Neuer Trainer, alte Sorgen! Auch unter Neo-Coach Manfred Schmid, der Robin Dutt beim RZ Pellets WAC ablöste, kassierten die Wölfe gegen Aufsteiger SC Austria Lustenau eine 0:1-Pleite und damit die bereits 9. Saison-Niederlage in der Lavanttal-Arena. Das mit 4 Zählern schwächste Heim-Team der Liga erstmals ohne Treffer und weiter auf Rang 9, nur 4 Zähler vor dem neuen Schlusslicht SCR Altach. Knackpunkt war sicher die Rote Karte für Simon Piesinger nach bereits 23 Minuten. Nachfolgend Statements aus dem Lavanttal - jene von Austria Lustenau siehe separat. Einen Sieg feierte der WAC doch...bzgl. Baribo...!

„Hatte nie das Gefühl, dass wir da Tor bekommen könnten"

Manfred Schmid (Neo-Chefcoach WAC) über..

…das Spiel: „In erster Linie sind wir ganz gut in das Spiel gekommen. In den ersten 20 Minuten haben wir Dinge gesehen, die mir sehr gut gefallen haben. Sie haben versucht, Fußball zu spielen und auch die Raumaufteilung war ok. Dann muss man das Spiel ganz klar in 2 Teile teilen. Mit der Roten Karte war unser Matchplan komplett im Eimer.

Man hat dann gesehen, dass wir bisschen unsicher geworden sind und die Ordnung verloren haben. Nach der Pause war es aber dann so, nachdem wir einiges korrigiert haben, dass ich nie das Gefühl gehabt habe, dass wir da jetzt ein Tor bekommen könnten. Wir haben dann bei einer Standardsituation geschlafen und dann war es natürlich schwierig, aber die Jungs haben versucht, Fußball zu spielen und ich denke, dass ein Punkt durchaus möglich gewesen wäre aufgrund der Torchancen.“

Rote Karte: „Die Rote Karte ist natürlich ärgerlich, weil es nicht einmal eine Situation war, die gefährlich war. Es ist aus einem Querschläger entstanden und das darf uns so nicht passieren. Natürlich ist dann eine gewisse Unordnung drinnen und du musst umstellen. Es ist dann vom Spielsystem wieder eine andere Geschichte und es waren ein paar Sachen, wo sie hektisch geworden sind. Nach der Hälfte habe ich aber das Gefühl gehabt, dass es wieder besser war.“

Defensivleistung: „Ich denke, dass wir aus dem Spiel heraus bis zum 0:1 nicht viel zugelassen haben und dann eben bei einer Standardsituation geschlafen haben. Die Situation mit Piesinger war natürlich sehr ungeschickt, denn da sind wir nicht gut gestanden. Da fehlt es noch an der Abstimmung und daran werden wir arbeiten. Es sind aber viele Erkenntnisse, die wir jetzt mitnehmen. Man darf das Spiel aber natürlich nicht überbewerten, weil wir ja lange Zeit mit einem Mann weniger gespielt haben.“

„Mannschaft, die funktioniert und aus irgendwelchen Gründen Probleme gehabt hat"

…seine Herangehensweise in den ersten Tagen als WAC-Trainer: „Es ist eine Mannschaft, die funktioniert und aus irgendwelchen Gründen Probleme gehabt hat. Da wollen wir den Hebel ansetzen, und so schnell wie möglich in die Erfolgsspur kommen. Wir haben ein System gewählt, wo sie sich wohlfühlen.

Aus vielen Gesprächen habe ich rausgehört, dass das so funktionieren kann. Wir haben versucht im Training Dinge zu machen, woran sich die Spieler festhalten können und ihnen genaue Abläufe mitgegeben, offensiv wie defensiv. Es ist aber natürlich nichts in Stein gemeißelt, weil nach drei bis vier Tagen kann man noch nicht sagen, dass das schon zu 100% das ist, was wir spielen wollen. Das, was ich in den ersten Tagen aber gesehen habe ist, dass es eine Mannschaft ist, die richtig gut Fußball spielen kann und das möchte ich hervorheben. Jeder der mich kennt weiß, dass ich Fußball spielen will.“

…seine Ansätze in den kommenden Wochen: „Ich habe die Spieler jetzt einmal live spielen gesehen und habe gesehen, wo das ein oder andere Problem liegt. Wir werden natürlich weiterhin an der Viererkette, am System und am Offensivspiel arbeiten. Es ist aber auch klar, dass nicht alles nach drei bis vier Tagen Training funktionieren kann. Ich habe aber, wie gesagt, schon gute Ansätze gesehen.“

Wird vlt. so sein, dass Robin Dutt in Zukunft beim WAC Rolle spielt"

Dietmar Riegler (Präsident WAC) über...

Ex-Trainer Robin Dutt: „Ich muss sagen, dass Robin Dutt gute Arbeit in Wolfsberg geleistet hat. Schlussendlich zählen aber die Erfolge, und die waren zum Schluss nicht so da, wie wir uns gedacht haben. Wir waren immer gut in Austausch und haben nach jedem Spiel diskutiert, wie wir weitermachen. Nach dem Spiel gegen Hartberg sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass eine Trennung eine Verbesserung für den Verein wäre.

Aber nochmal, ich bin Robin Dutt irrsinnig dankbar für die Arbeit, die er hier geleistet hat. Es ist auch eine Freundschaft entstanden, die nicht gebrochen wurde, sondern weiterlebt. Man sieht sich im Leben öfters zweimal und es wird vielleicht auch so sein, dass Robin Dutt in Zukunft irgendwann einmal beim WAC eine Rolle spielen wird. Man weiß nicht, was in zwei bis drei Jahren kommt. Wir sind wirklich durch dick und dünn gegangen, aber natürlich jetzt, wo der Erfolg nicht so da war, wie wir uns das erwartet haben, hat es eine Trennung geben müssen.“

…aktuellen WAC-Kader: „Es liegt sicherlich auch am Kader. Wir haben ihn absichtlich verjüngt und wollten eine junge Truppe aufbauen. Es haben sehr viele Spieler durch Robin Dutt ihr Ligadebüt gefeiert. Es war uns natürlich bewusst, dass es nicht so klappen wird, wie vorher, wo wir eingespielte Spieler hatten. Wir sind einen neuen Weg gegangen und jetzt müssen wir den Weg dann auch zu Ende gehen, mit den jungen Spielern, die jetzt natürlich auch schon viel Erfahrung gesammelt haben. Ich bin überzeugt, dass es jetzt einmal der richtige Weg war, mit dem neuen Trainer weiterzumachen, der auch sehr gut mit jungen Spielern umgehen kann.“

Qualität der Mannschaft: „Ich glaube, dass wir von der Qualität her im Mittelfeld mitspielen können, das heißt also irgendwo zwischen den Plätzen sechs bis neun. Das gilt es zu beweisen. Es ist uns natürlich bewusst, dass es jetzt im unteren Playoff sehr schwer wird und dass es ein Kampf ums Überleben wird. Jeder wird alles reinhauen, was er zur Verfügung hat, und das ist uns natürlich bewusst. Von dem her müssen wir gewappnet und gut aufgestellt sein.“

Saisonziel des WAC: „Ich glaube, dass man jetzt einmal Stabilität hereinbringen muss. Wir müssen schauen, wie es jetzt mit dem neuen Trainer läuft und wie alles funktioniert. Dann können wir weiterreden. Wenn die Platzierungen des Grunddurchgangs einmal abgeschlossen sind, dann können wir uns neue Ziele stecken.“

„Es ist kein Geheimnis, dass ich schon vorher mit Manfred Schmid Kontakt hatte"

Trainer-Entscheidung für Manfred Schmid: „Es ist kein Geheimnis, dass ich schon vorher mit Manfred Schmid Kontakt hatte. Wir haben schon das erste Mal Kontakt gehabt bei der Verpflichtung von Robin Dutt, denn da war Manfred Schmid auch schon ein Thema. Wir haben uns damals für Robin Dutt entschieden, aber der Kontakt ist geblieben.

Wir haben uns vorher auch schon einmal getroffen für die Zeit nach Robin Dutt, wo ich gedacht habe, dass es erst für die neue Saison kommen wird. Die Gespräche sind schon sehr vorangeschritten gewesen. René Poms war schon einmal Co-Trainer bei uns. Er hat mir ein Konzept präsentiert, was mich auch überzeugt hat, aber schlussendlich habe ich mich dann für Manfred Schmid entschieden.“

WAC zog Option bei Tai Baribo

…Zukunft von Toptorjäger Tai Baribo (Foto): „Wir haben eine Option, die mittlerweile gezogen wurde. Wir haben mit ihm für ein Jahr verlängert. Was noch kommen wird, wird man sehen. Momentan müssen sich alle Spieler voll auf den WAC konzentrieren und alles für den WAC reinhauen. Es ist kein Geheimnis, dass der WAC ein Ausbildungsverein ist, der auch für gewisse Spieler als Sprungbrett dient. So wie es seinerzeit bei Weissman war, so wird es vielleicht auch bei Baribo sein, aber jetzt warten wir einmal ab, was kommt.“

Siehe auch SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Josef Parak