Spätestens nach den Abgängen der Stammspieler Max Sax, Thomas Ebner (beide Austria), Markus Lackner, Lukas Grozurek (beide Sturm) und Markus Wostry (LASK) war klar, dass auf den FC Flyeralarm Admira eine äußerst schwierige Saison wartet.

Ex-Coach Ernst Baumeister, der Ende Oktober beurlaubt wurde, hatte bereits vor der Saison betont, dass das Ziel der Niederösterreicher auf den Klassenerhalt beschränkt sei.

Der 61-jährige Wiener sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten: Vor der letzten Herbstrunde rangieren die Niederösterreicher mit nur elf Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Eine schwierige Situation, die nicht nur die Spieler und das neue Trainerteam um Reiner Geyer, sondern den gesamten Verein belastet.

Aus diesem Grunde sprach unser Gastautor Thomas Fischak mit Thomas Drabek, Geschäftsführer des FC Flyeralarm Admira, über die aktuelle sportliche Situation, ob man im Falle eines Abstiegs finanziell abgesichert wäre sowie über geplante Investitionen in die Infrastruktur. 

 

10 Fragen an Thomas Drabek, Geschäftsführer von Flyeralarm Admira

- Eine Runde ist vor der Winterpause noch zu absolvieren. Der nächste Gegner auswärts heißt SK Sturm Graz. Wie sieht es mit Ihrer Zuversicht für das Frühjahr aus? 

Ich bin ein grundsätzlich positiv denkender Mensch! Nicht zuletzt deshalb ist meine Zuversicht groß und ich freue mich schon aufs Frühjahr. Ich bin aber auch deshalb optimistisch, weil ich weiß, dass die Substanz im Team und im Verein stimmen. Wir werden noch an ein paar kleinen Schrauben drehen müssen, aber ich bin mir sicher, dass wir mit einer guten Vorbereitung und durch harte Arbeit im Frühjahr neu durchstarten können.

- Magere 11 Punkte aus 17 Spielen, Tabellenschlusslicht, dazu in der 1. Runde des ÖFB-Cups gegen einen Regionalligisten ausgeschieden. Wie geht die Mannschaft mit der bisherigen Saison um?

Die Mannschaft ist intakt, arbeitet viel und gut. Sie sendet alle wichtigen Signale Richtung Clubführung, dass sich die gewünschten Ergebnisse über kurz oder lang einstellen werden. 

- Wie ist Ihr Eindruck von Neo-Coach Reiner Geyer, nach seinen ersten Spielen als Cheftrainer?

Reiner ist ein sehr akribischer Arbeiter, der einen genauen Plan verfolgt. Er passt sehr gut zu unserer Mannschaft und wird mit seinem Trainerteam hier noch viel bewegen können.

- Wenn man jetzt vom schlimmsten ausgeht...muss man sich im Falle eines Abstiegs Sorgen um die Admira machen oder ist man finanziell stabil genug?

Natürlich wird das Thema „Abstieg“ auch intern besprochen und wir versuchen, dies mit allen Mitteln zu verhindern. Im Fall des Falles jedoch wird die Admira auch in einer 2. Liga bestehen können!

- Ich habe gelesen, dass die ehemalige Eintracht Frankfurt Ikone Alex Meier sich bei der Admira fitgehalten hat. Er galt in Frankfurt immer als Knipser vor dem Tor. Wieso kam es zu keiner Verpflichtung des vereinslosen Stürmers?

Alex bekam von unserem Manager die Möglichkeit, hier mit der Mannschaft zu trainieren und sich fitzuhalten. Ich denke, dass es für beide Seiten eine Win-Win-Situation war und viele unserer Spieler von Alex professioneller Einstellung und Erfahrung profitieren und lernen konnten.  

- Wenn man den Kader durchforstet, findet man stets viele Eigenbauspieler, die „nach oben“ in die Bundesliga gezogen werden. Bleibt die Admira dieser Linie treu – in Anbetracht der Tabellensituation oder möchte man in der Winterpause am Transfermarkt aktiv werden?

Wir verstecken uns nicht zu sagen, dass wir ein Ausbildungsverein sind. Im Club wird hervorragende Arbeit geleistet und der Ruf der Akademie ist auch über österreichische Grenzen weg bekannt. Es gibt keinen Grund, von dieser Linie abzuweichen. In der Wintervorbereitung erwarten wir einige verletzte Spieler zurück, zudem haben wir Pläne, unseren Kader im überschaubaren Rahmen verstärken können.

- Wie möchte man die Fans in der Südstadt bei Laune halten? Es kommen aktuell im Schnitt 2613 Fans zu den Spielen, zwar ein leichtes Plus zum Vorjahr (2426), dennoch Vorletzter in der Bundesliga. Kann man von Investitionen in die Infrastruktur und ins Stadion ausgehen?

Der Admira-Anhänger besitzt Leidenschaft. Hier steckt auch das Wort „Leiden“ darin – aber hier bin ich mir sicher, dass wir uns bald alle zusammen wieder über Siege freuen können. In den letzten zwei Jahren wurde einiges in die Infrastruktur investiert. Projekte wie Rasenheizung, Videowall, Videoüberwachung, Sanierungsarbeiten, VIP-Klub-Umbau sind nur einige davon.

Momentan stecken wir in der Planung für die Überdachung des Gästefansektors, der laut Lizenzkriterien mit 01.07.19 bestehen muss. Aber auch andere Projekte sind geplant. Das Stadion ist leider schon ein wenig in die Jahre gekommen, versprüht jedoch dennoch seinen Charme.

- Im Leitbild der Admira wird familiärer Umgang großgeschrieben, Offenheit wird angepriesen und es gibt keinen Platz für Diskriminierung. Wie wird das im gesamten Verein gelebt?

Dies ist ein sehr wichtiger Grundsatz in meiner und unser aller Arbeit im Club! Genauso wird es im Verein auch gelebt – das kann ich Ihnen garantieren!

- Wie werden sich die Änderungen des alten Bundesliga-Formats auf die 12er-Liga und das Playoff-System Ihrer Einschätzung nach auf die Klubs auswirken?

Man merkt, es herrscht Unsicherheit und die Vereine sind angespannt. Jeder möchte über den „Strich“ kommen. Dennoch glaube ich, dass es heuer einen „Großen“ im unteren Play-Off geben wird.

- Wie lautet Ihr Resümee in der bisherigen Zeit als Geschäftsführer der Admira?

Es wurde viel verändert, wir haben neue Strukturen geschaffen. So manche Mechanismen mussten sich auch erst einmal alle einspielen. Dennoch denke ich, dass die die Admira auf einem guten Weg ist, und ein solides „Fundament“ besitzt. In jedem Fall durfte ich bislang eine sehr spannende und arbeitsintensive Zeit erleben, in der wir - wirtschaftlich wie sportlich – sehr viel Positives erreicht haben.

 

Foto: Josef Parak

 

 

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