Am morgigen Sonntag ist Cheftrainer Peter Pacult in der 23. Rd. der ADMIRAL Bundesliga beim Heimspiel seines SK Austria Klagenfurt gegen Liga-Leader FC Red Bull Salzburg - ab 14:30 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER - nicht in der Coachingzone, sondern sitzt ein Spiel Sperre ab. Ob sich der 63-jährige Wiener dabei ein Wiener Würstl (bzw. Frankfurter) gönnt, wissen wir nicht. Allerdings schon, dass in München mal "Pacult-Würstl" serviert wurden. Und das ausgerechnet am Weißwurst-Äquator! Mehr dazu verriet Peter Pacult kürzlich als Zugabe im Gespräch mit Ligaportal-Redakteur Herbert Pumann - siehe auch Exklusiv-Interview!

Wiener Würstl hießen auf einmal Pacult-Würstl

"Pacult-Würstl" oder "Pacult mit Senf" waren in den 90iger Jahren bei 1860 München voll im TSV-Tagesmenü-Trend im "Löwen-Stüberl" an der Grünwalder Straße.

Als Peter Pacult TSV 1860 München in Deutsche Bundesliga schoss

Das ist KEIN April-Scherz und kein Märchen, sondern ein Reality-Rückblick: Es begab sich zu einer Zeit, da schoss der ehemalige, gefürchtete Goalgetter Peter Pacult die Münchener Löwen, den TSV 1860 München, in die deutsche Bundesliga.

Es war im Sommer 1994 als der frühere Top-Torjäger des SK Rapid Wien von Stahl Linz von der Donau an die Isar zu den "Blauen", respektive die ehrwürdige Grünwalder Straße wechselte.

Gleich in seinem ersten 2. Liga-Spiel erzielte der damals 34-jährige Mittelstürmer den 1:0-Siegtreffer gegen Rot-Weiß Essen und wurde auf Anhieb Publikumsliebling... sozusagen "Pa-Kult"...! Die Sechziger-Fans waren Pacult-narrisch... auch das goldene Tor in Meppen zum Saisonende, was den Bundesliga-Aufstieg bedeutete, ging auf das Konto des Wieners. Der gesamt 18 Saisontore verbuchte. Im "Löwen-Stüberl" wurden die Wiener Würstchen ob ihres Aufstiegs-Helden damals in "Pacult-Würstl" bzw. "Pacult mit Senf" umbenannt. 

Gibt es die noch im "Löwen-Stüberl" beim mittlerweile Drittligisten TSV 1860 München und wann gibt es so eine Speisen-Spezialität "Marke Pacult" endlich bei Austria Klagenfurt und welche Erinnerung hat der ehemalige Aufstiegs-Held an seine Sechziger Zeit?

"Dann kam dieser Hype mit Pa-Kult"

Peter Pacult: "Diese Zeit war sensationell. Weil eigentlich die Zeichen schon auf Fußball-Pension bei mir standen. Doch dann kam überraschend noch das Engagement von 1860. Wobei der damalige Trainer Werner Lorant sehr viel mitgeholfen hat, weil er sich für mich damals entschieden hat und gegen einen anderen Stürmer. Weil er meinte, dass er einen erfahrenen Stürmer braucht. Dass es dann natürlich so aufgegangen ist, hätte man sich nicht mal in den kühnsten Träumen wünschen können.

Aber es ging dann alles ganz schnell, weil ich gerade in den ersten Spielen immer wieder getroffen habe. Dann ist dieser Hype gekommen mit dem `Pa-Kult´. Imm Löwen-Stüberl hat dann die Christl, die dort Chefin war, die Frankfurter bzw. Wiener Würstl (in Deutschland auch Wienerle) gerade für einen Kunden gemacht gehabt und hat in die Menge geschrien, dass es Wienerle gibt.

"So hießen Wiener Würstl auf einmal Pacult-Würstl"

Daraufhin hat sich keiner gemeldet. Dann meinte sie, ja Pacult-Würstl und so ist das Ganze entstanden. Und so haben die Wiener Würstl auf einmal Pacult-Würstl geheißen. Es war ein recht guter Gag von der Christl. 

Peter Pacult im Duell mit Lothar Matthäus

"Manage frei" in München und "keine Angst vor großen Tieren": Löwen-Torjäger Peter Pacult in Aktion gegen keinen Geringeren wie den deutschen Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus. Passiert beim Pre-Opening-Match der Allianz Arena in München-Fröttmaning in 2005 beim Kult-Duell zwischen den "Blauen" (TSV 1860 München) und "Roten" (FC Bayern).

"Damals hatten wir starken Präsidenten und noch stärkeren Trainer"

Natürlich verfolge ich auch jetzt noch 1860 München sehr hautnah mit. Schade, was da in den letzten Jahren bei diesem Klub passiert ist. So wie es im Moment ausschaut, gibt es da sehr große Probleme innerhalb des Vereins, zwischen den Fan-Kulturen usw.! Schade. Vor allem sportlich ist man nicht mehr so wie früher vom Glück verwöhnt. Ich hoffe, dass da irgendwann mal Ruhe einkehrt in den Verein. 

Auch damals hat es das ein und andere Problem gegeben. Doch es war halt so, dass da damals ein starker Präsident und noch stärker Trainer war. Diese beiden haben den Verein so geführt, dass der Klub in dieser Zeit sehr erfolgreich war. Wo Karl-Heinz Wildmoser das damals übernommen hat mit Trainer Werner Lorant. Den beiden Herren kann man es verdanken, dass die Sechziger sehr, sehr lang erfolgreich in der deutschen Bundesliga waren. Schade, dass es in der heutigen Zeit nicht gelingt, den Verein wieder zu vereinen. Ich wünsche es ihnen, doch es ist im Moment sehr schwer dort."

Fotocredit: Josef Parak/Adobe Stock/Foto-Montage Ligaportal und  IMAGO/Lackovic