Stefan Maierhofer lässt in einem Interview mit Spox aufhorchen. Der 37-jährige Routinier, der aktuell für die WSG Swarovski Tirol kickt, geht in diesem Gespräch mit seinen ehemaligen Mitspielern im österreichischen Nationalteam hart ins Gericht. Konkret geht es um das Auswärtsspiel in der WM-Qualifikation gegen Litauen am 10. September 2008, das Österreich damals mit 0:2 verloren hatte. 

"Das sind dann wahrscheinlich genau die, die nicht einmal dreimal gaberln können, aber andere verurteilen"

„In diesem einen Spiel in Litauen haben Spieler - ich möchte keine Namen nennen - vorgetäuscht, krank zu sein, weil sie nicht vor 1.000 Leuten für ihr Vaterland spielen wollten. ‚Das interessiert ja keinen, das ist nicht meine Liga.‘ Da kriege ich den größten Hass“, schildert Maierhofer, der sich daraufhin „von vielen Spielern in der Nationalmannschaft distanziert“ hätte. 

Vielen österreichischen Fußballfans wird auch ein YouTube-Video von diesem Spiel ein Begriff sein. In diesem Zusammenschnitt werden ausschließlich Aktionen gezeigt, bei denen der „Major“ unglücklich agierte. „Dass sich da jemand hinsetzt, nichts Besseres zu tun hat und sich die Mühe macht, so ein Video zusammenzuschneiden - da muss ich sagen: Hut ab! Das sind dann wahrscheinlich genau die, die nicht einmal dreimal gaberln können, aber andere verurteilen. Ich habe da wenig Verständnis dafür“, stellt der 37-jährige Stürmer klar. „Was ich erreicht habe, kann mir keiner nehmen. Andere sitzen vor dem Computer und schneiden solche Videos zusammen. Von dem her kann ich darüber lachen“, betont Maierhofer gewohnt selbstsicher. 

Maierhofer über Ex-Klub Rapid: „Da ist einiges falsch gelaufen in den letzten Jahren"

Wenige Monate vor dem Quali-Spiel gegen Litauen hatte Stefan Maierhofer den Meistertitel mit seinem damaligen Arbeitgeber Rapid Wien gefeiert. Es war der bislang letzte Meistertitel für die Grün-Weißen. Warum die Hütteldorfer schon seit so langer Zeit auf einen Titel warten müssen, begründet der „Major“ wie folgt: „Da ist einiges falsch gelaufen in den letzten Jahren. Ich glaube, dass es wirtschaftliche Erfolge für gewisse Leute gab, aber nicht zum Wohle des Vereins“, vermutet der Niederösterreicher. 

Der Verein habe zwar „irrsinniges Potential, mittlerweile auch ein richtig schönes Stadion und die Fans haben sowieso Qualität, aber wenn man so lange keinen Titel feiert, müssen sich irgendwann auch die Leute intern hinterfragen“, fährt Maierhofer fort. „Derzeit ist ein LASK weit vor Rapid, Salzburg sowieso. Daher wird es bis zum nächsten Titel noch länger dauern“, ist der 37-Jährige überzeugt. 

Dennoch hätte Stefan Maierhofer „gerne noch einmal für Rapid gespielt“. Zu einer Rückkehr in den Westen Wiens kam es allerdings nicht. „Vielleicht auch, weil ich intern immer wieder Sachen angesprochen habe, die dem einen oder anderen nicht gut aufgestoßen sind“, vermutet der Stürmer. 

 

von Ligaportal, Foto: Richard Purgstaller