Am heutigen Donnerstag absolvierten die Profis des SK Rapid Wien vorerst das letzte Kleingruppen-Training, ehe es am morgigen Freitag erstmals nach der Corona-Pause ein volles Mannschaftstraining geben wird. Knapp vier Wochen mussten die Grün-Weißen auf Zweikämpfe und Co. verzichten. Ab morgen dürfen die Profikicker dann wieder in normaler Form trainieren. Neue Corona-Testungen wurden bereits durchgeführt - sämtliche Ergebnisse fielen negativ aus. 

Große Vorfreude auf das erste Mannschaftstraining 

„Ich glaube, dass jeder Spieler eine riesige Freude haben wird“, schmunzelte Rapid-Coach Didi Kühbauer beim heutigen Medientermin in Hütteldorf, der unter strenger Einhaltung der Sicherheitsvorschriften reibungslos über die Bühne ging. Auch Sportchef Zoran Barisic freut sich für die Spieler, dass sie ab morgen endlich wieder gemeinsam ihre Trainingseinheiten absolvieren können: „Die Freude war schon beim Start der Kleingruppen-Trainings sehr groß, aber jetzt freuen sich die Spieler wirklich, dass sie unter normalen Umständen trainieren dürfen.“

Bis zum 3. Juni haben die Rapid-Kicker nun Zeit, um so richtig auf Betriebstemperatur zu kommen. An diesem Sonntag starten die Hütteldorfer gleich mit dem Spitzenspiel gegen Red Bull Salzburg (auswärts) in die finale Phase der Saison. In dieser Vorbereitungszeit wird Rapid auch ein Testspiel absolvieren. Der Gegner steht jedoch noch nicht fest.

Barisic über englische Runden: „Es wird sehr anstrengend, intensiv und hart“

Dass die kurze Vorbereitungszeit ausreicht, um beim ersten Spiel gleich eine perfekte Leistung abzurufen, bezweifelt Didi Kühbauer. Er glaube nicht, dass man die Spieler „punktuell auf dieses erstes Spiel hin trainieren“ kann. Es werde sich dann auf dem Platz zeigen, ob die jeweiligen Mannschaften in der Vorbereitungszeit alles richtig gemacht haben. Im ersten Ligaspiel nach der Pause sieht der gebürtige Burgenländer aber einen Vorteil für die Salzburger. „Sie haben davor ein Cup-Finale, wo ich davon ausgehe, dass sie es gewinnen werden.“ 

Dann geht es Schlag auf Schlag: In Form von englischen Runden soll die Bundesliga-Saison blitzschnell zu Ende gespielt werden. Kühbauer spricht von einer „riesigen Belastung in den nächsten Wochen“. Man müsse zwar mit den Kräften haushalten, doch dabei dürfe man nicht die Punkte aus den Augen verlieren, die man für das Erreichen der Ziele benötige. Zoran Barisic stimmt dem zu: „Es wird sehr anstrengend, intensiv und hart“, weiß der Sportchef der Hütteldorfer.

Didi Kühbauer sieht erhöhte Verletzungsgefahr

Ein Thema, auf das die Trainer in Bezug auf englische Runden stets angesprochen werden, ist die Angst vor Verletzungen. LASK-Coach Valerien Ismael hatte zuletzt gemeint, dass ihn alles andere als mehr Verletzungen wundern würde. Didi Kühbauer stimmt seinem Trainerkollegen aus Pasching zu: „Da hat er vollkommen recht, aber ich hoffe, dass das Gegenteil eintritt und wir uns beide irren“, so der Rapid-Coach, der daraufhin betont, dass seine Spieler gut trainiert seien und in der fußballfreien Zeit gut gearbeitet hätten. 

Kadergröße könnte ein positiver Aspekt sein

Aufgrund der aktuellen Größe des Kaders könnten die Hütteldorfer etwaige Verletzungen womöglich gut abfedern. „Wir haben viele junge Spieler, die am Trainingsprozess teilnehmen und auch Spiele gemacht haben“, betont Zoran Barisic, der diesen Umstand zwar nicht als Vorteil, aber als positiven Aspekt titulieren möchte. Generell sieht der Sportchef des SK Rapid die Entwicklung der Mannschaft positiv: „Viele Spieler haben den nächsten Step gemacht“, so Barisic. Zwei dieser jungen Talente müssen zurzeit jedoch passen: Nicholas Wunsch und Lion Schuster. Letzter zog sich bei einem Waldlauf einen Bruch des linken Mittelfußknochens zu. „Das ist sehr unglücklich und eigentlich unglaublich“, betonte Barisic. 

Barisic und Kühbauer einig: "Krise trifft uns am härtesten"

Der Sportchef des SK Rapid bekräftigte gleich mehrmals im Rahmen dieses Medientermins, dass der Rekordmeister - so wie der gesamte österreichische Fußball - um das Überleben kämpft. Der 49-Jährige betonte aber die Wichtigkeit der Fortsetzung der Saison, auch, wenn diese nur in Form von Spielen ohne Zuschauer möglich ist: „Geisterspiele sind besser als jeder Abbruch, was die wirtschaftliche Sicht betrifft. Wir klammern uns an jeden Strohhalm“, so Barisic, der überzeugt anmerkte, dass Rapid jener Klub sei, der von dieser Corona-Krise am meisten betroffen sei. Dem stimmt auch Didi Kühbauer zu: „Uns trifft es sicher am härtesten. Mir tut es für die Fans leid, aber leider gibt die momentane Situation nichts anderes her. Wir müssen auch mit dieser Situation klarkommen“, weiß der Rapid-Coach. 

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von Daniel Ringsmuth/Ligaportal; Foto: SK Rapid Wien