Der WAC hat am Samstagabend einen komfortablen 3:0-Vorsprung gegen die SV Ried aus der Hand gegeben und musste sich am Ende mit einem 3:3-Remis begnügen. Die Enttäuschung bei den Kärntnern nach dem Schlusspfiff war folgerichtig enorm groß. Eine ganz einfache Erklärung für die fahrlässig verspielten drei Punkte gebe es laut Trainer Robin Dutt nicht. 

Robin Dutt: "Wir waren auf einem richtig guten Weg"

"Wir hatten einen Plan für das Spiel, weil wir wussten, dass Ried eine harte Nuss wird. Die Mannschaft hat es richtig gut gemacht, vor allem im Halbfeld und die Flanken haben wir gut ausgenützt und die Tore aus diesen Positionen erzielt. Wir waren sehr präsent. Beim 2:0 habe ich noch gewarnt, dass es eng wird, bei 3:0 hofft man natürlich, dass die Mannschaft in der Lage ist, das zu Ende zu bringen. Ried hat dann noch einmal neue Leute gebracht, sehr viel über die Flanken gespielt. Wir haben zu viele Aktionen zugelassen, da macht man defensiv Fehler, und wir haben auch noch Chancen vergeben", analysierte der gebürtige Deutsche das Spiel. 

Vor allem der 3:3-Ausgleich durch Julian Wießmeier in der 94. Minute war aus Sicht der Gäste billig. Zunächst hatte Offenbacher auf der linken Seite viel zu viel Zeit zu flanken, ehe der 1,71 Meter große Wießmeier zwischen zwei WAC-Verteidiger zum Kopfball kam und diesen perfekt platzierte: "In dieser Situation müssen wir das entweder wegverteidigen oder den Sack zumachen. Beides ist sehr ärgerlich", sagte Dutt, der damit auch den vergebenen Riesensitzer von Baribo zum möglich 2:4 erwähnt hatte.  

"Wirft mich nicht gravierend um"

Nun folgte also eine Woche nach der überraschenden Heimniederlage gegen Hartberg der nächste Rückschlag für den WAC: "Wir waren auf einem richtig guten Weg. Die Jungs waren nach dem Hartberg-Spiel sehr selbstkritisch und haben sich im Training richtig reingeworfen", berichtete der WAC-Coach, der nun vor allem die Defensive stabilisieren muss: "Der Prozess geht in der Defensive anscheinend länger als in der Offensive. Aber dazu ist ein Trainer da und diese Zeit werde ich mir nehmen. In der Defensive haben wir noch einen langen Weg vor uns", weiß der 56-Jährige.  

Spielerisch gehöre man "zu den besseren Mannschaften in der Liga", betont der Cheftrainer der Kärntner, doch diesmal müsse sich "die ganze Mannschaft an die Nase fassen." Ihn selbst werfe diese gefühlte Niederlage "nicht gravierend um", denn dafür ist Dutt schon zu lange im Trainergeschäft dabei. 

Weitere Statements von Robin Dutt hat Ligaportal-Reporter Herbert Pumann eingefangen. U.a. auch, warum er vor Anpfiff beim Aufwärmen seiner Mannschaft frühzeitig auf den Platz kommt. 

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von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Foto: Gerhard Pulsinger