Fredy Bickel blickt auf eine schwierige und herausfordernde Zeit beim SK Rapid Wien zurück. Der Schweizer wird die Hütteldorfer im Sommer nach zweieinhalb Jahren als Geschäftsführer Sport bekanntlich verlassen. Vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Wacker Innsbruck (Samstag, 17 Uhr im Live-Ticker) lässt der sympathische Eidgenosse seine turbulente Zeit beim Rekordmeister noch einmal Revue passieren. Kurz vor seinem Abschied kommt beim 53-Jährigen Wehmut hoch: „Jetzt geht’s darum, loszulassen, ohne wirklich etwas erreicht zu haben. Das schmerzt“, so Fredy Bickel im Interview mit dem Kurier

 

Fredy Bickel blickt mit Wehmut auf seine Zeit bei Rapid zurück. Foto: Josef Parak

„Rapid pulverisiert alles, in jeder Hinsicht"

Fredy Bickel hat in seiner Karriere bereits einiges erlebt, doch sein Engagement bei Rapid hätte turbulenter nicht sein können: „Rapid pulverisiert alles, in jeder Hinsicht. Emotional spannend, herausfordernd“, schildert Bickel, der mit großen Ambitionen zu Rapid gekommen war. „Das Ziel können nur Titel sein, ich hätte mich auch nicht für Rapid entschieden, wenn nicht diese Ambitionen da wären“, hatte Bickel bei seiner Antritts-PK gemeint. Zweieinhalb Jahre später steht Rapid trotz zweier Teilnahmen am ÖFB-Cup-Finale ohne Titel da. „Es gibt hier wirklich kaum eine Chance, etwas aufzubauen. Hier wird man im Misserfolg sehr viel schneller nervös und unsicher“, bekrittelt der Schweizer. 

Bickel gesteht Fehleinschätzungen ein 

Bickel geht aber auch durchaus hart mit sich selbst ins Gericht: „Wir haben zu sehr auf das Potenzial und zu wenig auf den Moment geschaut. Wir wollten es mit zu viel Risiko erzwingen. Das nehme ich auf mich“, betont der 53-Jährige. Außerdem hätten „Fehleinschätzungen bei Spielern, Fehler in der Trainingssteuerung, zu viele Verletzte im Sommer und die Trainerwechsel“ dazu geführt, dass sich in der Ära Bickel - besonders in der heimischen Meisterschaft - kein Erfolg einschleichen wollte. 

Konstanz ist gefragt 

Zudem stellte der Noch-Sportchef klar, dass Rapid nur durch Konstanz zur Ruhe kommen könne. „Keinem Verein weltweit, der in zwei Jahren vier Trainer braucht, geht es gut. In der Führungsebene, beim Trainer, im Kader – überall braucht es mehr Konstanz“, so Bickel. 

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