Zurzeit geht es äußerst hektisch zu im österreichischen Fußball. Nachdem gestern Nachmittag der LASK ins Kreuzfeuer aller Bundesligisten geraten war ("Pures Gift, disziplinlos, egoistisch": Bundesliga-Klubs wüten gegen LASK!), weil die Linzer schon seit einiger Zeit - trotz Verbotes - Mannschaftstrainings abgehalten haben, sorgte heute ein Video von einem Rapid-Training für Diskussionen. 

Zusammenstoß im Rapid-Training gefilmt 

Demnach veröffentlichte die Kronen Zeitung einen Zusammenschnitt der Trainingseinheit am Donnerstag, wo erstmals seit der Liga-Unterbrechung Journalisten zu einer Einheit des SK Rapid zugelassen waren, in dem gegen Ende des Videos zu sehen ist, wie Filip Stojkovic und Paul Gobara auf dem Platz zusammenstoßen. Körperkontakt war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keiner erlaubt, wonach sofort mit einem Regelverstoß spekuliert wurde („Niemand ist perfekt": Zusammenprall im Rapid-Training!)

Rapid-Sportchef Zoran Barisic hat zu diesem Vorfall bereits Stellung genommen und betont, dass niemand perfekt sei und dieser Vorfall mit Sicherheit unbeabsichtigt gewesen sei. Rapid-Kapitän Stefan Schwab hat diese Aktion hautnah miterlebt, da er in genau dieser Kleingruppe seit mehreren Wochen trainiert. Im Instagram Live-Talk mit Ligaportal schildert der gebürtige Salzburger seine Eindrücke. 

Stefan Schwab schildert den unglücklichen Vorfall 

„Das war eine Übung, in der wir ein kleines Umschaltspiel gemacht haben, wo es eine zwei zu eins Überzahl gab“, erklärt Schwab. „Der verteidigende Spieler sollte halbaktiv sein und nur eine Seite richtig aufmachen“, fährt der Rapid-Captain fort. Rapid-Talent Paul Gobara habe jedoch die Anweisung nicht verstanden und sei in den Zweikampf gegangen. Der 20-Jährige von den Rapid-Amateuren, der sich zuletzt zu Hause fitgehalten hatte, ersetzte in der Kleingruppe den verletzten Mateo Barac. 

Für Stefan Schwab sei dieser Vorfall jedoch nicht vergleichbar mit dem, was beim LASK vorgefallen ist. „Der Unterschied ist, dass sowas nicht vorgegeben wurde und keine Anweisung war. Das war eine individuelle Fehlentscheidung, weil er die Übung nicht ganz verstanden hat“, stellt der Kapitän der Hütteldorfer klar. „Natürlich sollte so etwas nicht passieren, kein Thema, aber wir haben uns immer an die Maßnahmen gehalten“, versichert Schwab. 

Aktion vom LASK sei "schwer zu hinterfragen"

Über die Aktion des LASK zeigt sich der 29-Jährige, wie viele seiner Kollegen, erschüttert. „Es ist alles schwer zu hinterfragen, was da passiert ist“, konstatiert Schwab, der die von der Bundesliga eingeleiteten Schritte absolut befürwortet. Der LASK habe mit dieser Aktion „nicht nur die Bundesliga und Vereine hintergangen, sondern vor allem auch die österreichische Regierung“, lässt der Rapid-Kapitän aufhorchen. Ein Lob spricht Stefan Schwab an Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer aus: „In der Bundesliga sind richtige Profis am Werk.“ 

Es gehe nicht nur um den Fußball, „sondern um die ganze Gesellschaft“, betont Schwab, dem vor allem auch andere Sportarten auf dem Herzen liegen. „Mir persönlich ist es wichtig, dass auch andere Sportler die Chance bekommen, ihrem Beruf oder auch ihrem Hobby nachzugehen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Spieler Verantwortung zeigen und uns bewusst sind, was wir für eine Vorbildwirkung haben. Alles andere, was zuletzt passiert ist, ist ein absolutes No-Go“, hält er abschließend fest. 

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von Daniel Ringsmuth/Ligaportal; Foto: SK Rapid Wien