Er ist schon ein Phänomen dieser Stefan Maierhofer. Ein stets motivierter Fußballer, der mit seiner selbstbewussten Art und positiven Einstellung Mitspieler mitreißen und vermeintlich am Boden liegende Mannschaften wieder aufrichten kann. Rückblick - Jänner 2017: Der 2,02-Meter-Hüne unterschreibt beim damaligen Tabellenletzten SV Mattersburg. Es folgte ein starkes Frühjahr des SVM mit neun Siegen aus 16 Spielen. Am Ende dieser Saison belegten die Burgenländer den 7. Tabellenplatz und hatten mit dem Abstiegs nichts mehr zu tun. 

WSG-Coach Thomas Silberberger mit Neuzugang Stefan Maierhofer. Foto: WSG Swarovski Tirol

Maierhofer-Show beim FC Aarau

Nach einer weiteren starken Saison beim SV Mattersburg (Rang sechs in der Spielzeit 2017/18) folgte im Sommer 2018 der Wechsel zum Schweizer Zweitligisten FC Aarau. Zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung des baumlangen Stürmers lag dieser Klub mit null Punkten aus sechs Spielen auf dem letzten Tabellenrang. Was dann folgte, war unfassbar.

Der gebürtige Gablitzer zeigte mit elf Toren auf, schoss den FC Aarau auf den zweiten Tabellenplatz, der am Saisonende zur Teilnahme an der Relegation um den Aufstieg in die 1. Liga berechtigte. Dort mussten sich die Aarauer jedoch auf kuriose Art und Weise geschlagen geben. Nachdem man das Hinspiel gegen Neuchatel Xamax klar mit 4:0 gewonnen und damit die Türe zur ersten Liga weit aufgestoßen hatte, kassierte der FC Aarau im Rückspiel eine 0:4-Heimpleite und unterlag im Elfmeterschießen mit 4:5. Dennoch: Der „Major-Effekt“ war auch in unserem Nachbarland zu spüren. 

Schlägt der Major auch in Tirol ein?

Die positiven „Vibes“ des Stefan Maierhofer erhofft sich nun auch die WSG Swarovski Tirol, die sich im Frühjahr mit dem beinharten Abstiegskampf auseinandersetzen muss. Thomas Silberberger erwartet sich vom Major, "dass er so wie auf seinen letzten Stationen positiv polarisiert und für uns durchs Feuer geht. So werden wir unser Ziel mit Sicherheit schaffen“, ist der WSG-Trainer überzeugt. „Jetzt werden wir in der Offensive variabler. Wir können auch einmal eine Umstellung auf lange Bälle vornehmen. Allein schon durch seine Körpergröße ist Stefan ein Trumpf, was Standardsituationen und lange Bälle angeht“, schwärmt Silberberger. 

Auch WSG-Sportchef Stefan Köck weiß um die Qualitäten des prominenten Neuzugangs bestens Bescheid: „Er steht für hervorragende Mentalität, großen Charakter und Einsatzwillen. Seine fußballerischen Qualitäten sind unbestritten. Er weiß, was bei uns gefordert ist und was im Abstiegskampf auf uns zukommt." 

Maierhofer: "Die letzten Tage waren natürlich stressig"

Stefan Maierhofer, der sich zum dritten Mal in Folge einem Tabellenschlusslicht anschließt, saß bereits gestern mit seinen neuen Mannschaftskollegen im Bus nach München, von wo aus der Bundesliga-Aufsteiger ins Trainingslager nach Spanien (Campoamor) abhob. „Die letzten Tage waren natürlich stressig, mit meiner Vertragsauflösung am Montag. Am Dienstag ging es zurück nach Österreich, am Mittwoch gab es die ersten Gespräche mit der WSG. Am Donnerstag hab ich mir dann schon alles vor Ort angeschaut und war auf Anhieb überzeugt, dass das für mich das Richtige ist und ich diese Herausforderung annehmen möchte“, schildert der Major seine intensiven letzten Tage. 

Mit Fabian Koch, Bruno Soares sowie Thanos Petsos haben die Tiroler drei weitere routinierte Spieler mit individueller Qualität verpflichtet, die dem aktuellen Tabellenletzten Stabilität verleihen sollen. Gepaart mit den Motivationskünsten des „Majors“ stehen die Chancen wohl nicht allzu schlecht, dass die WSG Swarovski Tirol den Klassenerhalt schaffen wird.

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth