Seit Montagvormittag steht offiziell fest, wer der neue Trainer des LASK ist: Valerien Ismael schwingt ab der kommenden Saison das Zepter beim aktuellen Vizemeister der Tipico Bundesliga und folgt damit Oliver Glasner nach, der bekanntlich zum VfL Wolfsburg wechselt. Der 43-jährige Franzose, der heute Nachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz in Mondsee offiziell präsentiert wurde, unterzeichnet einen Vertrag bis Sommer 2022. Ismael sprach bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als neuer Chefcoach der Athletiker über die Kontaktaufnahme mit dem LASK, seine Spielidee, Ziele und wie er als Trainer tickt. 

Valerien Ismael wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Foto: LASK/Hochedlinger

Erste Kontaktaufnahme vor viereinhalb Jahren 

Jürgen Werner, der sich seit vergangenen Sonntag Vizepräsident des LASK nennen darf, erläuterte die Entscheidungsfindung: „Wir waren einfach der Meinung, dass er der beste Kandidat für uns ist. Ich habe den Vale (Valerien Ismael; Anm. d. Red.) bereits vor viereinhalb Jahren besucht, um mit ihm über ein Trainerengagement zu sprechen“, verriet Werner, der dem Franzosen bereits damals seine konkreten Ziele mit dem LASK mitgeteilt hatte: „Wir haben uns dort intensiv ausgetauscht und sind in Kontakt geblieben. Wir hatten einige Parameter an den neuen Trainer, die wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben, für die der LASK steht und da hat der Vale genau reingepasst.“ 

„Wir haben eine super Grundlage zu beginnen"

Valerien Ismael selbst richtete zunächst ein Lob an seinen erfolgreichen Vorgänger: „Ich möchte Oliver Glasner für seine Arbeit gratulieren. Er hat sehr viel zu dieser tollen Entwicklung beigetragen. Er übergibt eine Mannschaft, die topfit ist und eine klare Spielphilosophie hat“, schwärmt der ehemalige Verteidiger des FC Bayern München. „Wir haben eine super Grundlage zu beginnen, einen Kader der zu 99 Prozent steht und starten somit nicht bei null“, freut sich der Franzose, der wie sein Vorgänger Oliver Glasner den Job als Trainer und Sportdirektor in Personalunion ausüben wird. Jürgen Werner, der sich nun voll und ganz dem LASK widmet, steht Ismael jedoch mit Rat und Tat zur Seite. „Ich kann ihn jetzt natürlich noch mehr unterstützen, werde ihm aber keinen Spieler aufs Auge drücken, den er nicht will“, schilderte Werner. 

Der 43-jährige Franzose schwingt ab sofort das Zepter beim LASK. Foto: LASK/Hochedlinger

Ismael kennt die Mannschaft bereits "auswendig"

Er kenne die Mannschaft bereits auswendig, betonte der Neo-Cheftrainer der Linzer, da er sämtliche Spiele des aktuellen Vizemeisters im Fernsehen gesehen habe. „Die Mannschaft hat in dieser Saison Phasen des Spiels komplett beherrscht, vor allem was das Gegenpressing angeht“, betonte Ismael, der jedoch klar festmachte, wo sich der LASK noch verbessern könnte: „Es gibt aber Phasen, in denen wir uns verbessern müssen. Etwa im Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte und in manchen Situationen gegen den Ball. Das ist mein erster Anspruch, den ich habe“, stellte der in München lebende Franzose klar. 

3-4-3-System bleibt, aber der Franzose setzt auf Flexibilität

Die Spielphilosophie sowie das bestens bewährte 3-4-3-System möchte Ismael beibehalten: „Wir werden das vorerst nicht ändern, weil ich in Wolfsburg, wo ich Cheftrainer war, auch die Dreierkette eingeführt habe“, betonte der neue LASK-Coach. „Das 3-4-3 ist nicht nur mit dem Ball, sondern auch gegen den Ball extrem effektiv. Der Kader ist genau auf dieses System ausgerichtet.“ Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass die Oberösterreicher in der kommenden Zeit das ein oder andere Mal mit einem anderen System agieren werden. „Ich bin ein Trainer, der auf Flexibilität setzt. Das heißt, wenn ein Gegner erkennt, welche Schwächen es im 3-4-3-System gibt, dann muss man flexibel sein“, merkte der 43-Jährige an. 

Offen und kommunikativ, aber kein Kumpeltyp 

Valerien Ismael beschreibt sich selbst als offenen und kommunikativen Trainertyp. „Ich bin kein Kumpeltyp, aber nahe dran an der Mannschaft. Meine Mannschaft wird immer meine Unterstützung bekommen. Im Gegenzug erwarte ich, dass die Jungs 100 Prozent geben und alles versuchen, was verlangt wird. Solange die Mentalität stimmt, wird es in die richtige Richtung gehen“, gab der Franzose zu Protokoll. Sein Trainerteam steht noch nicht fest, soll jedoch in den nächsten Tagen komplettiert werden. Einer der beiden Co-Trainer wird Daniel Nister, mit dem Ismael bereits in Wolfsburg zusammengearbeitet hat. Die Gespräche mit dem zweiten Co-Trainer sowie Tormann- und Fitnesscoach stehen kurz vor dem Abschluss. 

Von Daniel Ringsmuth

Österreichische Bundesliga Tabelle