Unterschiedlicher könnte die Stimmung von Red Bull Salzburg und der Wiener Austria nach der 9. Runde der tipico Bundesliga kaum sein: Die Veilchen aus Favoriten setzten sich nicht nur in der Red Bull Arena – der Salzburger Heimstätte, in der sie noch vor kurzer Zeit so erfolgreich waren – zum ersten Mal nach vier Jahren mit 3:2 durch. Die Truppe von Coach Gerald Baumgartner feierte damit auch den 2. Saisonsieg und machte einen weiteren wichtigen Schritt aus der Krise, in der sie sich am 7. Spieltag noch befand.
Bei den Salzburgern verschärft sich hingegen die missliche Lage, immerhin konnten sie die letzten fünf Spiele nicht gewinnen – Europa Cup miteinbezogen. Liga-Portal Experte Helge Payer nimmt in seiner Spieltaganalyse das Aufeinandertreffen und die Lage der beiden Teams genauer unter die Lupe:
Red Bull Salzburg: Krise spitzt sich zu
Man darf nicht vergessen, dass viele Spieler auf dieses Ziel seit Jahren hinarbeiten. Und die Europa League lässt sich mit der Champions League eben nicht vergleichen. Ich kenne den Unterschied, weil ich als Rapid-Spieler in beiden Bewerben gespielt habe. Das sind zwei verschiedene Welten – was die Wertschätzung und das Gefühl betrifft. Die Europa League lässt sich mit der WM-Qualifikation vergleichen, die Königsklasse mit der Weltmeisterschaft selbst.“
Chancenverwertung, Defensivprobleme und der Plan B
„Salzburg hat im Spiel gegen die Austria gute Offensivaktionen gehabt – die mangelhafte Chancenverwertung ist aber nur ein Problem. Die Salzburger zeigten auch Schwächen im Defensivverhalten: Gegen die Austria hat ihnen Stefan Ilsanker gefehlt, der im Sechser-Bereich ein Balancespieler zwischen Defensive und Offensive ist. Auch die Abstände zwischen den Abwehrspielern waren oft zu groß, Hinteregger ist bei einem Gegentor aus der Restverteidigung zu weit aufgerückt, dadurch ist ein großes Loch entstanden. Das sind Fehler, die den Salzburgern früher nur selten passiert sind. Salzburg hat in der Partie gegen Austria Wien einen Plan B gehabt, die Mannschaft hat das Spiel sehr breit gemacht, die Außenverteidiger haben die Viererkette auseinandergezogen – trotzdem hat das nichts genützt."
Austria Wien: Wichtiger Schritt aus der Krise
Man hat gespürt, dass sie fest daran geglaubt haben auch in Salzburg einen Sieg holen zu können – das ist die wesentliche Voraussetzung, um ein Spiel zu gewinnen. Besonders gut gefallen hat mir Heinz Lindner. Er hat viele gefährliche Bälle geklärt und Ruhe ausgestrahlt. Auch Omer Damari hat sehr gut gespielt, mit ihm hat die Austria einen guten Ersatz für Philipp Hosiner gefunden.“
"No balls, no games" - Euer Helge.
Foto im Artikel: GEPA pictures/ Red Bull
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