Mit Selbstvertrauen im Tank nach dem Derbysieg reiste der FK Austria Wien zum Auswärtsspiel zum SK Austria Klagenfurt in der drittletzten Runde der ADMIRAL Bundesliga. Lange Zeit wurde den Zuschauern ein Spiel mit wenig Tempo und wenig Spielfluss geboten. Erst in der Schlussphase nahm das Spiel etwas Fahrt auf, der eingewechselte Joker Alexsandar Jukić erlöste die Austria in einem zerfahrenen Bundesligaspiel, doch damit war der Sieg für die Wiener noch nicht eingemeistelt. In der Nachspielzeit rettete der Klagenfurter Joker Florian Jaritz einen Punkt für die Kärntner. 

Es bleibt weiter spannend im "Schneckenrennen" um Platz 4. Mittendrin im Duell mit den Wiener Klubs ist der derzeit Tabellensechste Austria Klagenfurt, der nach dem Last-Minute-2:1-Sieg in Wien-Favoriten auch im Rückspiel zum Lucky-Punch kam. Diesmal durch Jaritz zum späten 1:1. Hier im Luftduell der Schotte Irving vs. Austria Wien-Abwehrakteur Martins.

"Rennen in Konter wie ich ihn bei Bayern München gegen RB gesehen habe"

Peter Pacult (Cheftrainer SK Austria Klagenfurt) über...

…das Gegentor zum 0:1: „Wir sind vorne im Sechszehner und rennen in einen Konter, wie ich ihn gestern gesehen habe bei Bayern München gegen RB. Es kann nicht sein, dass ich in so einer Situation in einen Konter laufe.“

…den Kampf um die Plätze für Europa: „Wenn man die letzten 10 Minuten gesehen hat, wenn man im eigenen Stadion 0:1 hinten ist und man macht den Ausgleich, dann merkt man, dass diese Mannschaft unheimlich brennt und fokussiert ist.“

„Plätze 4 bis 5 sollten das Ziel sein“

1:1-Ausgleichstorschütze Florian Jaritz (SK Austria Klagenfurt) über...

…den Punktgewinn: „Ein Punkt hat sehr viel Bedeutung gerade. Es ist sehr eng zwischen den Plätzen 4 und 6. Natürlich wollen beide Mannschaften gewinnen, deshalb spielen wir oben mit. Ich glaube, ein Punkt hält beide im Rennen, also richtig enttäuscht ist keiner.“

das Spiel: „Wir haben in der 1. Halbzeit sehr wenig zugelassen. Wir hatten immer wieder gute Chancen aus der zweiten Reihe mit Distanzschüssen. Auch die 2. Halbzeit war ausgeglichen und zum Schluss wollte jeder gewinnen und dann vergisst man manchmal auf die Defensive, aber es ist nochmal gut gegangen.“

…die Ziele für den Rest der Saison: „Unser Ziel war der Klassenerhalt vor der Saison. Dass wir ihn so früh geschafft haben mit den Top 6 ist natürlich sehr schön. Den sechsten Platz kann man nicht als Ziel ausgeben, die Plätze 4 bis 5 sollten das Ziel sein. Wenn das zwei Runden vor Schluss noch möglich ist, dann gibt man als Spieler natürlich alles dafür, international die Chance zu kriegen.“

„An einem guten Tag halte ich den"

Phillip Menzel (Keeper SK Austria Klagenfurt) über...

…das Unentschieden: „Wir können zufrieden sein. Wenn man das ganze Spiel betrachtet, haben wir in der 1. Halbzeit besser nach vorne gespielt als die 2. Halbzeit. Im Großen und Ganzen geht das Ergebnis in Ordnung.“

…die turbulente Schlussphase: „Es ist etwas anderes, wenn du dann wieder bei 25 Grad und Sonne spielst. Man ist es nicht gewohnt, sodass am Schluss etwas die Kräfte nachlassen und die Räume dann größer werden. Dass so eine wilde Schlussphase dann zustande kommt, ist den ungewohnten Umständen geschuldet.“

das Gegentor: „An einem guten Tag halte ich den. Es ist ein bisschen schwierig in die Position zu kommen, weil der Ball sehr weit nach außen geht. Nichtsdestotrotz kann ich den an einem guten Tag schon halten.“

…den Rest der Saison: „Wenn wir gegen Rapid gewinnen und vielleicht einen Punkt gegen Salzburg holen, dann haben wir gute Chancen Vierter oder Fünfter zu werden. Es hat sich nicht viel geändert, außer, dass es ein Spiel weniger ist. Umso schöner für uns, dass wir bis zum letzten Spieltag die Chance haben nach Europa zu kommen.“

…eine mögliche Qualifikation für Europa: „Der Verein hat viel Scheiße mitmachen müssen mit der Lizenz, die gefehlt hat, mit Zwangsabstieg und so weiter. Es wäre ein Riesending für die Stadt, für uns als Verein und Spieler natürlich umso mehr.“

"Natürlich haben wir im Moment die Außenseiterposition, aber aufgeben werden wir nicht"

Thorsten Mahrer (Kapitän SK Austria Klagenfurt) über...

…die Situation beim Einwurf vor dem 1:1: „Ich habe es gar nicht mitbekommen. Es geht sehr schnell, er schnappt sich den Ball, wirft ein. Im Endeffekt ist der Schiedsrichter dazu da, dass er es bewertet.“

den Punktgewinn: „Wir haben uns heute einen Punkt verdient. Im Endeffekt war es vielleicht ein bisschen glücklich, weil wir in der 2. Halbzeit in Rückstand geraten. Wir haben eine sehr gute 1. Halbzeit gehabt, wo wir nichts zugelassen haben. Wir müssen einfach in den Umschaltmomenten besser werden. Ich denke, wir haben einige gute Umschaltmomente gehabt, wo dann aber einfach zu wenig rausschaut.“

…die Defensivleistung seiner Mannschaft: „Wir wissen, dass wir Qualität haben gegen den Ball. Wir wissen auch in der letzten Reihe, dass wir gerade gegen körperliche Spieler Qualität haben. Wir haben es gut gemacht heute.“

…eine mögliche Qualifikation für Europa: „Wir sind immer gut damit gefahren, dass wir uns von Spiel zu Spiel konzentrieren. Wir haben ein schweres Spiel nächste Woche vor der Brust. Natürlich haben wir im Moment die Außenseiterposition, aber aufgeben werden wir nicht.“

"Haben die 1. Halbzeit kein Tempo im Spiel gehabt"

Michael Wimmer (Cheftrainer FK Austria Wien) über...

das Spiel: „Wenn man so spät den Ausgleich bekommt, dann ist das natürlich unglücklich. Über das ganze Spiel war es verdient. Wir haben die 1. Halbzeit kein Tempo im Spiel gehabt. Wir haben viel zu langsam gespielt. Wir hatten keine Torchance. In der 2.Halbzeit haben wir es besser gemacht, haben auch ein paar Tormöglichkeiten gehabt. Wir gehen dann 1:0 in Führung und bringen es nicht über die Zeit, weil wir uns nicht gut anstellen.“

…den Einwurf vor dem Gegentor: „Man sieht deutlich, dass wir Einwurf haben. Aber nichtsdestotrotz, der Gegner nimmt den Ball und wirft schnell ein. Da müssen wir im Spiel sein, dürfen nicht abschalten. Wenn ich sehe, wo der Schiedsrichter gestanden ist, wäre es zu erkennen gewesen, dass wir Einwurf gehabt hätten.“

"Auf der Seite eine klare Fehlentscheidung"

Aleksandar Jukic (FK Austria Wien) über...

…das Gegentor zum 1:1: „Unglaublich bitter. Auf der Seite eine klare Fehlentscheidung. Der Austria Klagenfurt-Spieler spielt den Ball ins Out, es ist ein klarer Einwurf für uns. Wir müssen es akzeptieren, es steht 1:1. Für mich ganz klar zwei gestohlene Punkte.“

…die Partie: „Im Großen und Ganzen war es ein sehr umkämpftes Spiel. Die Verhältnisse waren nicht gut, es war sehr heiß. Wir müssen es akzeptieren, wie es ist. Nächste Woche haben wir die nächste Chance und spielen gegen den LASK um den 4. Platz zu festigen.“

…den Kampf um Platz 4: „Für die Zuschauer super, es ist spannend. Wir haben noch zwei Endspiele und sind in der Pole Position.“

"Unser Linksverteidiger läuft in der 92. Minute rechts vorne herum"

Reinhold Ranftl (FK Austria Wien) über das Gegentor: „Ärgerlich. Unser Linksverteidiger läuft in der 92. Minute rechts vorne herum. Da frage ich mich schon, was sich einige Spieler denken. Wir müssen kein Tor mehr schießen, wir brauchen nur das Tor verteidigen.

Das ist Kindergarten, schülerhaft. Das tut extrem weh, weil wir es speziell 2. Halbzeit viel besser gemacht haben. 1. Halbzeit war es zu langsam. Wir haben das Spiel im Griff gehabt. Wir haben keine gute Leistung geboten, aber letztendlich darf uns das nicht passieren. Da stellen wir uns einfach schülerhaft an.“

„Da muss man das einfach annullieren“

Marc Janko (Sky Experte) über...

Haris Tabakovic (vor dem Spiel): „Man darf nicht vergessen, dass er am Saisonanfang schon als Fehleinkauf tituliert wurde. Er hat wenig Spielzeit bekommen unter Schmid und hat sich irrsinnig schwergetan in seiner Anfangszeit in Wien. Aber mit der Bestellung von Wimmer ist er so richtig aufgeblüht und seitdem trifft er wie am Fließband. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, wenn du das Vertrauen deines Chefs oder Teams spürst, und das spürt er seit einiger Zeit, dann kannst du dich viel besser entfalten.“

Ärger von Aleksandar Jukic über Tor zum 1:1: „Natürlich verstehe ich es. Man kann ganz klar erkennen, was passiert ist. Da muss man das einfach annullieren.“

Kampf um Platz 4:Man sieht an den Reaktionen von Trainer Wimmer, dass von den Mannschaften, für die es noch um etwas geht, also Austria, Rapid und Klagenfurt, für die Austria es am wichtigsten ist, dass sie diesen 4. Platz bekommen, weil einfach finanzielle Mittel notwendig sind, damit sie überleben.“

SK Austria Klagenfurt - FK Austria Wien 1:1 (0:0)

30. Spieltag, ADMIRAL Bundesliga, 8. Runde Meistergruppe

Sonntag, 21. Mai, 14:30 Uhr, 28 Black Arena - Klagenfurt, Z.: 4.021, SR Christopher Jäger

Torfolge: Jukić (79., Assist Braunöder), Jaritz (90+3., Assist Mahrer)

Statement-Quelle: SKY Sport Austria

Fotocredit: GEPA/ADMIRAL