Der SK Rapid Wien kehrt nach einem Jahr Abstinenz in die Europa League zurück. Bereits morgen um 18:55 Uhr treffen die Grün-Weißen am 1. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase auf den russischen Rekordmeister Spartak Moskau (im Live-Ticker).

Während es in der heimischen Meisterschaft bislang alles andere als nach Wunsch lief (nur 2 Siege aus 7 Spielen), zeigten die Grün-Weißen in den internationalen Spielen ein völlig anderes Gesicht. Der Lohn für die erfolgreichen Auftritte in der EL-Qualifikation war das insgesamt siebente Erreichen der Gruppenphase. 

 

Die Grün-Weißen wollen morgen ihr "Europacup-Gesicht" zeigen. 

Djuricin nimmt Außenseiterrolle an

„Wir haben es mit einem namhaften Gegner zu tun, der auch Champions League erprobt ist“, weiß Rapid-Trainer Goran Djuricin, der die Außenseiterrolle gerne annimmt und der morgigen Partie positiv entgegen blickt: „Die Chance, dass wir morgen punkten, ist hoch“, so Djuricin, der auf die starke Bilanz des SK Rapid gegen russische Vereine verweist. In 14 Partien kassierten die Hütteldorfer lediglich eine Niederlage (2004 gegen Rubin Kasan). Demgegenüber stehen sieben Siege und sechs Remis. „Das stimmt mich zuversichtlich“, merkte Djuricin an. 

Ein Duell zwischen Rapid und Spartak Moskau im Europacup gab es bereits. 1966 trafen die beiden Teams im Achtelfinale des Europacups der Cupsieger aufeinander. Das Hinspiel in Moskau endete mit einem 1:1-Remis. Im Rückspiel feierte Rapid vor 38.000 Zuschauern im Praterstadion einen knappen 1:0-Sieg.

Nachdenklich: Rapid-Trainer Goran Djuricin musste in den letzten Wochen einige Rückschläge hinnehmen. 

„Wir können morgen einiges gut machen“

Routinier Mario Sonnleitner, der vor seinem 51. Europacupspiel für Rapid steht, hat die Derby-Niederlage bereits abgehakt und konzentriert sich voll und ganz auf den morgigen Europa-League-Auftakt: „Der Vorteil von englischen Runden ist, dass man sich schnell wieder auf ein neues Ziel fokussieren kann. Da können wird wieder viel gut machen.“ 

Die Vorfreude auf die morgige Partie ist trotz der aktuellen Missstimmung in Hütteldorf da: „Wir haben unser Ziel erreicht. Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Bewerb spielen dürfen. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass eine österreichische Mannschaft in der Europa League spielt“, stellt Sonnleitner klar. 

Mario Sonnleitner (hier im Bild mit Mateo Barac) steht vor seinem 51. Europacupspiel für Grün-Weiß. 

Spartak reist personell geschwächt nach Wien 

Der Gegner tritt die Reise nach Wien stark ersatzgeschwächt an. Neben fünf Fixausfällen werden morgen auch Denis Gluschakow und Andrej Eschenko nicht dabei sein. Der Grund ist kurios: Beide Spieler haben ein Schmähgedicht gegen Trainer Massimo Carrera auf Social Media geliked und wurden suspendiert. 

Angesprochen auf das Thema Social Media platzte Goran Djuricin, der auf diversen Social-Media-Kanälen regelmäßig selbst Opfer von wüsten Beschimpfungen und Schmähungen wird, der Kragen: „Ich finde es sehr respektlos, was in den sozialen Medien passiert. Da fehlt mir der Respekt. Es ist irrsinnig unfair“, schimpfte Djuricin, der auch die eigenen Fans zum Nachdenken animiert: „Es sollte sich auch der ein oder andere Fan hinterfragen.“

Stadion wohl nicht randvoll - Gästesektor bleibt leer 

Für die Rückkehr in die Europa League wurden Stand Mittwoch über 19.000 Karten abgesetzt. Zu Problemen mit Gästefans wird es morgen definitiv nicht kommen. Die UEFA verhängte wegen Ausschreitungen der Spartak-Fans eine Strafe von zwei Auswärtsspielen ohne Fans über den russischen Rekordmeister. 

 

Fotos: GEPA pictures/Wien Energie

 

Von Daniel Ringsmuth