Die weltweite Verbreitung des Coronavirus hat auf die Fußballwelt massive Auswirkungen. Dies hat auch zur Folge, dass die Tipico Bundesliga zumindest bis Anfang Mai aussetzt. Darauf haben sich die zwölf Bundesligisten am Mittwoch in einer Videokonferenz verständigt. Ligaportal nutzt die "Corona-Pause", um mit Ercan Kara vom SK Rapid Wien über die aktuellen Geschehnisse und seine ersten Wochen bei den Grün-Weißen zu plaudern.

Der 1,92 Meter große Stürmer kam im Sommer 2019 von Karabakh Wien ins Waldviertel zum SV Horn. Mit 13 Treffern aus 16 Spielen in der 2. Liga hat der 24-Jährige im vergangenen Herbst auf sich aufmerksam gemacht und durch seine Leistung auch das Interesse vom österreichischen Rekordmeister auf sich gezogen. In der abgelaufenen Transferperiode folgte dann die Vertragsunterzeichnung in Hütteldorf. Bei seinem Bundesliga-Debüt am 23. Februar gegen den TSV Hartberg gelang ihm in der 93. Minute der späte 2:2-Ausgleichstreffer. 

Das Interview mit Ercan Kara

Ligaportal: Das Coronavirus legt aktuell die gesamte Sportwelt lahm und beunruhigt die Bevölkerung. Wie gehst du mit der aktuellen prekären Lage um?

Ercan Kara: Ich versuche, mich so gut es geht, an die Vorschriften der Regierung zu halten und immer positiv zu denken.

Ligaportal: Die EM wurde in den Sommer 2021 verschoben - auch die weiteren Spiele der Champions League und Europa League finden später statt. Die richtige Entscheidung deiner Meinung nach?

Ercan Kara: Es ist ganz klar die richtige Entscheidung. Es geht schlichtweg um die Gesundheit der Menschheit. Da sollte und darf der Fußball nicht im Vordergrund stehen.

Ligaportal: Wie wird in der Mannschaft mit dem Thema umgegangen?

Ercan Kara: Wir haben viel darüber gesprochen und reden auch per Telefon regelmäßig über diverse Neuigkeiten. Darüber hinaus halten wir uns alle zu Hause mit Trainingsplänen fit.

Ligaportal: Die derzeitigen Einschränkungen sind massiv. Was bedeutet das für dein Privatleben?

Ercan Kara: Ich kann jetzt vermehrt Zeit mit meiner Familie verbringen. Abgesehen davon nutze ich die Zeit daheim, arbeite an meiner Fitness und mache täglich verschiedene Home-Workouts.

Ligaportal: Die Bundesligisten beschlossen in einer Videokonferenz, dass die Tipico Bundesliga bis Anfang Mai aussetzt. Wie stehst du zu dieser Entscheidung?

Ercan Kara: Die Bevölkerung steht ganz klar vor dem Fußball. Wir können es leider nicht beeinflussen. Dass die Bundesliga bis Mai pausiert, ist natürlich nicht toll, aber in der aktuellen Zeit ist das Aussetzen sehr wichtig.

Ligaportal: Wie hältst du dich während der “Zwangspause” fit?

Ercan Kara: Ich absolviere mein Heimprogramm von unserem Fitness-Coach, das ist sehr vielseitig. Hierbei sind diverse Fitness- und Kraft-Übungen aber auch z.B. Yoga-Übungen enthalten.

Ligaportal: Befürwortest du, wie die Österreichische Bundesregierung handelt?

Ercan Kara: Die drastischen Maßnahmen finde ich richtig und wichtig. Ich bin sehr zufrieden, wie die Regierung handelt und befürworte es sehr.

Ligaportal: Wie läuft es für dich sportlich beim Verein?

Ercan Kara: Es läuft gut. Ich trainiere fleißig und hoffe auf viele Einsätze.

Ligaportal: Wie hast du dich bei Rapid eingelebt?

Ercan Kara: Ich bin gut aufgenommen worden. Positiv war bestimmt auch, dass ich gleich beim Trainingslager dabei sein konnte. Ich verstehe mich mit allen sehr gut. Mit Maxi Ullmann und auch Dalibor Velimirovic bin ich bis vor kurzem auch mal so unterwegs gewesen.

Ligaportal: Bist du bereit für die Bundesliga?

Ercan Kara: Ich bin bereit für die Bundesliga, auch wenn es anfangs zugegebenermaßen schwer war. Ich werde alles geben.

Ligaportal: Was sind deine Ziele bei Rapid Wien?

Ercan Kara: Ich möchte bei Rapid Wien Stammspieler werden - das ist ganz klar. Dafür trainiere ich hart, um mein Ziel zu erreichen. Die nächsten zweieinhalb Jahre (Vertrag bis 30.6.2022; Anm. d. Red.) möchte ich einfach sehr gut gestalten. Außerdem wünsche ich mir, mit Rapid international vertreten zu sein.

Ligaportal: Wo sind für dich persönlich die größten Unterschiede zwischen dem SV Horn und Rapid Wien?

Ercan Kara: Die Bundesliga ist natürlich einen Tick professioneller. Es ist wie ein Job, denn du hast einen strukturierten Tagesablauf: Aufstehen, Frühstück, Training, Mittagessen, Ruhen, Training, Abendessen. Es ist einfach auch bisschen organisierter. Am Rasen merkt man es noch drastischer - das gesamte Spiel ist schneller und präziser. Die 2. Liga ist auch fordernd, aber die Bundesliga ist eben schon anstrengender - das habe ich auch selbst gespürt.


Das Interview führte Ricarda Hoy/Ligaportal; Foto: SK Rapid Wien