angehörigen“, schildert der 29-Jährige. „Die Entscheidung, die Ligen in den Ländern zu stoppen, ist die absolut richtige, weil Gesundheit geht vor“, stellt Knett klar. Eine Einstellung, welche die gesamte Mannschaft von Panetolikos teilt. 

Ganz spurlos geht diese Corona-Pandemie freilich auch an Sportlern nicht vorbei. Dementsprechend besorgt äußert sich der ÖFB-Legionär zur aktuellen Lage: „Das Privatleben ist enorm beeinträchtigt und dass man zuhause bleiben muss, macht es nicht besser. Man ist besorgt“, so der Wiener weiter.

Geisterspiele sind für den ÖFB-Legionär keine Option 

Die Hoffnung, dass im Frühjahr zumindest noch einige Spiele ausgetragen werden können, möchte der ehemalige Wacker-Innsbruck- und Austria-Lustenau-Goalie nicht aufgeben: „Ich hoffe zumindest, dass noch Spiele stattfinden können, denn wir sind Sportler. Wir trainieren und leben für den Wettkampf, aber der Virus muss in den Griff bekommen werden, weil krank werden will niemand.“ Die restlichen Partien in Form von Geisterspielen auszutragen, wäre für Christopher Knett alles andere als eine sinnvolle Lösung: „Von Geisterspielen halte ich nichts, denn da kommt keine Stimmung auf“, merkt der Goalie an.

Gleichzeitig verweist er auf das Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League zwischen LASK und Manchester United, welches bekanntlich ja leider vor leeren Rängen ausgetragen werden musste: „Man hat es bei LASK gegen Manchester gesehen. Da hat man einmal die große Gelegenheit, gegen so einen Gegner zu spielen, und dann muss man vor leeren Rängen spielen - das ist traurig! Spieler und Fans haben das nicht verdient  - dann hätte man es besser abgesagt! Zumal ich glaube, dass es mit Fans im Rücken ein anderes Ergebnis gegeben hätte“, ist sich der ÖFB-Legionär sicher. 

Knett über Home-Workout: "Mit Mannschaftstraining nicht vergleichbar"

Aktuell hält sich Christopher Knett - wie viele seiner Kollegen - in den eigenen vier Wänden fit. „Ich absolviere täglich mein Programm zu Hause mit Krafttraining usw., aber mit einem Mannschaftstraining kann man das nicht vergleichen“, gibt er zu bedenken. 

Während es aus tabellarischer Sicht für Christopher Knetts neuen Arbeitgeber nicht ganz nach Wunsch läuft (aktuell rangiert Panetolikos auf dem vorletzten Tabellenrang), ist der 29-Jährige mit seinen Leistungen zufrieden: „Bei mir persönlich läuft es ganz gut. Ich habe in 22 Spielen acht Mal zu null gespielt. Das ist sehr ok, wie ich finde“, stellt er abschließend klar. 

 

von Daniel Ringsmuth und Ricarda Hoy; Foto: Harald Dostal/fodo.media