In der finalen Grunddurchgang-Runde der Admiral Bundesliga der Saison 2022/23 brauchte die WSG Tirol gegen den Zweitplatzierten SK Sturm Graz unbedingt einen Sieg und zugleich  Schützenhilfe von Austria Lustenau in der Parallel-Partie vs. Austria Klagenfurt. Die Vorarlberger gewannen zwar auch mit 4:2, während es für die Wattener gegen abgeklärte Steirer jedoch nichts zu holen gab. Nach nur 1 Punkt zuvor aus 4 Spielen und dem Abrutschen auf Rang 7 war die "Mission Meistergruppe" für die Silberberger-Schützlinge eh schon zur "Mission Impossible" geworden. Dennoch darf der Tabellensiebte stolz sein und geht als Führender der unteren 6 ins Quali-Playoff. Nachfolgend Statements.

Emanuel Emegha (re.), hier im Duell mit Dominik Stumberger (WSG Tirol) hat derzeit einen (Tor-) Lauf: Nach seinem Doppelpack gegen Austria Wien traf der 20-jährige Niederländer auch heute und brachte Sturm Graz auf die Siegerstraße im "Heiligen Land".

„So Auftakt in Qualirunde wie letztes Jahr will ich nicht mehr“

Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol) über...

…die Niederlage: „Der Gegner Sturm Graz war stark, aber trotzdem hat meine Mannschaft alles probiert und just in der Phase, in der wir das Heft in der Hand hatten und gefühlt dem Tor näher waren, machen wir einen kapitalen Bock im Defensivverbund. Dann ist Sturm Graz auf der Siegerstraße. Wir haben versucht All-in zu gehen, ob 0:1 oder 0:2, gestorben ist gestorben. In jener Phase, in der wir das Spiel in der Hand haben, kriegen wir ein extrem vermeidbares Gegentor.“

...Gründe für das Verpassen der Meistergruppe: „In den letzten fünf Runden hatten wir die besten Vier der Tabelle mit Red Bull, Sturm, Rapid und dem LASK. Die Gründe sind aber woanders. Die Auslosung ist natürlich schwer für ein Team wie uns, aber wir haben in der Hinrunde zu wenige Punkte gemacht.“

Qualifikationsgruppe: „Wir wollen eine solide Qualirunde spielen. Auch die Qualirunde kann Spaß machen, das haben wir letztes Jahr zum Schluss gesehen. Uns ist aber schon bewusst, dass es wieder bei null losgeht. Die Punkte, die wir Vorsprung haben, sind zwar vorhanden, aber es geht relativ schnell und so einen Auftakt in die Qualirunde wie letztes Jahr will ich nicht mehr.“

"Die meisten glauben ja noch, Swarovski ist bei uns Sponsor"

Ansprüche WSG Tirol (im Vorfeld der Partie): „Die meisten glauben ja noch, Swarovski ist bei uns Sponsor. Die sind vor 2 Jahren bei uns ausgestiegen. Dieses Loch gilt es permanent mit Transfererlösen zu füllen, damit wir ausgeglichen bilanzieren. Jeder glaubt, wir machen mit unseren Transfererlösen ein Plus. Wir müssen die Transfererlöse nutzen, um ausgeglichen mit einer schwarzen Null bilanzieren können. Wenn es so weitergeht, werden wir jedes Jahr die Rolle einnehmen, welche wir heuer und letztes Jahr eingenommen haben. Größer denken brauchen wir in den nächsten Monaten und Jahren nicht.“

Kapitän & Keeper Ferdinand Oswald (WSG Tirol) über...

verpasste Meistergruppe: „Leistungsmäßig können wir uns die letzten Wochen nichts vorwerfen. Wir haben gegen die Top 4 in Österreich gespielt und haben jedes Mal eine ordentliche Leistung gebracht. Wir sind dann doch etwas weiter weg als sehr kleiner Verein.“

"Da uns jetzt 14 Punkte gestohlen werden, starten wir mit 14...“

Ziele in der Qualifikationsgruppe: „Wir wollen nächstes Jahr wieder Bundesliga spielen und das so schnell wie möglich hinter uns bringen. Dass die Qualigruppe nicht einfach ist haben wir letztes Jahr gemerkt, nachdem wir das erste Spiel 6:0 verloren haben. Dass es schwer wird, war uns bewusst.

Da uns jetzt 14 Punkte gestohlen werden, starten wir mit 14 Punkten in die Qualifikationsgruppe und müssen einfach Gas geben. Wenn wir die Leistung so bringen wie in den letzten Wochen und die Fehler abstellen, dann werden wir schnell den Klassenerhalt sichern.“

Winter-Neuzugang Bryan Teixeira (re.), hier gegen WSG-Abwehrspieler Felix Bacher, wartet zwar weiter noch auf seinen 1. Torerfolg für den SK Sturm Graz, steuerte allerdings schon drei Assists bei. Auch in Tirol zum späten 2:0-Treffer von Albian Ajeti. Die Steirer bleiben weiter als einziger Klub der Liga auswärts unbesiegt und schafften im Frühjahr in der Fremde das Punkte-Maximum: 3 Spiele = 3 Siege. Plus dem ÖFB-Cup-Triumph beim FC Red Bull Salzburg.

Rote Bullen "sind in Reichweite"

Christian Ilzer (Trainer SK Sturm Graz) über...

…den Sieg: „Wir haben einen überragenden Grunddurchgang gespielt und heute zum Abschluss einen 2:0 Auswärtssieg gegen die WSG Tirol. Es war kein einfaches Spiel, ein zähes Spiel mit vielen Verletzungen, kaum Rhythmus, aber wir haben fast nichts zugelassen und in der 2. Halbzeit sind die Räume dann größer geworden. Dann haben wir doch eine dieser zum Schluss immer dicker werdenden Chancen genützt. Es war ein verdienter Sieg und wir stehen super da nach dem Grunddurchgang.“

Kampf um Meistertitel gegen FC Red Bull Salzburg: „Es sind jetzt 10 Runden, wir sind 3 Punkte hinten. Sie sind in Reichweite, aber wir müssen uns einfach auf unsere Leistung konzentrieren und unser volles Potential auf den Platz bringen. Wir haben in diesen 22 Runden eine lange internationale Saison und Verletzungsmiseren gehabt, einen Topspieler verkauft. Daher ist es für mich kaum in Worte zu fassen, was wir geleistet haben. Der Fokus ist immer auf uns gewesen, wir haben nichts von außen konstruieren lassen. So müssen wir weitermachen und dann wird man sehen, was am Ende rauskommt.“

„Der Abstand wird enger und es erscheint möglich“

Peter Stöger (Sky Experte) über...

Christian Ilzer und den Titelkampf des SK Sturm Graz: „Der Abstand wird enger und es erscheint möglich, damit wird man sich natürlich auseinandersetzen, dass in diesen zehn Spielen vielleicht etwas Besonderes passiert. Es wird Druck auf Salzburg kommen, mehr als es vielleicht vorher war, weil sie zwar Punkte machen, aber das Selbstverständliche, dass sie jeden Gegner mit einer Packung nach Hause schicken, ist nicht da und auf der anderen Seite hat sich seine Mannschaft weiterentwickelt.“

Kader der WSG Tirol (im Vorfeld der Partie): „Sie haben nicht die Ansprüche, dass der Kader so aufgestellt ist, dass sie unter die Top 6 kommen müssen. Sie haben immer wieder spannende Transfers gemacht und man darf nicht vergessen, dass jene Jungs, die letztes Jahr richtig gut performt haben, dann wieder gegangen sind. Den Kader wieder so zu strukturieren, dass man eine stabile Größe in der Bundesliga ist, mit diesem Budget, ist nicht so einfach.

Sie kriegen das wirklich gut hin und daher habe ich einige Sympathie für die Jungs. Ich schätze sie, wie sie es hinkriegen mit ihrer Bodenständigkeit, dass es funktioniert. Ich glaube aber schon, dass, wenn sie weiter nach oben wollen, der Kader ausgewogener sein muss.“

"Die Hunde sind richtig gefährlich"

Titelkampf des SK Sturm Graz (im Vorfeld der Partie): „Es läuft bei den Salzburgern für mich nicht so selbstverständlich, aber trotzdem machen sie unfassbare Punkte. Trotzdem sprechen wir davon, dass Sturm relativ nah dran ist. Das zeigt, wie außergewöhnlich gut Sturm heuer wieder performt. Die Hunde sind richtig gefährlich.“

ADMIRAL Bundesliga, 22. Runde

WSG Tirol - SK Sturm Graz 0:2 (0:0)

Sonntag, 19.03.2023, 17 Uhr, Tivoli Stadion Innsbruck, Z: 3.460; SR: Manuel Schüttengruber/Linz

WSG Tirol (5-3-2): Oswald - Rogelj (75. Tomic), Bacher, Behounek, Stumberger, Schulz - Ogrinec (31. Naschberger), Müller, Ertlthaler (75. Rinaldi) - Sabitzer, Prica (61. Forst). Trainer: Thomas Silberberger

SK Sturm Graz (4-3-1-2): Okonkwo - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich (30. Borkovic), Schnegg (85. Geyrhofer)- Hierländer, Stankovic, Prass - Horvat (77. Kiteishvili) - Teixera, Emegha (85. Ajeti). Trainer: Christian Ilzer

Tore: 0:1 Emegha (66.), 0:2 Ajeti (87.). GK: Prica (8.), Teixeira (60.), Naschberger (70.), Tomic (83.).

Siehe auch SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER sowie SPIELBERICHT

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

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