Zum Abschluss der 17. Bundesliga-Runde steht das brisante Schlagerspiel zwischen Rapid Wien und Sturm Graz auf dem Programm (Sonntag, ab 17 Uhr im Live-Ticker). 

Aufgrund der spannenden Ausgangslage im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe erhält das Duell der beiden Rivalen zusätzliche Brisanz. 

Das erste Saisonduell zwischen Rapid und Sturm endete mit einem 1:1-Remis. Foto: Richard Purgstaller 

Spannende Ausgangslage 

Während sich die Blackys in den ersten beiden Partien unter Neo-Coach Roman Mählich mit zwei Siegen in Folge auf den sechsten Tabellenplatz schossen, bewiesen die Hütteldorfer in den jüngsten beiden Spielen gegen Spartak Moskau und Wacker Innsbruck einen langen Atem und feierten zwei Last-Minute-Siege. 

Vor dem Sonntagskracher gegen die Steirer rangieren die Hütteldorfer mit 19 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Der Rückstand auf die sechstplatzierten Grazer beträgt drei Zähler. Heißt: Nur mit einem vollen Erfolg kann Rapid den Anschluss an die Top sechs wahren und den Druck aufrecht erhalten. 

Nur ein Sieg würde den Grün-Weißen weiterhelfen 

Rapid-Coach Didi Kühbauer, der bei der gestrigen Pressekonferenz von einer wunderbaren Trainingswoche sprach, weiß, dass ein weiterer Sieg hilfreich wäre, um an die Top sechs anzuschließen: „Wir haben am Sonntag ein wichtiges Spiel, wo uns ein Sieg helfen würde. Ich erwarte mir, dass wir die Trainingsleistungen auf dem Platz umsetzen können, damit wir als Sieger vom Platz gehen“, meinte Kühbauer. 

Philipp Schobesberger, der nach seinem Ausfall gegen Innsbruck wieder voll fit ist, meinte in gewohnt kurz und bündiger Manier: „Es muss unser Ziel sein, dass wir wieder einen Dreier holen.“ 

Marvin Potzmann, hier im Zweikampf mit Fabian Koch, ist für Sonntag nicht fit. Foto: Richard Purgstaller 

Auf Rapid wartet harte Arbeit 

Dass es gegen die zuletzt siegreichen Grazer alles andere als einfach wird, ist dem Rapid-Trainer bewusst: „Es wird ein hartes Stück Arbeit, aber damit müssen wir gegen Sturm rechnen.“ Auf die Frage, was Sturm Graz unter Neo-Trainer Roman Mählich besser mache, antwortete Kühbauer: „Es kommt eine neue Energie in den Klub, sie haben die letzten beiden Spiele gewonnen. Wir wissen ganz genau, dass Sturm eine gute Mannschaft ist.“

Von der taktischen Ausrichtung her erwartet der Rapid-Coach eine Sturm-Mannschaft, die eher auf die Defensive bedacht ist und auf Konter setzen wird: „Ich gehe davon aus, dass sie nicht mit offenem Visier spielen werden. Man hat in den letzten zwei Spielen gesehen, dass sie sehr auf die Defensive bedacht sind und sogar gegen den WAC ihre Tore aus Konter erzielt haben. Wir dürfen ihnen nicht ins offene Messer laufen“, vermutet Kühbauer. 

Kühbauer zieht Mählich auf 

Apropos Didi Kühbauer gegen Roman Mählich. Die beiden Klub-Ikonen trafen in ihrer aktiven Zeit insgesamt 20 Mal aufeinander. Sie waren als Kämpfer bekannt, die niemals aufsteckten, die Spiele mit Einsatz und Leidenschaft prägten. 

An diese Duelle kann sich Kühbauer noch gut erinnern. Scherzhafte Seitenhiebe konnte sich der 47-Jährige allerdings nicht verkneifen: „Er ist mir sehr oft nachgelaufen. In den ersten Jahren hat er mich nie erwischt und hinten raus auch nicht. Er hat physisch gespielt, hat alles versucht“, schmunzelte Kühbauer. 

„Früher war er Spielmacher, aber er hat schnell erkannt, dass er das nicht kann. Dadurch hat er das gemacht, was er gut kann - im Mittelfeld abräumen und verteidigen“, scherzte der Burgenländer weiter. 

"Kribbelt noch nicht": Roman Mählich tiefenentspannt 

Roman Mählich blickt seinem ersten Spiel gegen Rapid völlig entspannt entgegen: „Ich bin komplett ruhig, weil ich auf unsere Spieler, unsere Mannschaft, unseren Verein und unsere Anhänger vertraue“, schilderte der Neo-Sturm-Coach, der nicht von einem besonderen Spiel sprechen möchte:  „Für mich sind alle Spiele als Sturm-Trainer besonders.“

Über die aktuelle Verfassung seiner Mannschaft zeigt sich Mählich erfreut: „Dass wir in einer schwierigen Situation zwei schwere Spiele gewonnen haben, spricht für die mentale Verfassung der Mannschaft. Der Fakt, dass wir zweimal zu null spielen konnten, spricht für die Organisation der Mannschaft. Und der Fakt, dass wir fünf Tore geschossen haben, spricht für die Qualität in der Offensive.“ 

Besonderes Spiel für Ex-Rapidler Thomas Schrammel 

Ein spezielles Spiel wartet auf Sturm-Verteidiger Thomas Schrammel, der erst im Jänner dieses Jahres von Rapid zu Sturm wechselte. „Rapid und Sturm haben die meisten Fans in Österreich. Wenn wir zu ihnen kommen oder sie zu uns, ist das Stadion immer bummvoll“, schwärmt Schrammel, der unter Ex-Coach Heiko Vogel kaum zum Zug kam. „Warum es unter dem alten Trainer nicht funktioniert hat, müssen Sie ihn fragen. Ich habe mich bei jedem Training reingehaut“, erklärte der Linksverteidiger, der in beiden Spielen unter Roman Mählich durchgespielt hat. 

Der 31-jährige Burgenländer vermutet, dass Rapid mit einer hohen Intensität ins Schlagerspiel gehen wird: „Sie werden sehr mutig und offensiv auftreten, wollen uns sicher die ersten 30-40 Minuten hinten reindrücken. Wir müssen stabil dagegenhalten und unsere Konter sehr gut setzen“, so Schrammel, der genau weiß, wie man seine Ex-Kollegen in die Bredouille bringen kann: „Je länger es 0:0 steht oder wir führen, desto unruhiger werden die Fans und die Mannschaft selbst. Das könnte ein großer Vorteil für uns sein.“

Matchfacts

- Der SK Rapid Wien gewann 74 Spiele gegen den SK Puntigamer Sturm Graz in der Tipico Bundesliga und erzielte dabei 254 Tore – beides Höchstwert für die Wiener.

- Der SK Puntigamer Sturm Graz ist seit 5 Duellen in der Tipico Bundesliga gegen den SK Rapid Wien ungeschlagen – nie länger.

- Der SK Rapid Wien traf in den letzten 14 Heimspielen gegen den SK Puntigamer Sturm Graz in der Tipico Bundesliga. Das gelang Rapid gegen einen anderes Team zuletzt 2010, damals gegen den SV Mattersburg.

- Deni Alar erzielte in 70 Spielen in der Tipico Bundesliga 36 Tore für den SK Puntigamer Sturm Graz – mehr als in seinen ersten 116 BL-Spielen für den SK Rapid Wien (35 Tore).

- Roman Mählich ist erst der 2. Trainer des SK Puntigamer Sturm Graz in der 3-Punkte-Ära, der seine ersten 2 Spiele in der Tipico Bundesliga für die Grazer gewann. Franco Foda gelang dies 2002.

 

 

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