Das 325. Wiener Derby wird als Skandalspiel in die Geschichte eingehen. Die Partie stand nämlich bereits in der ersten Halbzeit am Rande des Abbruchs. Austrias Kapitän Raphael Holzhauser wurde in der 5. Minute bei der Eckfahne vor dem Block West von zwei Feuerzeugen getroffen. Dabei erlitt der 24-Jährige sogar eine Platzwunde, spielte allerdings weiter. Als in der 27. Minute erneut diverse Gegenstände in Richtung Austria-Spieler geworfen wurden, unterbrach Schiedsrichter Rene Eisner die Begegnung für rund 10 Minuten. Der Referee teilte Rapid-Stadionsprecher Andy Marek mit, dass er bei weiteren Wurfgeschossen das Spiel abbrechen werde.

Das 325. Wiener Derby stand bereits in der Anfangsphase am Rande des Abbruchs. Foto: Josef Parak

„Rapid-Fans können sich erlauben was sie wollen“

Raphael Holzhauser erklärte nach dem Schlusspfiff gegenüber Sky: „Ich will dazu nichts mehr sagen, man muss aufpassen, was man sagt, weil sie sich sowieso alles erlauben dürfen. Sie können sich erlauben, was sie wollen, es gibt keine Konsequenzen. Als Spieler denkt man gar nicht daran, dass wir nicht weiterspielen, aber ein Spieler wird beim Eckball klar getroffen und dann wird weitergespielt. Aber ich kann mich dazu nicht äußern, das wird dann sowieso gegen mich verwendet.“

„Er hat sich vorbildhaft verhalten“

Von seinem Trainer erntete der Blondschopf Lob: „Er hätte auch liegenbleiben können, sich auswechseln lassen, aber er ist aufgestanden. Wir wollten einfach weiter unser Spiel spielen, wir wollen nicht provozieren, aber bei solchen Dingen ist es für die Spieler nicht einfach hier vernünftigen Fußball zu spielen. Ich finde er hat sich vorbildhaft verhalten“, so Thorsten Fink, der sich über das Verhalten der Rapid-Anhänger schockiert zeigte: „Für mich ist es skandalös, dass das alles in Österreich erlaubt ist, was heute passiert ist. Dass man mit Regenschirmen beim Eckball stehen muss um die Spieler zu schützen, ist schon ein Wahnsinn. Wenn man das nicht unterbindet, dann werden sie das auch weiterhin machen.“