Julian Nagelsmann ist mit Sicherheit das Paradebeispiel, wenn man an junge und gleichzeitig erfolgreiche Trainer im Fußballgeschäft denkt. Trotz seines recht jungen Alters zählt der 32-jährige Deutsche, der aktuell als Cheftrainer bei RB Leipzig unter Vertrag steht, zu den begehrtesten Trainern Europas. Das Trainergeschäft hat sich nämlich gewandelt: Mittlerweile setzen bereits einige Profiklubs auf junge Coaches, die durch taktisches Know-How, detailtreue Arbeit und Leidenschaft zum Fußball hervorstechen. 

Dominik Deutschl startete bereits mit 20 Jahren durch 

Auch bei Bundesligist FK Austria Wien ist ein junger Mann am Werken, der durch die in der Einleitung bereits angeführten Eigenschaften glänzt:  Dominik Deutschl. Der gebürtige Steirer ist gerade einmal 24 Jahre alt und fungiert seit Sommer 2019 als Co-Trainer von Christian Ilzer bei der Wiener Austria. Die beiden Steirer kennen sich aber nicht erst seit dem gemeinsamen Engagement in Wien-Favoriten. Vielmehr arbeiten Ilzer und Deutschl schon seit mehreren Jahren erfolgreich zusammen. 

Rückblick: Im Sommer 2016, als Christian Ilzer noch Co-Trainer von Heimo Pfeifenberger beim WAC war, bewarb sich ein gewisser Dominik Deutschl für die Position des Spielanalysten beim Wolfsberger AC. „Damals habe ich alles auf eine Karte gesetzt, mich sehr viel mit Fußball beschäftigt“, erzählte Deutschl einst in einem Interview auf der Homepage der Veilchen. Die Bewerbung sollte sich lohnen, stach der damals 20-Jährige doch 100 andere Bewerber aus. 

Christian Ilzer war vom damaligen Quereinsteiger hellauf begeistert, nahm ihn mit zum TSV Hartberg, ehe die beiden zum WAC zurückkehrten. Nun werken die beiden gemeinsam mit Uwe Hölzl, der ebenfalls bereits seit Jahren mit Ilzer und Deutschl zusammenarbeitet, sowie mit Sargon Turan als eingeschworenes Trainerteam am Verteilerkreis. 

Austria-Leihgabe Andreas Poulsen schwärmt vom Trainer-Youngster 

Dominik Deutschl schilderte einst, dass er versucht, „den Trainer-Job in allen Bereichen zu leben, aktiv, detailliert und trotzdem energievoll zu coachen.“ Diese Herangehensweise dürfte auch bei den Spielern des FK Austria Anklang finden. „Er arbeitet Tag und Nacht und ist immer verfügbar, wenn man ihn braucht. Er hat eine Leidenschaft für Fußball“, schildert Andreas Poulsen, der bis Sommer von Borussia Mönchengladbach an die Austria ausgeliehen ist, der dänischen Plattform bold.dk

„Er sagt mir oft, dass er die ganze Zeit arbeitet und alles tun wird, um auch seine eigenen Ziele zu erreichen“, fährt Poulsen fort. Der 20-jährige Däne könne fühlen, dass Dominik Deutschl ein „sehr gutes Verständnis für den Fußball“ habe. „Wir reden oft über Fußball und sehen meine Spiele durch. Dann kommt er auf brandneue Ideen, wie ich mein Spiel verbessern kann - er war wirklich gut zu mir“, so der Linksverteidiger. 

"Ich habe einen Schock bekommen, als ich ihn das erste Mal traf"

Mit dem Umstand, dass einer seiner Trainer nur wenige Jahre älter ist als er, musste sich der gebürtige Däne jedoch erst einmal abfinden: „Ich habe einen Schock bekommen, als ich ihn das erste Mal traf. Man muss sich nur daran gewöhnen, einen so jungen Trainer zu haben, wenn man in einem Kader ist, in dem es viele gibt, die viel älter sind als er“, gesteht Poulsen, der Deutschl jedoch als „wahnsinnig gut“ beschreibt.

Geht es nach Andreas Poulsen, steht Dominik Deutschl, der die UEFA-B-Lizenz inne hat, eine große Trainerkarriere bevor: „Wir sollten ein Auge auf ihn haben. Zumindest will er alles dafür tun - das kann ich unterschreiben“, sagt der 20-jährige Däne abschließend. 

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal; Foto: FK Austria Wien