

Der TSV Hartberg beendete seine Unserie gegen Austria Wien und gewann in der 7. Runde der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2023/24 nach 6 Niederlagen gegen die Veilchen und 2 1/2-Jahren ohne BL-Dreier gegen die Gäste verdient mit 2:1. Und das nach 0:1-Rückstand sowie dem Fehlen von Top-Torjäger Maximilian Entrup (Rückenverletzung) und in den letzten 30 Minuten zu Zehnt spielend, nach dem Ausschluss von Diakité. Doch mit viel Moral & Kampfgeist bezwangen die Ost-Steirer nach dem SK Rapid (1:0 in Hütteldorf) auch dessen Erzrivalen FAK und feiern den 1. Saison-Heimsieg. Nachfolgend STATEMENTS aus beiden Lagern.
Der frühere Austrianer Dominik Prokop als stetiger Antreiber und Ausgleich-Assistgeber für die Hartberger gegen seinen Ex-Klub, während Reinhold Ranftl und die Wiener Violetten nach 1:0-Führung am Ende mit 1:2 das Nachsehen hatten und weiter hinter ihren Ansprüchen bleiben.
"Jeder, der Diakite kennt, weiß, dass er permanent am Limit geht"
Markus Schopp (Trainer TSV Hartberg) über...
…die Partie: „Wir sind nicht so in das Spiel gekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Austria hat das richtig gut gemacht. Sie haben sich dann auch mit dem Tor belohnt. Vielleicht hätten sie sogar ein zweites machen können. Die Mannschaft hat dann adaptiert und hat Lösungen gefunden.
Es ist auch ganz wichtig für uns, dass wir erkennen können, wie wir defensiv unser Tor sauber halten können. Da freut es mich sehr für die Mannschaft, dass wir heute die 3 Punkte mitgenommen haben.“
…die erste gelbe Karte von Ousmane Diakite: „Die zweite ist definitiv eine gelbe Karte. Aber die erste ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Eine Situation, wo der eine Spieler nicht in die Luft geht, er kann sich nicht in Luft auflösen. Die gelbe Karte ist für mich komplett überzogen. Jeder, der den Diakite kennt, weiß einfach, dass er permanent am Limit geht. Ein toller Spieler, der uns einfach ganz viel gibt.“
"2 Spiele und 3 Tore sind schön, aber 2 Spiele und 2 Siege noch schöner"
Donis Avdijaj (Matchwinner & Doppeltorschütze TSV Hartberg) über...
…die Partie: „Ich bin extrem froh, dass es gerade so läuft wie es läuft. Zwei Spiele und drei Tore sind schön, aber zwei Spiele und zwei Siege sind noch schöner. Das ist eine Momentaufnahme, die dem Verein sehr guttut. Es war heute ein enormer Siegeswillen zu sehen. Ich denke wir waren von Anfang an konzentriert. Austria Wien war sehr stark am Anfang, aber dann sind wir besser ins Spiel gekommen. Die Umstellungen zur Halbzeit haben gewirkt und wir haben verdient gewonnen."
…sein 2. Tor: „Ich wusste, dass der Ball vom Salli (Raphael Sallinger, Anm.) super war. Er ist ein Torwart, der am Fuß überragend ist. Wir beide haben das vorher auch schon abgesprochen, speziell nach solchen Standardsituationen vom Gegner. Als der Ball aufgetupft ist, habe ich gewusst, dass der Tormann sich da eventuell verschätzt hat.
Ich hatte den Riecher dafür und bin durchgelaufen. Ich muss schon sagen, dass ein paar Sekunden, bevor ich ihn reingeschossen habe, das Gefühl schon ziemlich super war.“
"Haben dann gezeigt, was Hartberg ausmacht"
Raphael Sallinger (Torhüter TSV Hartberg): "Die ersten 20 Minuten haben wir gar nicht gut ins Spiel gefunden. Da hat es uns die Austria schwer gemacht und unser Spiel mehr oder weniger nicht zugelassen. Wir sind dann mit fortlaufender Spielzeit immer besser ins Spiel gekommen und auch in Führung gegangen.
Nach der roten Karte sind wir nochmal enger zusammengerückt und haben dann gezeigt, was Hartberg ausmacht. Dass wir hinten alles leidenschaftlich wegverteidigen. Ich glaube, dass die Austria von Minute 60 bis zum Schluss keinen einzigen Torschuss mehr gehabt hat. Das zeugt schon von Leidenschaft und allen Tugenden, die ich jetzt aufzählen könnte. Das war einfach sensationell von uns."
Gebrauchter Sonntag für Marvin Martins & Austria Wien. Der 28-jährige Luxemburger hatte vor der Pause die Top-Torchance zum 1:0 für die Gäste, um später per großartiger Kopfball-Rettungstat auf der eigenen Torlinie ein Gegentor zu verhindern. Der Ball somit nicht im Netz, dafür der Austria-Abwehrspieler.
"...dann verlieren wir immer etwas den Faden"
Michael Wimmer (Cheftrainer FK Austria Wien): „Wir haben uns das anders vorgestellt. Es ist auch eine gewisse Enttäuschung drin in den Köpfen, die einfach nicht rausgeht. Nach 12 Minuten waren wir heute in Führung, und dann verlieren wir immer etwas den Faden.
Dann hast du eine gewisse Unsicherheit, die noch dazukommt. Grundsätzlich müssen wir dran glauben, wir müssen weitermachen und das Spiel zu Ende bringen. Dann ist es auch wichtig, dass man zu Null spielt und hinten nichts zulässt.“
„Wenn es diese Investoren vor 3 Jahren nicht gegeben hätte, würde es Wiener Austria nicht mehr geben“
Kurt Gollowitzer (Präsident FK Austria Wien) über...
…die finanzielle Situation der Wiener Austria: „Ab ersten Oktober haben wir einen neuen Finanzvorstand bei uns im Verein. Auf den kommen wirklich sehr große Aufgaben zu. Wir werden bei uns im Verein und in der Aktiengesellschaft in den nächsten Monaten auch Einschnitte machen müssen. Wir werden auch ein Sparprogramm fahren. Das wird weniger den sportlichen Bereich betreffen, sondern andere Bereiche im Verein. Auch bei den Sponsoren werden wir schauen, dass wir unsere Ziele erreichen.“
…Investoren der Wiener Austria: „Es sind ganz viele dabei, die ein ganz großes Herz für die Austria haben. Wenn es diese Investoren vor drei Jahren nicht gegeben hätte, dann würde es die Wiener Austria nicht mehr geben. Die haben das auch nicht nur deshalb gemacht, dass wenn der Marktwert des Vereins steigt, sie da große Gewinne erzielen. Das sind alles durch und durch Austrianer. Wir sind ein großes Team, die alle am selben Strang ziehen. Ich denke, wir werden unsere Ziele schon erreichen.“
"Das ist die erste richtig schlechte Situation, in der wir uns befinden"
Manfred Fischer (Kapitän FK Austria Wien): „Ich bin jetzt zwei Jahre da, in meiner 3. Saison. Das ist die erste richtig schlechte Situation, in der wir uns befinden. So viele Fans waren noch nie da in Hartberg. Das tut mir eigentlich am meisten leid. Es ist einfach sehr bitter.“
James Holland (Mittelfeldspieler FK Austria Wien): „Es ist nicht einfach. Zum Fußballerleben gehören Höhen und Tiefen. Wir haben eine super Mannschaft, aber vielleicht etwas naiv manchmal. Vielleicht brauchen wir mehr diese Mentalität, diese Coolness müssen wir reinbekommen.“
Andreas Gruber (Torschütze FK Austria Wien): „Im letzten Spiel war es ähnlich. Wir schießen uns leider die Tore selber. Wir müssen das wieder aufarbeiten. Das ist bitter, wir rennen an und es will einfach auch nichts rein.“
ADMIRAL Bundesliga, 7. Runde
Sonntag, 17.09.2023, 14:30 Uhr, Profertil Arena Hartberg, Z: 3.900; SR: Markus Hameter
TSV Egger Glas Hartberg - FK Austria Wien 2:1 (1:1)
Torfolge: 0:1 A. Gruber (10., Assist Asllani), 1:1 Avdijaj (43., Prokop), 2:1 Avdijaj (51., Sallinger).
Gelb-Rote Karte: Diakité (wiederholtes Foulspiel, 15. + 60.)
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Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL
Fotocredit: GEPA-ADMIRAL