Wenn man den Begriff „mentale Stärke“ in Google eintippt, dann bekommt man mehr als 1,8 Millionen Treffer. Es gibt jede Menge Definitionen, aber auch eine Vielzahl an Beispielen aus der Fußballwelt. Ein eindrucksvolles Exempel mentaler Stärke handelt vom Champions League Halbfinale 1999, Juventus Turin gegen Manchester United. Ein Gastbeitrag von Mentalcoach Wolfgang Seidl. 

Champions-League-Halbfinale Juventus gegen Manchester

Das Hinspiel in England endete 1:1 und Manchester traf auf eine starke italienische Mannschaft. Nach elf Minuten stand es bereits 2:0 für Juventus. Im Team von Manchester waren die beiden Spieler Roy Keane und Pauls Scholes mit Gelb vorbelastet, sodass sie bei einer weiteren Karte ihr erstes Champions League Finale verpassen würden. Trotzdem akzeptierte keiner der beiden das als Grund, ihren Einsatz und ihr Zweikampfverhalten zu ändern. Ihre wirkliche mentale Stärke kam zum Vorschein, als die beiden im Match Gelb sahen. Aber keine Spur von Niedergeschlagenheit, im Gegenteil, sie intensivierten ihr Spiel und praktizierten in diesem Match diszipliniertes Denken und Handeln während ihres Einsatzes. Die Spieler von Manchester, wurden zum damaligen Zeitpunkt vom Mentalcoach Bill Beswick betreut. Die Spieler wussten, es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen und sie hatten gelernt, wie sie mit Druck und Rückstand umgehen müssen.

Eine damals mental starke Manchester United Mannschaft schob jegliche Zweifel beiseite. Die Spieler puschten sich mittels positiver Kommunikation. Bei Ballbesitz übernahmen sie Verantwortung und waren ständig aktiv. Ihre Körpersprache strahlte Stärke und Zuversicht aus. Sie waren vollkommen fokussiert und bereit, jeden Fehler des Gegners für sich auszunutzen. Sie glaubten bis zum Schluss an Ihre Chance. Schlussendlich siegte Manchester 3:2 und qualifiziert sich für das Finale gegen Bayern.

Champions-League-Finale Bayern gegen Manchester

Auch im Champions League Finale in Barcelona zeigte sich Manchester erneut mental stark. Bayern führe bis zur 90 Minute zwar mit 1:0, aber Manchester blieb wieder bis zum Schluss fokussiert und erzielte innerhalb von 3 Minuten zwei Tore. So holten sie sich die begehrte Trophäe. Auch dieses Beispiel ist geprägt von mental starken Manchester Spielern, die auch nach einem Rückstand in der letzten Minute noch an den Erfolg glaubten. 

Von mentaler Stärke profitieren aber nicht nur die Stars der besten Fußball Liegen. Jeder Spieler, und wenn er in der untersten Liga spielt, entscheidet mit seinem eigenen Verhalten und seinen mentalen Fertigkeiten wie er am Spielfeld auftritt.

Nachfolgend ein Beispiel eines mental starken Spielers im Vergleich zu einem mental schwachen, nach einer verpassten Torchance:

 

Mental starker Spieler

Mental schwacher Spieler

 

Eigenen Gedanken

Der Spieler denkt sich: „den nächsten mach ich rein.“ Er baut sich selbst auf und findet die richtigen Worte: „bleib positiv, konzentriere dich“ und glaubt weiter an den Erfolg

 

Dieser Spieler denkt sich: „warum treff ich nicht, das wird nichts mehr.“ Er wird negativ und verliert den Glauben an sich. 

Emotionale Reaktion

Der Spieler bleibt engagiert, motiviert und energisch

Sein Vertrauen sinkt, er wirkt entmutigt und verliert die Hoffnung und macht anderer für die vergebene Situation verantwortlich. 

 

Auswirkungen auf seine Energie

Er bleibt positiv, agiert zielgerichtet und zeigt weiter eine hohe Intensität!

Er wird negativ und zeigt eine niedrige Intensität.

 

 

Auswirkungen auf seine Leistung

Er wird sich von der vergebenen Chance schnell erholen, fokussiert bleiben und seine Chancen auf einen Treffer hochhalten.

Er wird zunehmend passiv, versteckt sich, macht nicht mehr die erforderlichen Extrameter, ist unkonzentriert und vermindert so die Chance eines Torerfolgs.

 

Mentale Stärke ist erlernbar und wird einem nicht in die Wiege gelegt. Spieler und Mannschaften, die sich bewusst für die mentale Arbeit entscheiden, haben einen wesentlichen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten.

MANA4YOU

Wolfgang Seidl, MBA
Akademischer Mentalcoach
Dipl. Teamentwickler
HeartMath®Coach

Praxis Steiermark: Burgauerstrasse 49; 8283 Bierbaum
Praxis Wien: Cumberlandstrasse 102; 1140 Wien

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Foto: SID