Mit einem 5:0-Kantersieg gegen WSG Tirol hat sich der FC Red Bull Salzburg für den Kracher gegen Bayern München in der Gruppenphase der Champions League warmgeschossen. Noah Okafor glänzte dabei mit einem Dreierpack. „Noah Okafor ist immer eine Möglichkeit für die Startelf, ich war sehr glücklich, dass er drei Tore gemacht hat", freute sich Salzburg-Coach Jesse Marsch nach dem Spiel im Interview mit Sky Sport Austria

Jesse Marsch: Spiel gegen Bayern ist ein "final exam"

Viel Zeit zum Durchschnaufen haben die Salzburger Bullen aber nicht, steht doch bereits am Dienstag der ganz große Kracher gegen Bayern München auf dem Programm. „Was für eine große Herausforderung für uns. Es ist eine Prüfung, eine unglaublich große Prüfung, für unsere Qualität, Mentalität, Vorbereitung, für alles, ein final exam", betonte Jesse Marsch.

Mit dem amtierenden Champions-League-Sieger gastiert die aktuell beste Mannschaft der Welt in der Mozartstadt. „Die Vorfreude ist groß, wir sind sehr begeistert und bereit. Wir haben keine Angst, aber wir verstehen, wie gut sie sind, wahrscheinlich die beste Mannschaft seit Barca mit Pep", fügte Marsch im Sky-Interview hinzu. 

Es gibt aber einen großen Wermutstropfen, der dieses Hammer-Duell gegen die "Super-Bayern" begleitet: Die neue Verordnung zur Eindämmung des Corona-Virus, in der u.a. geregelt ist, dass keine Zuschauer mehr bei Veranstaltungen im Profisport zugelassen sind. „So schade, dass wir ohne Fans spielen müssen, es ist schrecklich", seufzte Jesse Marsch. 

Stephan Reiter: "Regierung hat an Glaubwürdigkeit verloren"

Während sich der Salzburg-Coach noch zurückhaltend zu diesem Thema äußerte, holte Stephan Reiter, Geschäftsführer Wirtschaft des FC Red Bull Salzburg, zum Frontalangriff gegen die Regierung aus: „Das große Problem, das die Regierung mittlerweile hat, sie hat an Glaubwürdigkeit verloren und natürlich folgt die Bevölkerung nicht mehr diesen Maßnahmen", betonte er im Gespräch mit Sky

Zuletzt hatte die Regierung in einer Verordnung geregelt, dass man bei Veranstaltungen (auch im Freien) über die gesamte Dauer des Events einen Mund-Nasenschutz zu tragen hat. „Wenn man in einem Stadion ist, im Freien, mit zwei Meter Abstand im Schachbrettmuster sitzt und im Sitzen einen Mundschutz aufzusetzen, ich glaube, da kann sich jeder selber sein Bild darüber machen. Und wenn man sich in der Pause nicht einmal mehr ein Getränk oder Wasser kaufen kann, um sich zu erfrischen, nachdem man schon 45 Minuten den Mundschutz aufhat. Ich glaube, da kann sich jeder selber ein Bild darüber machen, wie sinnvoll oder nicht sinnvoll das ist. Das sind natürlich nur Teilbereiche, dass das in Summe gewisse Maßnahmen Sinn machen ist nicht abzusprechen, aber im Detail merkt man nachher wie sinnlos das ist. Deswegen wundert es mich nicht, dass die Regierung an Glaubwürdigkeit verloren hat und Teile der Bevölkerung nicht mehr allen Maßnahmen folgt", fährt Reiter fort.

Über die Entscheidung, dass nun wieder Geisterspiele die bittere Realität sind, war Reiter "nicht völlig überrascht". Er habe schon "ein Stück weit damit gerechnet." Die neuen Maßnahmen selbst, welche ab Dienstag 0 Uhr gelten, wollte Stephan Reiter aber nicht beurteilen: „Ob angebracht oder nicht lässt sich momentan schwer eroieren.” 

Fakt ist: “Wir spielen am Dienstag sicher ein fantastisches Spiel gegen Bayern München in der Champions League, und das vor leerem Publikum. Das tut natürlich weh", klagt Reiter.

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von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Fotos: GEPA pictures/Jasmin Walter