Beim UECL-Achtelfinal-Rückspiel traf am Donnerstag der LASK auf den SK Slavia Prag. Und dabei kam es in der NÖ Arena in St. Pölten dazu, dass der Hausherr praktisch von Anfang an auf verlorenen Posten stand. Nach dem 1:1-Gleichstand kam es postwendend wieder zur Prager Führung. Damit war der Drops mehr oder weniger gelutscht für die Athletiker. Seit der 42. Minute in Überzahl, gelang es aber sich noch sehr teuer zu verkaufen. Endstand letztlich mit zwei Spieler mehr: 4:3. Damit gelang es dem LASK nicht, sich erstmalig für ein Viertelfinale auf internationaler Ebene zu qualifizieren. Gesamtscore: 5:7.

 

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Zumeist war es der Fall, dass Slavia Prag den einen entscheidenden Schritt schneller war.

Slavia erweist sich erneut als ausgefuchste Truppe

In der Vorwoche muss sich der LASK – nach zuvor zehn Europacup-Spielen ohne Niederlage (8S 2U) – im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Europa Conference League mit 1:4 gegen Slavia Prag geschlagen geben. Aber noch brennt das Licht der Hoffnung für die Athletiker, die sich zuletzt gegen die WSG Tirol mit einem 6:0-Kantersieg entsprechend eingegroovt haben. Trainer Wieland: "Wir werden von Beginn an hochintensiv und ohne Nachzulassen, unabhängig vom Spielstand, an die Sache herangehen. Die Ausgangslage ist klar, wir werden viel Risiko nehmen, um noch eine Chance zu haben. Im Fußball ist alles möglich.“

Die Linzer steigen vom Start weg, im Wissen dass ein frühes Tor die Sache beschleunigen könnte, ordentlich auf das Gaspedal. Husein Balic (5.) und Rene Renner (9.) gelangen zu den ersten vielversprechenden Linzer Torraumszenen. Aber der tschechische Meister versteht sich geschickt zu verteidigen bzw. erweckt man den Eindruck, mit dem pfeilschnellen Yira Sor an vorderster Front, jederzeit für Gefahr sorgen zu können. 22. Minute: Kapitän Olayinka bedient den aufgerückten Alexander Bah, der setzt den Kopfball aber über das LASK-Gehäuse.

Zwei Minuten später steht es dann 0:1! Ondrej Lingr glänzt als Vorbereiter, der Nigerianer Olayinka trifft aus kurzer Distanz in die rechte Kreuzecke. Jetzt sind die Rot-Weißen eindeutig Herr der Lage, Yira Sor schrammt nur knapp am 0:2 vorbei (30.). Bei den Athletikern fehlt es am zündenden Funken, vieles wird zu umständlich vorgetragen. 36. Minute: Michorl knallt einen Freistoßball an die Torstange, daraufhin stochert Defender Wiesinger das Runde zum 1:1 über die Torlinie. Im Gegenstoß liegt der Gast dann wieder voran. Yira Sor lässt Wiesinger und Potzmann alt aussehen. Sein Abspiel versenkt dann der dänische Teamspieler Alexander Bah knallhart zum 1:2. Aiham Ousou, der schwedische Verteidiger bei Slavia sieht dann in der 42. Minute die Gelb-Rote Ampelkarte - Halbzeitstand: 1:2.

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Da war die Hoffnung des LASK noch gegeben. In der 36. Minute besorgt Philipp Wiesinger im Nachstochern den 1:1-Ausgleich.

Mit zwei Mann mehr dreht der LASK das Spiel noch um

Die Linzer haben die schwere Last zu tragen, in einer Halbzeit vier Treffer erzielen zu müssen. Ob das gelingt, steht, obwohl man in Überzahl agiert, aber gehörig in den Sternen. Es sei man bewerkstelligt einen Blitztreffer, der den Funken auf die begeisterungsfähigen Zuseher noch einmal überspringen lässt. Die Truppe des Erfolgs-Architekten Jindrich Trpisovsky lässt aber auch mit einem Spieler weniger nichts mehr anbrennen. Den Heimischen gelingt es einfach nicht, gegen eine clever agierende Truppe, das nötige Feuer zu entfachen. 

Der LASK mobilisiert und investiert viel, um zum Ausgleich zu kommen, doch sie spielen es im letzten Drittel unsauber zu Ende bzw. im Umkehrschluss antizipiert der Defensiv-Verbund um Abwehrchef Tomas Holes auch sehr gut. 62. Minute: Neuer Spielstand 1:3! Einmal mehr dübiert der nigerianische Angreifer Yira Sor zwei LASK-Hintermänner. Auch beim Torabschluss lässt der "Man of the match" dann keine Schwächen erkennen. Damit waren klarerweise frühzeitig auch die allerletzten Zweifel beiseite geräumt. 75. Minute: Wiesinger schnürt den Doppelpack.

Mit einem platzierten Distanzschuss trifft er zum 2:3 in die Maschen. In der 85. Minute wird dann der zweite Slavia-Spieler frühzeitig duschen geschickt. Plasic sieht eine überharte rote Karte. 87. Minute: Es steht 3:3! Nach einem Freistoßabpraller von Renner gelangt der eingewechselte Andreas Gruber zum Abschluss. 88. Minute: Der LASK geht mit 4:3 in Führung! Wieder ist ein neuer Mann zur Stelle - diesmal Alexander Schmidt nach Potzmann-Assist - Spielendstand: 4:3. Der LASK zieht sich noch mit Anstand aus der Affäre. Die Auslosungen für das Viertel- und Halbfinale der UECL 21/22 finden am Freitag, den 18. März um 15:00 Uhr im Haus des Europäischen Fußballs in Nyon, Schweiz statt. Spieltermine: 5./6. April und 12./13. April.

LASK - SK SLAVIA PRAG 4:3 (1:2)

NÖ Arena St. Pölten, 5.500 Zuseher, SR: Lawrence Visser (BEL)

LASK (3-5-2): Schlager, Wiesinger, Holland, Letard (57. Sako), Horvath, Michorl (80. Hong), Potzmann, Renner, Goiginger (46. Nakamura), Flecker (46. Schmidt), Balic (72. Gruber)

Slavia Prag (4-2-3-1): Mandous; Bah, Holes, Ousou, Plavsic; Traoré, Taloverov; Schranz (80. Tecl), Lingr (77. Masopust), Olayinka (84. Kudela), Sor.

Torfolge: 0:1 (24 Olayinka), 1:1 (36. Wiesinger), 1:2 (37. Bah), 1:3 (62. Sor), 2:3 (75. Wiesinger), 3:3 (87. Gruber), 4:3 (88. Schmidt)

Gelbe Karten: Wiesinger, Schmidt bzw. Lingr, Ousou, Sor

Gelb-Rote Karte: Ousou (42. Slavia)

Rote Karte: Plavsic (85. Slavia)

Fehlende Spieler: Jovicic, Filipovic bzw. Boril, Dorley, Kacharaba

Stimme zum Spiel:

Andreas Wieland, Trainer LASK:

„Gratulation an Slavia. Nach 180 Minuten sind sie verdient aufgestiegen. Wir haben heute ein anderes, ein besseres Gesicht gezeigt als vor einer Woche in Prag. Dennoch war es insgesamt zu wenig, wir können aber auf eine durchaus erfolgreiche Conference-League-Saison zurückblicken.“

Spielfilm im Ligaportal-Liveticker

Bilder: Albert Mikovits (pictureshooting.at)