Eine unglaubliche Aufholjagd hat die SV Ried in der 8. Runde der ADMIRAL Bundesliga hingelegt. Die Wikinger holten vor eigenem Publikum gegen den WAC einen 0:3-Rückstand auf und durften sich am Ende über ein Remis freuen, das sich freilich wie ein Sieg angefühlt hat. Zudem bleibt die SV Ried seit der Amtsübernahme von Andreas Heraf in der heimischen Arena ungeschlagen. 

Andreas Heraf: "Es war unser bestes Spiel bis jetzt"

"Nach dem 0:3 gegen einen sehr starken Gegner habe ich nicht mehr an den Ausgleich geglaubt. Wir haben über das gesamte Spiel eine saubere Leistung gebracht", analysiert Ried-Coach Andreas Heraf, dem es "nicht um diese Heimserie geht", wie er zu Beginn der Pressekonferenz schmunzelte. 

"Wir waren auch in der ersten Halbzeit gut, aber der WAC hat da seine Qualität ausgenutzt. Es war unser bestes Spiel bis jetzt. Was die Mannschaft geleistet hat, ist toll", hielt der gebürtige Wiener fest. Ein Sonderlob gab es auch für Athletiktrainer Andreas Berktold. "Er ist oft in der Kritik gestanden, was ich überhaupt nicht verstanden habe. Er macht einen top Job, weil wenn man sieht, wie die Mannschaft in den letzten 30 Minuten zurückgekommen ist, dann kann es keine körperlichen Probleme geben", führte Heraf aus. 

Matchwinner Julian Wießmeier: "Ein unbeschreibliches Gefühl"

Julian Wießmeier, der bei der SV Ried als Rechtsverteidiger gesetzt ist, avancierte mit einem Doppelpack zum Mann des Spiels. Vor allem sein zweites Tor in der Nachspielzeit zum 3:3-Ausgleich konnte er direkt vor den tobenden Heimfans bejubeln: "Ein unbeschreibliches Gefühl", sagt der gebürtige Deutsche, der mit einer Körpergröße von 1,71 Metern nicht gerade zu den größten Fußballspielern zählt und dennoch zum 3:3 einköpfeln konnte. Der 28-Jährige berichtete, dass man sich nach dem Gegentreffer zum 0:3 dazu entschlossen hatte, alles oder nichts zu spielen, da man ohnehin nichts mehr zu verlieren gehabt habe. "Es zeigt die Mentalität und Einstellung von der Mannschaft", grinste Wießmeier. 

Andreas Heraf freute sich mit seinem torgefährlichen Rechtsverteidiger und erklärte: "Jules (Julian Wießmeier; Anm. d. Red.) muss bei uns Verteidiger spielen, weil ich keinen anderen habe und weil er es sehr gut macht. In der Box ist er einfach unglaublich. Er hat den besten Torriecher von allen Spielern. Wenn es was zu erben gibt, dann ist er da", ließ der Ried-Coach aufhorchen. 

Und ein Bundesliga-Debüt gab es im Rahmen des wilden 3:3-Unentschiedens auch: Gontie Junior Diomande, ein 18-jähriger Mittelfeldspieler aus der Elfenbeinküste, durfte in der absoluten Schlussphase Bundesliga-Luft schnuppern. "Er ist seit einigen Wochen bei uns, trainiert bei der ersten Mannschaft, spielt die meiste Zeit aber bei der zweiten Mannschaft. Er ist ein unbekümmerter Spieler, ein Rohdiamant. Es war der ideale Zeitpunkt, um ihn zu bringen. Ich habe zu ihm gesagt 'Dribbel und geh auf einen Elfmeter'. Er hat seine Sache gut gemacht", erklärte Heraf, der Diomande aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung von Philipp Pomer nachnominiert hat. 

Weitere Stimmen von der Pressekonferenz (eingefangen von Ligaportal-Reporter Herbert Pumann) sehen Sie im nachfolgenden Video.  

Video: Statements von Andreas Heraf und Julian Wießmeier

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von Ligaportal, Foto: Harald Dostal