Auf der Zielgerade des Grunddurchgangs der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/2023 bläst der SK Austria Klagenfurt weiter zur "Aktion Attacke", will auf die Überholspur und auch im 2. Jahr nach dem Aufstieg in die Meistergruppe. Mit dem 3:0 (Halbzeit 3:0!) über den SCR Altach in der 20. Rd. machten die Kärntner Violetten (27 Pkt.) weiter Boden gut und sitzen dem Sechsten WSG Tirol (28) im Nacken. Selbst Austria Wien (5., 29) und Rapid (4., 30) sind noch einzuholen. "Totgesagte leben länger" oder "aufgegeben wird nur ein Brief" wird sich der ehemalige Postler Peter Pacult, Klagenfurter Chefcoach, womöglich denken.

„Vor 2 Wochen sind wir noch mit Schimpf und Schande aus Stadion gejagt worden"

Peter Pacult (Trainer SK Austria Klagenfurt) über...

1. Halbzeit: „Wir sind einfach so in das Spiel hineingekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben gewusst, dass die Altacher die Räume nicht hergeben werden, dass sie es eng machen werden. Wir sind dann verdient in Führung gegangen und haben in dieser Phase dann nachgesetzt.“

...Florian Rieder: „Wir haben im Moment sehr viele Spieler im Kader. Für den Flo ist jetzt ein Zeichen gewesen, dass er auch die Leistung bringt, die er uns auch im Herbst gezeigt hat.“

letzten Leistungen des SK Austria Klagenfurt: „Vor 2 Wochen sind wir noch mit Schimpf und Schande aus dem Stadion gejagt worden. Der Sieg gegen Sturm Graz war dann sehr wichtig. Jetzt hat es geheißen nachzusetzen. Das hat die Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit eindrucksvoll gemacht.“

Doppeltorschütze Florian Rieder (SK Austria Klagenfurt) über...

seine Leistung: „Ich bin sehr froh, dass ich mit 2 Toren der Mannschaft helfen konnte. Es waren keine einfachen Wochen in letzter Zeit für mich und umso dankbarer bin ich heute.“

Kampf um die Meistergruppe: „Wir haben heute nur auf das Spiel geschaut. Es war ein unglaublich wichtiger Sieg. Nächste Woche schauen wir wieder, dass wir das Spiel gewinnen und dann werden wir sehen was in 2 Wochen rauskommt. Auf jeden Fall würde ich es mir wünschen und die ganze Mannschaft auch. Bei dieser Ausgangssituation will man das Beste herausholen und das ist auf jeden Fall möglich.“

„Es wird echt eng und erst am letzten Spieltag entschieden werden“

Vesel Demaku (SK Austria Klagenfurt) über...

Leistung der Mannschaft: „Wenn man 3:0 in der Halbzeit führt, muss man einiges richtig gemacht haben. Wir haben den Ball super laufen lassen, waren extrem spielfreudig und gut in den Zweikämpfen.“

Kampf um Meistergruppe: „Es wird sehr, sehr eng. Es wird echt eng und erst am letzten Spieltag entschieden werden.“

Matthias Imhof (Geschäftsführung SK Austria Klagenfurt) über...

Kampf um Meistergruppe (vor dem Spiel): „Wir fühlen uns sehr wohl in der Rolle des Jägers. Wir haben das Ziel ausgegeben in den letzten Spielen so viele Punkte wie möglich zu holen und dann schauen wir, was passiert. Wenn es passiert, feiern wir, aber wir planen nicht fest damit. In der Liga kann gerade jeder jeden schlagen und das macht die Liga auch durchaus spannend. Die Liga ist viel enger zusammengerückt.“

…die Ruhe im Verein: „Wir wissen, wo wir herkommen. Wir sind in der zweiten Saison. Zu erwarten, dass wir uns immer für die oberen Playoffs qualifizieren, wäre vermessen. Deshalb war für uns klar, es ist Ruhe. Die Mannschaft hat diese Ruhe bekommen. Panik oder Hektik war bei uns überhaupt nicht, da wir wissen, wo wir herkommen.“

„Es wäre fahrlässig, wenn wir den Spieler gehen hätten lassen“

Markus Pink: „Im Sommer haben wir es nicht mehr in der Hand, der Vertrag läuft aus. Pinki kann selbst entscheiden, was er im Sommer macht. Wir werden natürlich versuchen ihn zu halten, aber in diesem Fall hat der Pinki die Karten in der Hand. Wir haben eine Vertragsverlängerung im Winter angeboten, da hat er noch überlegt zu gehen. Die Gespräche werden jetzt wieder ins Laufen kommen.“

Verstimmungen von Markus Pink, nachdem er im Winter nicht nach Italien wechseln durfte: „Das nehmen wir in Kauf. Ich verstehe Pinki. Bei den Zahlen, die aus Italien im Raum standen, können wir nicht mithalten. Da verstehe ich den Spieler. Der Spieler muss aber auch uns verstehen. Es wäre fahrlässig gewesen, wenn wir den Spieler gehen hätten lassen. Dass Pinki sauer war, vollkommenes Verständnis. Ich glaube, er kommt jetzt wieder in die Spur und er hat es jetzt selbst in der Hand, was er macht.“

Der 21-jährige SCR Altach-Keeper Andreas Jungdal wurde von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Außerdem sah der dänische Winter-Neuzugang und Leih-Torhüter vom AC Milan immer noch keinen eigenen Treffer der Vorarlberger. Die Elf vom ehemaligen Weltklasse-Torjäger Miroslav Klose wartet seit beinahe 9 Std. (530 Min.) auf einen eigenen Treffer. Und seit 5 Spielen auf einen Sieg, verbuchte neben einem Remis dabei 4 Niederlagen. 

„Einstellung, eigene Tor verteidigen zu wollen war fast gar nicht da“

Miroslav Klose (Trainer CASHPOINT SCR Altach) über...

1. Halbzeit: „Das war die schlechteste, seit ich hier Trainer bin. Vieles hat überhaupt nicht funktioniert und die Einstellung, das eigene Tor verteidigen zu wollen war fast gar nicht da.“

…bessere 2. Hälfte: „2. Halbzeit habe ich eine ganz andere Mannschaft gesehen. Ich war recht leise in der Pause. Ich habe die Jungs sprechen lassen, denn letztendlich stehen die auf dem Platz. Sie haben sich zu wenig gecoacht, was 2. Halbzeit viel besser war. Mit dem, was ich in der 1. Hälfte gesehen habe, bin ich überhaupt nicht zufrieden.“

"Im Moment sind wir in einem Strudel drinnen"

Atdhe Nuhiu (SCR Altach) über...

1. Halbzeit: „Man kann natürlich alles schlechtreden, so ehrlich muss man sein. Bei 3:0 zur Halbzeit ist nicht viel richtig gelaufen.“

was man mitnehmen kann: „Heute und die nächsten Tage wird es sehr wehtun. Aber nichtsdestotrotz haben wir am Wochenende wieder ein Spiel. Es ist eine Floskel, aber am Sonntag steht es wieder 0:0 und dann kann man alles wieder gut machen.“

Offensivschwäche: Es fehlt vielleicht das Quäntchen Glück, aber solche Sachen muss man sich erarbeiten. Im Moment sind wir in einem Strudel drinnen, da ist es natürlich umso schwieriger. Wie man reinkommt, kommt man auch wieder raus. Die Sache ist, dass wir so schnell wie möglich rauskommen.“

"Bei uns ist nicht SOS oder Not am Mann"

Winter-Neuzugang Mike Bähre (SCR Altach) über...

SCR Altach (im Vorfeld): „Bei uns ist nicht SOS oder Not am Mann. Wir sind noch relativ selbstbewusst und entspannt, weil wir auch wissen, dass wir definitiv die Qualität haben, um das alles erreichen zu können.“

…seine Zeit in England: „Ich habe in einer 2. Liga gespielt, die denke ich die beste 2. Liga der Welt ist. Wo du auch selbst merkst, du kannst mithalten und dich in Szene setzen. Das bringt persönlich nochmal einen Push.“

„Die Mannschaft hat sich noch nicht richtig gefunden“

Marc Janko (Sky Experte) über...

Mike Bähre: „Du musst erstmal in der 2. englischen Liga spielen. Das ist auch ein Qualitätsmerkmal. Er tut der Mannschaft gut mit seiner Dynamik und seiner Kampfstärke.“

SCR Altach: „Die Mannschaft hat sich noch nicht richtig gefunden. Es greift noch nicht ein Rädchen ins andere und man schwimmt so ein wenig dahin. Dass kann dann auch solche Leistungen wie heute erklären, wo man wirklich chancenlos ist.“

 

ADMIRAL Bundesliga, 20. Runde

SK Austria Klagenfurt - SC Cashpoint Rheindorf Altach 3:0 (3:0)

Sonntag, 5. März 2023, 14:30 Uhr, 28 Black Arena, Klagenfurt, Z.: 3.100, SR Julian Weinberger

SK Austria Klagenfurt: Menzel - Wernitznig, Mahrer, Wimmer, Schumacher - Demaku (65. Irving), Benatelli, Cvetko (80. Moreira) - Straudi (88. Bonnah), Pink (88. Jaritz), Rieder (88. Binder). Trainer: Peter Pacult.

SCR Altach: Jungdal -  Strauss, Haudum, Edokpolor - Nelson (46. Aigner), Jurcec (46. Lazetić), Jäger, Bähre (86. Tartarotti), Herold - Balic (75. Bukta), Abdijanovic (46. Nuhiu). Trainer: Mirsolav Klose.

Torfolge: 1:0 Rieder (13.), 2:0 Rieder (26.), 3:0 Pink (33.)

GK: Edokpolor (39.), Aigner (48.), Mahrer (56.), Schumacher (84.). GR: Edokpolor (90+1.)

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Fotocredit: GEPA/ADMIRAL