Zumindest ein kleiner Schritt aus der sportlichen Krise ist dem FK Austria Wien mit dem extrem wichtigen 1:0-Heimsieg in der Bundesliga gegen Sturm Graz gelungen. „Es war schon ein immenser Druck, der in den letzten Wochen auf uns gelastet hat“, schilderte Austria-Kapitän Alexander Grünwald nach dem Spiel in der Mixed Zone. Nach einer schwachen ersten Halbzeit zeigten die Veilchen in den zweiten 45 Minuten eine umso bessere Leistung. Schlussendlich siegten die Violetten dank des 8. Saisontreffers von Christoph Monschein mit 1:0. In der Halbzeitpause herrschte in der Generali-Arena beim Stand von 0:0 noch Tristesse. Auch bei der Austria-Legende Ernst Baumeister, der sich gegenüber Sky zur aktuellen sportlichen Situation seines Herzensklubs äußerte. 

Foto: Josef Parak

Baumeister kann Rückendeckung für Ilzer nachvollziehen

„Sie machen keinen guten Eindruck und das machen sie nicht erst seit heute, sondern leider Gottes schon seit längerer Zeit. Sie haben halt zurzeit zu wenig Qualität in der Mannschaft“, lautete das harte Urteil des 62-Jährigen. Dass Sportvorstand Peter Stöger Trainer Christian Ilzer trotz des katastrophalen Saisonstarts den Rücken gestärkt hat und das auch weiterhin tun wird, kann der gebürtige Wiener vollkommen nachvollziehen: „Ich glaube, Peter Stöger sieht das auch. Er war lange genug auch selbst Trainer und hat genug Fußballverstand, dass er das sieht und auch sieht, dass der Trainer wahrscheinlich das ärmste Glied in der Kette ist. Und es ist auch sehr gut, dass er ihm den Rücken stärkt.“

"Aus einem Ackergaul kann man kein Rennpferd machen"

Peter Stöger betonte in den letzten Wochen stets, dass die aktuelle sportliche Situation auf den Kader und nicht auf den Chefcoach zurückzuführen ist. Ernst Baumeister sieht das genauso: „Der Trainer ist glaube ich der Ärmste derzeit. Denn der Kader ist halt leider nicht der Austria entsprechend. Und der Trainer kann am wenigsten machen, denn aus einem Ackergaul kann man kein Rennpferd machen. Das ist ja das Problem. Er probiert eh sein bestes. Auch die Spieler probieren ihr bestes, aber es ist einfach zu wenig Qualität in der Mannschaft“, so Baumeister, der von 1974 bis 1987 für die Veilchen kickte. 

Baumeister: "Austria muss einen Stamm finden"

Laut Baumeister müsse die Austria nun einen Stamm finden, der über längere Zeit zusammenspielt. „Damit es wenigstens über diese Basis geht. Dass man sagt, man hat 13, 14 mit denen man durchkommen will ohne Verletzungen. Damit sich die ein bisschen finden und damit da ein bisschen eine Harmonie kommt. Das Problem ist auch, sie haben immer wieder Ausfälle und es wird zu viel getauscht“, erklärte der ehemalige Admira-Coach abschließend. 

 

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