Große Aufregung herrschte im Dezember des vergangenen Jahres, nachdem mehr als 1300 Rapid-Fans in der Nähe der Wiener Generali-Arena von der Polizei angehalten worden waren. Der gesamte Fanzug der Hütteldorfer war an einer engen Stelle unmittelbar neben der Südosttangente bei Minusgraden etwa sieben Stunden lang eingekesselt worden („Derby-Skandal: Polizei kesselt Rapid-Anhänger seit Stunden ein!“).

Unkooperatives Verhalten der Fans 

Laut Aussage der Polizei sollen einige Fans Schneebälle sowie pyrotechnische Gegenstände auf die Fahrbahn der A23 geworfen haben. Dies sei der Grund für die Anhaltung sowie für die stundenlangen Identitätsfeststellungen, die sich laut Polizei aufgrund des unkooperativen Verhaltens einiger Anhänger in die Länge gezogen hatten, gewesen. 28 der 1338 Rapid-Fans haben gemeinsam mit der Rechtshilfe Rapid (Solidargemeinschaft für Fans) eine Maßnahmenbeschwerde eingereicht. Seit 12. Juni wurde darüber am Wiener Verwaltungsgericht verhandelt. Heute verkündete der Richter Wolfgang Helm das mit Spannung erwartete Urteil. 

Urteil gefällt 

Wie Anwalt Christian Podoschek via Twitter vermeldet, wird 35 von 47 Beschwerdepunkten stattgegeben. In der Urteilsbegründung schilderte der Richter, dass die Polizei die Rapid-Fans zu lange festgehalten habe. Vier bis fünf Stunden - also bis etwa 20:30 Uhr - wären verhältnismäßig gewesen. Wie aus einem Live-Ticker von Heute hervorgeht, habe der Richter in der Urteilsbegründung u.a. angeführt, dass es sich beim Fanmarsch um keine angemeldete Versammlung gehandelt habe.

Schneebälle, zumindest eine Bierdose und ein pyrotechnischer Gegenstand seien auf der Autobahn gelandet. Außerdem sollen sich einige Anhänger aggressiv gegenüber der Polizei verhalten haben. Da man seitens der Polizei zwischen Beteiligten/Tätern und Zeugen aufgrund des Zusammenrückens nicht unterscheiden konnte, war der Verdacht auf alle Teilnehmer des Fanzuges gefallen. 

Fazit: Die Anhaltung der 1338 Fans war nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt rechtmäßig. Dennoch seien die Anweisungen der Polizei bis 20:30 Uhr in Ordnung gewesen. 

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Foto: Daniel Ringsmuth/Ligaportal