Nach 4 Saison-Niederlagen wettbewerbsübergreifend hat es für den SK Rapid Wien im 5. Anlauf mit einem Sieg gegen den SK Sturm Graz geklappt. Und das in der 31. Runde der ADMIRAL Bundesliga im letzten Heimspiel der Spielzeit 2022/23 gar nach 0:2-Rückstand. Doch mit einem Kraftakt, der Wucht des "12. Mannes" und viel Moral drehten die Hütteldorfer gegen den Vizemeister die Partie und feierten nach 10 Duellen ohne Sieg gegen die Steirer mit dem 3:2 endlich einen vollen Erfolg. Und bekamen vom Ex-Rapidler Didi Kühbauer bzw. dem LASK gar noch Schützenhilfe, um Austria Wien von Rang 4 zu verdrängen. Statements... 

 

Mit dem 1:2-Anschlusstreffer brachte Torgarant Guido Burgstaller sein Team zurück ins Spiel. Der Anfang einer eindrucksvollen Aufholjagd mit Happyend für die Hütteldorfer. Und mit dem 21. Saisontor dürfte dem 34-jährigen Kärntner die Torjägerkrone wohl nicht mehr zu nehmen sein. Außerdem traf der SK Rapid-Kapitän im 8. BL-Spiel in Serie und - inklusive ÖFB-Cup-Halbfinale - in 11 Heimspielen in Folge. Welch eine Fabel-Quote für den "Burgknaller".

"Es ist sensationell, gegen so einen Gegner ein 0:2 aufzuholen"

Zoran Barisic (Cheftrainer SK Rapid Wien) über...

…das Comeback seiner Mannschaft nach 0:2 Rückstand: „Sensationelles Comeback! Wir wollten spielerische Lösungen finden und das ist uns erst nicht gelungen, weil Sturm uns zu Fehlern gezwungen hat. Wir haben dann eine kleine Umstellung vorgenommen und mehr Energie aufgebracht. Es ist sensationell, gegen so einen Gegner ein 0:2 aufzuholen. Da sieht man, dass mit unseren Fans im Rücken alles möglich ist.”

seine Zukunft bei Rapid Wien: „Wir wissen alle, wie schnell es im Fußball geht. Ich bleibe cool und relaxed. Ich weiß, was auf mich zukommt. Wir alle miteinander arbeiten an einem Ziel, nämlich dass wir erfolgreich sind.“

"Mit 1:2 haben sie Energie in einem Spiel entwickelt, das eigentlich schon tot war"

Christian Ilzer (Cheftrainer SK Puntigamer Sturm Graz) über...

das Spiel: „Rapid hat komplett ausgenutzt, dass wir die Spannung nach dem 2:0 verloren haben. Mit dem 1:2 haben sie eine Energie in einem Spiel entwickelt, das eigentlich schon tot war. Sie sind über Kampfeskraft und Willensstärke zu diesem Ausgleich gekommen. Wir müssen uns ärgern, eine völlig unnötige Niederlage mitzunehmen.“

…die Auszeichnung zum Trainer der Saison: „Das ist eine Auszeichnung, die ich sofort an meine Mannschaft und mein Trainerteam weitergebe. Das haben wir gemeinsam erreicht. Es ist schön, ein Teil davon zu sein.“

"Für alle ein Befreiungsschlag"

Marco Grüll (Stürmer SK Rapid Wien) über...

...das Comeback in der Partie: „Wenn du mich nach 30 Minuten gefragt hättest, wie es ausgeht, hätte ich nicht gedacht, dass wir nochmal zurückkommen. Dieses Spiel zu drehen, zeugt von Charakter. Wir haben gefühlt 7 Wochen in Folge keinen Sieg geholt und plötzlich gewinnen wir dieses Spiel und sind auf einmal Vierter.“

...weiter zum Spiel: "Wichtig war, dass wir das Spiel endlich mal gewonnen haben. Es gibt nichts Schlimmeres als wenn du nach gefühlt 2 Monaten nach jedem Spiel in die Kabine gehst und in der Truppe die Köpfe nach unten hängen, weil du nicht gewonnen hast. Und heute ist uns ein super Comeback gelungen. Ist natürlich für alle ein Befreiungsschlag."

...wie Comeback gelungen ist, dass man 5 Minuten vor der Halbzeit nochmal so aufdreht und 2 Treffer erzielt: "Bis zum 0:2 war gar nichts von uns. Da war Sturm klar besser und wir haben aus dem Nichts dann das Tor geschossen. Dann ist das Momentum ein bisschen auf unsere Seite gekippt und wir haben alles rein gehauen. Wir waren dann sogar etwas besser und haben verdient das Spiel gewonnen."

Roman Kerschbaum (re.) erzielte nicht nur den (auch psychologisch) wertvollen Treffer zum 2:2 in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit, sondern war hier auch gegen den einschussbereiten Gorenc-Stankovic rettend zur Stelle.

"...dann ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen"

Roman Kerschbaum (SK Rapid) über...

...seinen 2:2-Ausgleich vor der Halbzeit: "War immens wichtig, genauso wie dem Burgi sein Anschlusstreffer aus dem Nix. Auch wenn wir scheiße gestartet sind, so muss man es sagen. Der Anschlusstreffer war dann wichtig und danach hat man gemerkt, dass ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist und Energie da ist. Dann der Ausgleich vor der Halbzeit und in der 2. Halbzeit einfach nur gefightet. Da haben wir dann zeigen können, welcher Charakter in dieser Mannschaft steckt."

...ob es nur Charakter war oder auch die Fan-Mithilfe: "Die Fans waren wieder ein großer Faktor heute. Man hat gemerkt, wie schnell man die Fans auf unsere Seite ziehen kann, wenn wir mit Energie auftreten. Das haben wir speziell nach dem Anschlusstreffer gemerkt, dass wir da nochmal von den Fans richtig Energie kriegen."

...was Sieg für Ausgangskonstellation in letzter Runde bedeutet: "War sehr wichtig. Unser Ziel ist es jetzt, dass wir die Saison mit einem Sieg und dem 4. Platz abschließen."

"Das war schon eine extrem geile Stimmung"

SK Rapid-Abwehrspieler Kevin Wimmer über...

...das Spiel: "Wir sind wieder echt in das Spiel gekommen. 2 Eigenfehler bzw. 2 Fehler, die eigentlich nicht passieren dürfen, kosten uns dann wieder 2 Gegentore. Da sieht man auch die Qualität, die Sturm Graz hat. Die nutzen dann solche Chancen. Aber wir haben uns nicht hängen lassen und gewusst, dass wir zuhause trotzdem immer gut sind und immer für Tore gut sind. Für uns war es wichtig, dass wir danach hinten gut gestanden sind und nichts mehr zugelassen haben. Und vorne dann mit Burgi & Grülli, die waren heute wirklich überragend. Und deswegen sind wir sehr glücklich, dass es mit den 3 Punkten geklappt hat."

...Mentalitätsschub durch 2:2-Ausgleich kurz vor der Pause: "Das war extrem wichtig. Man gemerkt, dass die Fans und das ganze Stadion schon nach dem Anschlusstreffer gestanden ist. Bei jeder Aktion haben sie mitgefiebert. Und dann in der 2. Halbzeit...das war schon eine extrem geile Stimmung. Die Fans haben jeden Zweikampf von uns gefeiert. Dann macht es natürlich noch mehr Spaß und umso schöner, dass wir uns haben belohnen können und auch die Fans endlich mal mit 3 Punkten."

...Ausgangslage für letzte Runde in Klagenfurt: "Es ist schon mal super, dass der LASK gegen die Austria gewonnen hat. Dadurch ist es eine super Ausgangssituation für uns. Es ist genau das, was wir wollten. Schon letzte Woche. Aber gottseidank hat es heute funktioniert und wir wissen, dass wir natürlich nach Klagenfurt fahren, um die 3 Punkte zu holen und einen Sieg zum Abschluss wollen. Aber wir wissen auch, dass Klagenfurt ein Gegner ist, der an guten Tagen jeden Gegner ärgern kann. Das hat man glaube ich heute gegen Salzburg auch gesehen. Deswegen brauchen wir da nochmal eine super Leistung, so wie heute nach dem 2:0. Dann haben wir gute Karten, dass wir Vierter werden."

Guido Burgstaller (Kapitän & Top-Torjäger SK Rapid Wien) über das Comeback in der Partie: „Nach dem 0:2 so eine Moral zu zeigen nach so vielen Rückschlägen kann nur ein Kompliment an die Mannschaft aussprechen. Vor allem freut es mich für die Fans. Die Fans haben dieses Jahr einiges an Niederlagen einstecken müssen. Daher ist es schön, mit einem Sieg vom Platz zu gehen.“ Siehe auch aktuelle TORSCHÜTZENLISTE!

Otar Kiteishvili ragte für den SK Sturm im Spiel beim SK Rapid mit einem Assist und Tor heraus, doch am Ende gaben die Steirer den 2:0-Vorsprung aus der Hand.

„Wir haben uns entschieden, die Kaufoption nicht zu ziehen“ 

Andreas Schicker (Geschäftsführer Sport SK Puntigamer Sturm Graz):

…die Zukunft von Trainer Christian Ilzer: „Ich hoffe, dass er noch lange in Graz bleibt. Natürlich ist es so, dass er den nächsten Schritt geht, wenn etwas Außergewöhnliches kommt. Das darf man ihm dann nicht übelnehmen. Bis jetzt ist es aber sehr, sehr ruhig und das ist gut so.“

…die Kaufoption bei Albian Ajeti: „Wir haben diese Woche einige Entscheidungen getroffen. Eine davon ist, dass wir die Kaufoption bei Albian Ajeti nicht ziehen. Bei uns war klar, dass alles dafür passen muss. Trotzdem hat er eine sehr ordentliche Saison gespielt. Speziell im Herbst hat er richtig gute Spiele gemacht. Am Ende haben wir uns aber dagegen entschieden.“

…die Leihe von Torhüter Arthur Okonkwo vom FC Arsenal: „Er hat einen Vertrag bei Arsenal bis 2024. Wenn es noch eine Leihe zu Sturm Graz geben soll, muss er eine Lösung mit Arsenal finden. Ich hoffe, dass er verlängert und ein weiteres Jahr bei uns als Leihspieler tätig sind. Natürlich haben wir aber auch andere Optionen im Blick.“

Stefan Ebner (Braunau/OÖ) über seine Auszeichnung als Schiedsrichter der Saison: „Ich habe es gestern in der Matchvorbereitung erfahren. Das war sehr überraschend. Es ist eine Auszeichnung, die mich riesig freut und ehrt. Vor allem deshalb, weil es von den handelnden Personen der österreichische Bundesliga gewählt wird. Das hat einen Stellenwert. Ich bedanke mich für das Vertrauen. An der Stelle möchte ich erwähnen, es ist immer ein Teamerfolg (der Schiedsrichterassistenten) und das sollte man an dieser Stelle auch erwähnen.“

"Denke, dass Platz 4 für Rapid relativ sicher ist"

Alfred Tatar (Sky Experte) über...

…die Europa League Platzierungen: „Rapid hat es in der eigenen Hand. Ich denke, dass Platz 4 relativ sicher ist.“

…die Offensive von Rapid Wien: „Wir haben oft gesagt, dass Burgstaller Alleinunterhalter ist. Die offensive Reihe ist zu selten dazu gekommen, Assists zu liefern oder selbst abzuschließen. Heute war das anders. Alle Beteiligten haben für Furore gesorgt. Ich glaube Rapid darf heute mit der gesamten Offensive und den zentralen Spielern sehr zufrieden sein.“

31. Runde, ADMIRAL Bundesliga, 9. Spieltag Meistergruppe

SK Rapid Wien - SK Puntigamer Sturm Graz 3:2 (2:2)

Sonntag, 28. Mai, 17 Uhr, Allianz Stadion - Wien Hütteldorf, Z.: 22.300, SR: Stefan Ebner.

Torfolge: 1:0 Sarkaria (10., Assist Kiteishvili), 2:0 Kiteishvili (33., Sarkaria), 2:1 Burgstaller (40., Grüll), 2:2 Kerschbaum (45+4., Grüll), 3:2 Grüll (66., Burgstaller).

Statement-Quelle: Sky Sport Austria und SK Rapid

Fotocredit: Josef Parak

Zum Liveticker: SK Rapid Wien - SK Sturm Graz