"Extrem nervös" sei Ried-Coach Andreas Heraf vor dem gestrigen Bundesliga-Heimspiel gegen den SKN St. Pölten gewesen. Das verriet der gebürtige Wiener bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Schlussendlich konnte sich Heraf mit seiner Mannschaft über einen 2:1-Heimerfolg freuen. Damit sind die Rieder unter Heraf und seit mittlerweile fünf Ligapartien ungeschlagen. 

"In der Qualifikationsgruppe geht es ums nackte Überleben, da geht es um Existenzen"

„Ich bin sehr erleichtert. Wir wollten auch unserem Masseur, dem Peter Grüblinger, nach 30 Jahren in Ried einen Sieg zum Abschied schenken - das haben die Jungs perfekt gemacht", freute sich Andreas Heraf. 

Heraf weiß, dass das Spiel der Rieder nicht immer schön anzuschauen sei, doch "in der Qualifikationsgruppe geht es ums nackte Überleben, da geht es um Existenzen", stellte der 53-Jährige klar. In der Qualifikationsgruppe könne man "nur mit Ordnung, Disziplin und Kompaktheit" bestehen. "Wir sind keine Mannschaft, die alle in Grund und Boden spielt. Das ist aber keine Schande", so Heraf weiter. Man müsse sich mit den eigenen Mitteln zur Wehr setzen. 

"Es ist ganz mit Vorsicht zu genießen, man muss die Kirche im Dorf lassen", sagte Heraf angesprochen auf den Acht-Punkte-Vorsprung auf den Tabellenletzten St. Pölten. Sollte es am Dienstag im erneuten Duell gegen die Niederösterreicher eine Niederlage geben, wäre man wieder "mittendrin im Abstiegskampf", weiß der Trainer der Rieder. 

Auf Nachfrage von Ligaportal-Reporter Herbert Pumann ging Andreas Heraf auch auf die zahlreichen Umstellungen der Trainer ein: "Wir haben ständig auf die Reaktionen des anderen Trainers reagiert. Es war ein ständiges Hin und Her. Für mich ist es wichtig, dass meine Mannschaft es umsetzen kann, wenn wir reagieren. Dass das Match dann nicht schön war, hatte auch damit zu tun. Das war Schach - einmal dort ein Zug, einmal da ein Zug."

Pressekonferenz nach dem Spiel

Marcel Ziegl: "Wichtig war das Erfolgserlebnis" 

Marcel Ziegl, der bereits seit 2006 bei der SV Ried kickt, freute sich ebenfalls über den vollen Erfolg gegen den SKN St. Pölten. Der 28-Jährige lobte auch Trainer Andreas Heraf: "Er ist jahrelang in dem Geschäft und ein Fachmann, war maßgeblich am Aufstieg beteiligt", betonte Ziegl im exklusiven Ligaportal-Interview. Der Trainer sei "klar in der Kommunikation". Wichtig für die Mannschaft sei "das Erfolgserlebnis" gewesen, hielt der gebürtige Seewalchner fest. 

Mit einem herrlichen Freistoßtor brachte Marcel Ziegl die Rieder auf die Siegerstraße. Es war bereits das zweite Tor im laufenden April für das Urgestein der Innviertler: "Ich bin sehr froh, dass ich jetzt zweimal treffen konnte, aber wenn wir weiter gewinnen, ist es auch ok, wenn ich nicht mehr treffe", grinste der 28-Jährige. 

Wenn man eine Tabelle nur für die Spiele in der Qualifikationsgruppe erstellt, nehmen die Rieder darin den ersten Platz ein. "Das macht uns stolz, aber wir können uns nichts davon kaufen", hebt Ziegl nicht ab. Wenn man das nächste Spiel gegen St. Pölten am Dienstag "positiv bestreitet, dann können wir ein bisschen ruhiger schlafen", blickt der Mittelfeldspieler voraus. 

Exklusiv-Interviews mit Marcel Ziegl und Ante Bajic 

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Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: Harald Dostal/fodo.media