Als Tabellenerster mit drei Punkten Vorsprung auf Red Bull Salzburg würde der LASK in den Finaldurchgang der Tipico Bundesliga starten. Wann bzw. ob die Meisterschaft in der Bundesliga überhaupt fortgesetzt werden kann, ist weiterhin unklar. In Belgien hat man bereits in der Vorwoche die Reißleine gezogen und die Profi-Meisterschaften vorzeitig beendet - als erster europäischer Verband. 

Peter Michorl über möglichen Meisterschaftsabbruch: "Die Tabelle ist aussagekräftig"

Club Brügge wurde als aktueller Tabellenführer zum belgischen Meister 2020 gekürt. Ein Szenario, an dem freilich auch die Linzer Athletiker Gefallen finden würden. So auch Peter Michorl, der sich im Interview mit Heute skeptisch zeigt, dass noch gespielt werden kann. „Es reicht ein kranker Spieler. Das ganze Team muss 14 Tage in Quarantäne, die Liga steht wieder still. Wir sind nur Passagiere. Es geht um die Gesundheit“, so Michorl, der jedoch betont, das eine Fortsetzung der Meisterschaft die fairste Variante darstellen würde. 

Dennoch liebäugelt auch der Assist-König der Linzer (17 Vorlagen in 37 Spielen) mit einem Abbruch inklusive Meistertitel für den LASK: „Ich zitiere Rapid-Kapitän Stefan Schwab: 'Jeder hat zwei Mal gegen jeden gespielt.' Die Tabelle ist aussagekräftig. Wir sind sechs Punkte vor Red Bull. Es wäre fair“, sagt der 24-Jährige. „Es hätte natürlich einen Beigeschmack. Fußball lebt von den Fans. Den Meisterteller ohne Fans in Empfang zu nehmen - ein komisches Gefühl“, fügt der gebürtige Wiener hinzu. 

Auslandstransfer? Peter Michorl lässt sich nicht stressen!

Dass der spielstarke und intelligente Mittelfeldmotor früher oder später den Weg ins Ausland einschlagen wird, liegt auf der Hand. „Natürlich will jeder Spieler in eine Top-5-Liga, aber ich habe keinen Stress“, stellt der 24-Jährige klar. Aufgrund der starken Leistungen des Wieners hätte es womöglich schon in diesem Sommer gute Angebote aus dem Ausland gegeben.

Die aktuelle Corona-Krise, welche viele Vereine finanziell schwer belastet, könnte jedoch für eine Verschiebung des Transferfensters und weitaus geringere Ablösesummen sorgen. Darüber macht sich Peter Michorl allerdings keine großen Sorgen: „Ich glaube nicht, dass Corona eine Karrierebremse ist. Wenn es im Sommer kein Fenster gibt, dann im Winter. Wenn ich im Winter nicht wechsle, bin ich immer noch bei einem tollen Klub“, hält er fest. 

Michorl über Aussage von Austria-Sportchef Muhr enttäuscht 

Apropos Transfer: Mit Beginn der aktuellen Saison machte ein Transfer-Gerücht die Runde, wonach die Austria Interesse am Spielmacher der Linzer zeigen soll. Damals hatte Austria-Sportchef Ralf Muhr gegenüber Sky gemeint, dass man „auf der Position von Peter nicht diesen Bedarf“ hätte. Eine Aussage, die dem ehemaligen Veilchen (Michorl kickte mehr als ein Jahrzehnt für die Austria) nicht gefiel: „In der Woche danach habe ich die Antwort mit zwei Assists beim 3:0 in Wien auf dem Platz gegeben“, erinnert sich Michorl, der Ralf Muhr schon lange kennt und ihm auch viel zu verdanken hat: „Er zählte im Nachwuchs bei der Austria zu meinen Förderern. Ich denke, er hat eine falsche Wortwahl getroffen. Die Austria hatte schon Bedarf. Ich bin nur im Moment einfach beim besseren Klub“, meint er abschließend. 

 

von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media