Was für ein packender Auftakt der Finalrunde in der Admiral Bundesliga in der Meister- und Quali-Gruppe. Vor der länderspielbedingten, zweiwöchigen Bundesliga-Pause geht es wieder um Big-Points. Vor allem in der Meistergruppe, wo es hinter dem souveränen Spitzenreiter FC Red Bull Salzburg ein Kopf-an-Kopf-Rennen gibt. Der neue Tabellenzweite Austria Wien (19 Pkt.) ist nur einen Zähler vor Sturm Graz (3.), WAC (4.) und Rapid (5.), die allesamt 18 Zähler auf dem Konto haben. Eine Prognose abzugeben ist derzeit schwer, weiß auch Ligaportal-Experte Gerald Baumgartner, UEFA-Pro-Lizenz-Coach.
Die ersten beiden Saison-Duelle im Wiener Derby endeten jeweils 1:1, in der neuen Allianz Arena wartet Rapid immer noch auf den ersten Sieg gegen die Violetten.
SV Guntamatic Ried - SC Cashpoint Rheindorf Altach
"Eine etwas überraschende Niederlage für die Rieder in der Südstadt. Nach guten Ergebnissen im Frühjahr und dem Erreichen des ÖFB Cup-Finales konnte die SV Ried nicht an die zuletzt starke Leistung im Heimspiel gegen Sturm Graz (2:2) anschließen. Wie Trainer Robert Ibertsberger gleich nach dem Schlusspfiff auch selbstkritisch in den Interviews anmerkte, war man mit der Performance gegen die Admira (2:0) an diesem Tag nicht zufrieden. Gegen den SCR Altach wird man vor eigenem Publikum alles daran setzen, eine Reaktion zu zeigen und die Niederlage vergessen zu machen. Vor heimischen Fans wird das auch gelingen. Es wird ein ganz anderes Spiel werden. Ich denke Ried wird vor eigenen Fans einen selbstbewussten Auftritt hinlegen und die drei Punkte werden im Innviertel bleiben. Die Vorarlberger mussten auf Trainer Ludovic Magnin krankheitsbedingt verzichten, konnten erstmals im Frühjahr anschreiben und einen Punkt im Heimspiel gegen den TSV Hartberg holen. Im Spiel ging es gleich vom Start weg turbulent zur Sache. Zuerst verletzte sich Dominik Reiter und musste früh (16.) von Manuel Thurnwald ersetzt werden. Dieser flog 13 Minuten später (29.) bereits wieder mit Rot vom Platz. Die Vorarlberger kämpften über eine Stunde mit einem Mann weniger. Das taten sie beherzt und holten verdient einen Punkt. In Ried wird es für Atdhe Nuhiu, Marco Meilinger und Co. eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte geben."
WSG Tirol - FC Flyeralarm Admira
"Die WSG Tirol war in Pasching dem starken Auftritt der Linzer nicht gewachsen. Die Wattener konnten dem Powerfußball des LASK wenig entgegensetzen und verloren auch in dieser Höhe verdient 0:6. "Mund ab putzen", wieder aufstehen und weitermachen ist jetzt angesagt. Schon im Heimspiel am Samstag wartet das nächste wichtige Spiel auf die Mannschaft von Trainer Thomas Silberberger. Gegen Admira Wacker ist Wieder-Gutmachung angesagt. Die Admiraner konnten nach sechs punktelosen Heimspielen erstmals gegen die SV Ried wieder voll anschreiben und gewannen verdient 2:0. Das letzte Aufeinandertreffen mit Wattens verlor man vor eigenen Fans 0:1. Beide Mannschaften haben noch nicht die nötige Konstanz in ihren Ergebnissen."
TSV Egger Glas Hartberg - LASK
"Nach dem Trainerwechsel in Hartberg wurde im Auswärtsspiel beim letzten SCR Altach ein Punkt geholt. Damit kann Hartberg nicht ganz zufrieden sein, da man gute 60 Minuten in Überzahl und einen Mann mehr auf dem Platz war. Auch im Heimspiel gegen die in sehr guter Form auftretenden Athletiker aus Linz wird es nicht einfacher. Hoffnung können vier gewonnene Punkte aus den letzten beiden Aufeinandertreffen geben. Gegner die selber das Spiel machen, kann den Hartbergern derzeit etwas entgegen kommen. Der LASK hat nach dem starken Heimauftritt gegen die WSG Tirol viel Selbstvertrauen getankt und wird auch in Hartberg die Chance nutzen, den positiven Trend fortzusetzen. Beim gestrigen Auftreten in der NV Arena in St. Pölten in der Conference League gegen Slavia Prag holte man einen 4:3 Sieg. Bei gleicher Intensität und Herangehensweise sollten drei Punkte möglich sein."
RZ Pellets WAC - FC Red Bull Salzburg
"Nach dem intensiven ÖFB-Cup Halbfinal-Spiel über 120 Minuten und anschließendem Elfmeterkrimi am vergangenen Mittwoch kommt es innerhalb weniger Tage wieder zum Aufeinandertreffen beider Teams. Wieder ist der Spielort die Lavanttal Arena. Während der WAC in der Meisterschaft bei der Wiener Austria ebenso zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen in der Generali Arena knapp mit 1:2 verlor, konnte Salzburg das sehr umkämpfte Heimspiel gegen den SK Sturm Graz mit 1:0 (Tor: M. Wöber 55.) für sich entscheiden. Beide Mannschaften werden nach der intensiven Cup-Partie ihre Akkus wieder aufladen müssen. Salzburg mit großer Freude über das Weiterkommen und das Erreichen des ÖFB-Cup Finales, für die Wolfsberger hingegen war es ein sehr bitterer Abend, wenn du Salzburg 120 Minuten voll fordern kannst und trotzdem anschließend im Elfmeterschießen raus fliegst. Die Kärntner sind in der Admiral Bundesliga bereits seit 6 Heimspielen in Folge siegreich. Sie werden versuchen Salzburg nicht nur wie im ÖFB-Cup-Spiel zu fordern, sondern dieses Mal auch zu bezwingen. RB Salzburg, das womöglich auf Karim Adeyemi wegen seiner im Cup erlittenen Muskelverletzung verzichten muss, wird alles daran setzten den erfolgreichen Weg fortzuführen. Ich erwarte mir wieder ein hart umkämpftes Spiel, sehe Salzburg aufgrund der Möglichkeiten im Kader dennoch im Vorteil."
SK Sturm Graz - SK Austria Klagenfurt
"Für den SK Sturm ein Spiel, das vor eigenen Fans gewonnen werden will und den guten Auftritt in der Red Bull Arena bestätigen soll. Spielerisch und kämpferisch war man über weite Strecke auf Augenhöhe mit den Salzburgern, Punkte konnte man keine mit nach Graz nehmen. Zudem haderte man nach zwei nicht geahndeten Handspielen (60. und 90.) im Strafraum der Salzburger. Schiedsrichter Muckenhammer nahm, nachdem sich der VAR einschaltete und er sich die Szenen selbst anschaute, beide von ihm gegebenen Elfmeterentscheidungen zurück. Regelkonform waren beide Entscheidungen. Für Klagenfurt geht es in Graz nach zwei verlorenen Spielen gegen Rapid Wien darum, zumindest anschreiben zu können. Gegen die Grazer konnten in dieser Saison noch keine Punkte geholt werden. Die Steirer konnten in den letzten fünf Heimspielen nur eines gewinnen. Das sollte den Kärntnern Hoffnung geben. Favorit auf einen Sieg ist aber klar der SK Sturm Graz."
SK Rapid - FK Austria Wien
"Das Wiener Derby ist sicher das Spiel der Runde. Beide Mannschaften präsentierten sich im Jahr 2022 erfolgsverwöhnt. Den Hütteldorfern in der Admiral Bundesliga mit drei Siegen infolge, stehen die Favoritner mit fünf gewonnen Spielen im Frühjahr gegenüber. Beide Teams befinden sich in sehr guter Form und wissen, was ein Derbysieg in der Hauptstadt bedeutet. Ich durfte mich als Trainer der Wiener Austria zwei mal in die Ära der Derbysieger einreihen. Ein unglaubliches Gefühl vor ausverkaufter Arena ein Derby zu gewinnen. Ich denke es wird ein torreiches Spiel in Hütteldorf."
Foto: Josef Parak
