Nach 11 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit en suite heißt es für den FC Admira Wacker Abschied aus dem Oberhaus nehmen. Erstmals in dieser Saison sind die "Unabsteigbaren" aus der Südstadt Schlusslicht der ADMIRAL Bundesliga, doch halt in der letzten Runde. Die eigene 1:3-Niederlage nach vor allem in Halbzeit 1 erschreckend schwacher Leistung beim LASK, der damit die Chance auf die UEFA-Europa-Conferenceleague-Quali wahrt, und der zeitgleiche 2:1-Sieg vom bisherigen Letzten SCR Altach besiegelten den Admira-Abgang in Liga 2. Die wichtigsten Statements zur Paschinger Partie der 32. Runde nachfolgend.

Gegen die Südstädter schlug er wieder zu: der gallige Goiginger, der besonders gegen die Panther stets scort - diesmal zum 3:0. Links Leonardo Lukacevic, dem nach der Pause zum 3:1 der letzte - technisch hochwertige - Treffer für Absteiger Admira gelang. 

LASK – FC Flyeralarm Admira 3:1 (3:0)
Tore: Balic (14., 19.), Goiginger (33.); Lukacevic (56.). Schiedsrichter: Harald Lechner (Wien).

„Mir tut es grundsätzlich leid, bin ja bei Admira groß geworden“

Dietmar Kühbauer (Trainer LASK)...über...

…die Partie: „Die Jungs haben es unglaublich gut umgesetzt, ein wunderbares Spiel gemacht und den Gegner zu Statisten degradiert. In der 2. Halbzeit war es dann so, dass wir mit dem 3:0 ein bisschen den letzten Schritt vermissen haben lassen. Trotzdem hätten wir weitere Tore schießen können. Wir haben es verpasst noch höher zu gewinnen. Auf der anderen Seite war der Dreier heute wichtig für die Köpfe, aber wenn das eine Tor mehr gefallen wäre, hätte ich auch nichts dagegen gehabt."

…das Playoff Montag gegen WSG Tirol:Wattens ist auch wirklich darauf aus, dass sie diese Möglichkeit noch schaffen. Wenn wir da bestehen wollen, brauchen wir eine ähnlich gute Leistung. Wir haben heute eine gute Mannschaft gesehen, aber können uns nicht darauf ausruhen.“

"Müssen uns den Modus überlegen"

Admira-Abstieg: „Mir tut es grundsätzlich leid. Ich bin ja bei der Admira groß geworden, dem Klub habe ich sehr viel zu verdanken. Dass es bei einem Spiel ist, bei dem es meine Mannschaft verursacht, tut mir leid. Es muss aber leider einen geben. Wir müssen uns vielleicht eher den Modus überlegen, weil grundsätzlich von den Punkten her, wären sie nie abgestiegen.“

 

Typische Szene: auch zu Zweit gegen einen LASKler blieben die Panther in Pasching Freitagabend meist nur 2. Sieger, hatten zu wenig Zugriff. Während Keito Nakamura (Mitte) einer der Gewinner unter Neo-Chefcoach Didi Kühbauer, der im dritten Anlauf seinen ersten LASK-Sieg verbuchte, ist und wieder Akzente setzte.

Herzog: "Haben uns das selbst zuzuschreiben"

Andreas Herzog (Trainer Admira)…über...

...den Abstieg: „Die Enttäuschung ist riesengroß. In der Kabine ist gerade Untergangsstimmung, das haben wir uns aber auch irgendwie selber zuzuschreiben, weil wir vor allem in den letzten fünf Wochen nicht gut genug waren. Vor allem heute in der ersten Halbzeit, haben wir es phasenweise in der Defensive ganz gut hinbekommen, aber eine Mentalität haben wir in der Mannschaft, wenn wir in Überzahl sind, rund um den eigenen Strafraum, im eigenen Strafraum, dass wir zu wenig aggressiv nach vorne raus verteidigen und, dass wir dann trotz Überzahl auskombiniert werden. Das war heute in der ersten Halbzeit extrem auffällig. Ich habe eigentlich geglaubt, dass ich die Mannschaft besser für das Spiel eingestellt hätte und jetzt ist die Enttäuschung natürlich riesengroß.“

…was Abstieg persönlich für ihn bedeutet: „Es geht jetzt nicht um mich persönlich. Hauptsächlich geht es um den Verein, um den Nachwuchs und um alle Angestellten, die uns heute unterstützt haben. Wir haben sie enttäuscht und das müssen wir jetzt auf unsere Kappe nehmen. Ich bin der Trainer der Mannschaft, hab die letzten Wochen auch nicht die richtigen Mittel gefunden. Obwohl wir eigentlich eine sehr gute Ausgangsposition hatten, aber die haben wir sehr leicht und fahrlässig hergeschenkt.“

was er besser hätte machen können: „Es gibt viele Punkte. Vom Anfang der Saison an haben wir gewisse Punkte nicht richtig lesen können. Da möchte ich jetzt nicht ins Detail gehen. Ich will nicht sagen, dass wir eine schlechte Saison gehabt haben, aber schlechte 5 Wochen. Dadurch sind wir bestraft worden, aber so ist leider der Fußball. Es ist als Trainer, wenn du in der Verantwortung stehst, alles andere als schön. Wenn du deine Jungs drinnen siehst, wie sie am Ende sind, weil sie haben sich doch über die Saison hinweg richtig den Hintern aufgerissen. Heute war es einfach nicht gut genug.“

Mentalität in der Mannschaft: „Wir waren in der 1. Halbzeit einfach nicht präsent genug und das ist eigentlich das Traurige an der ganzen Geschichte. Wenn du in so einem wichtigen Spiel nach 30 Minuten keine entscheidenden Zweikämpfe gewonnen hast, kannst vorher und nachher immer reden und auf schlau tun, aber am Platz werden die richtigen Entscheidungen oder falschen getroffen. In den letzten Wochen haben wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Jetzt sind wir dafür bestraft worden.“

Ligamodus und Punkteteilung: „Es hilft uns gar nichts mehr. Wir haben die ganze Saison lang gewusst, worum es geht. Durch die Punktehalbierung haben wir auch ein wenig profitiert, weil wir waren wie Altach näher an den anderen Mannschaften wieder dran. Nach 5 Runden in der Qualigruppe waren wir Erster und das haben wir dann ganz fahrlässig aus der Hand gegeben. Da hätten wir in den letzten Wochen bessere Entscheidungen treffen müssen.“

…den Abstieg: „Ich bin der Cheftrainer einer Mannschaft, die abgestiegen ist. Ich habe mir das anders vorgestellt. Ich kann mich jetzt aber nicht von der Verantwortung wegschleichen. Ich habe die Entscheidungen getroffen und jetzt muss ich die bittere Pille schlucken. Ich habe über die Saison auch viel gelernt, aber das hilft der Admira nichts. Es ist so, wie es ist, aber bei all der Trauer und dem Ärger, den wir haben, wird das Leben weitergehen. Wir müssen schauen, dass die Admira so schnell wie möglich wieder in die erste Liga kommt. Der Verein gehört in die Bundesliga, einfach wegen dem Nachwuchs und den Talenten, die man hat. Man muss aber trotzdem schauen, dass diese Talente ein bisschen reifer sind. Man hat gesehen bei Mannschaften wie Rapid oder Austria in der zweiten Liga, wenn die Jungen raufkommen, sind sie schon ein wenig reifer als die Jungen aus der Akademie oder aus der Regionalliga. Aber es hilft uns alles nichts und ich hoffe, das Admira so schnell wie möglich, wieder in die erste Liga kommt. Ob mit mir oder ohne mich, wird die Zukunft zeigen.“

…in einem Videobeitrag bezgl. Selbstzweifler: „Oft, oft. Ich war auch mit der ein oder anderen Situation in dieser Saison unzufrieden. Ich bin verantwortlich für meine Mannschaft und wir stehen eine Runde vorm Schluss nicht berauschend da. Fakt ist, dass wir alle Kräfte bündeln müssen und alles reinhauen müssen. Da gehe ich als Trainer vorneweg.“

…weiter im Videobetrag bzgl. Saison: „Nein, da muss ich ehrlich sein. Ich habe von meiner Mannschaft und von mir sehr viel mehr erwartet. Ich hatte gewisse Visionen, die ich nicht erfüllen konnte.“

"1. Halbzeit sind wir vorgeführt worden"

Kapitän & Keeper Andreas Leitner (Admira) …über...

...den Abstieg: „Bin einfach zutiefst traurig“

…die Partie: „Es fällt mir schwer jetzt über die Leistung zu sprechen. In der 1. Halbzeit sind wir aber nach allen Regeln der Kunst her gespielt und vorgeführt worden. Von dem her, wenn man in der 1. Halbzeit so eine Leistung auf den Platz bringt, wenn es um etwas geht, dann steigst du verdient ab.“

…ob man mental zu schwach war: „Wenn man die 1. Halbzeit sieht, dann kann man nicht davon sprechen, dass wir an irgendwas geglaubt haben. In der 2. Halbzeit führt der LASK dann 30 und man investiert noch alles, dann kommen wir auch zu der ein oder anderen Chance, aber unterm Strich geht es sich nicht aus.“

"Hätten das vor 3 Monaten schon erledigen können"

…die Saison: „Wenn man die letzten Spiele sieht, wenn es dann spitz auf Kopf geht, dass da irgendwo Nerven dazu kommen ist klar. Aber wir hätten vor 3 Monaten, das schon längst erledigen können, haben wir nicht und jetzt bekommen wir die bittere Rechnung serviert.“

seine Zukunft: „Ich hab keinen Vertrag für die 2. Liga. Aber ich möchte noch sagen, wir sind kein riesiger Verein. Wir haben heute einen guten Auswärtssektor gehabt. Mir tut es einfach so leid für die Mannschaft, für den ganzen Verein und für die Fans natürlich.“

"Abstieg bedeutet viel Kopfweh"

Marcel Ketelaer (Sportdirektor Admira) ...über..

…was gegen LASK fehlte: „Mut. Mut dagegenzuhalten. Der absolute Wille, um die Tore zu verhindern. Das hat uns heute alles von der ersten Sekunde an gefehlt.“

…den Abstieg: „Abstieg bedeutet viel Kopfweh. Ich brauche es nicht erzählen, dass alle momentan auch sehr niedergeschlagen sind und mit hängenden Köpfen dasitzen. Wir haben jetzt das ein oder andere Mal es selber in der Hand gehabt und haben es leider nicht geschafft.“

…die Saison: „Von der ersten Partie hat sich durchgezogen, dass wir einfach zu uneffektiv vorne im letzten Drittel waren. Wir haben zu wenige Tore geschossen. Wenn man keine Tore schießt, dann kann man nicht gewinnen und wenn man nicht gewinnt, dann steigt man ab.“

…die 2. Liga: „Finanziell mache ich mir in der jetzigen Sekunde weniger Sorgen. Wir müssen jetzt einfach die Köpfe zusammenstecken und darüber reden, wie es weiter geht. Das werden wir in den nächsten Tagen tun, dann werden wir in irgendeiner Art und Weise einen Plan skizzieren, damit wir da wieder rauskommen.“

seine und Andres Herzogs Personalie: „Es gibt nichts Konkretes zu irgendeiner Personalie, außer das, was vertraglich einfach gebunden ist. Es gibt natürlich Spieler, die nur einen Vertrag für die erste Liga haben. Wir wollen das heute mal über die Nacht bekommen und schauen, dass wir morgen darüber reden.“

"Basics vernachlässigt"

Martin Stranzl (Sky Experte) …über...

...die Admira: „Man hat immer davon geredet, man muss die Torchancen besser nutzen. Dann hat man die Basics ein bisschen vernachlässigt. Austria Wien hat 40 Tore geschossen und Admira 36 Tore. Das ist ein Unterschied von 4 Toren. Trotzdem ist die Austria oben in der Meisterrunde und in der Gesamttabelle Vierter. Der Unterschied ist aber, dass die Austria nur 37 Gegentore bekommen hat und die Admira 46.“

…Begriff unabsteigbar in Bezug zu der Admira: „In einer gewissen Art und Weise hat man es heraufbeschworen. Jetzt ist dieser Begriff zumindest mal weg, aber helfen tut es ihnen in dem Sinne nicht. Jetzt gibt es diese Saison aufzuarbeiten und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es ist viel zu tun.“

Spielfilm siehe Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL