4. OÖ-Derby in dieser Saison zwischen der SV Guntamatic Ried und dem LASK an diesem sonnigen Mai-Samstag. In den ersten drei Duellen lautete der Sieger 2 Mal SV Ried, 1 Mal LASK. In der 31. und vorletzten Runde der ADMIRAL Bundesliga gabs ein 1:1 (1:0). Doch was eine Dramaturgie... erst die Wikinger nach Sakos Eigentor vorn, dann nach der Pause mit Top-Chancen zum 2:0, ehe der LASK zurückkam und durch Horvath ausglich. Aufregung dann in der Schlussphase, in der beide Teams jeweils Elfer reklamierten...nach VAR-Check jedoch keiner gewährt wurde. Ried bangt weiter um den Klassenerhalt, der LASK um den 2. Playoff-Platz

Nene Dorgeles (li.) von der SV Ried und Oumar Sako (re.) vom LASK: zwei Hauptdarsteller im OÖ-Derby-Krimi in der josko Arena in Ried.

Bei der taktischen Grundordnung zeige sich Didi Kühbauer in seinem 2. Match als Chefcoach des LASK flexibel, switchte um auf tendenziell ein 3-4-3, auch dem Fehlen diverser Abwehrspieler und darunter dem gesperrten Potzmann sowie dem ebenfalls gesperrten Holland geschuldet. Drei personelle Veränderungen gegenüber dem 3:3 vor acht Tagen daheim gegen den TSV Hartberg: Sako, Flecker und Jovicic rücken rein für Holland, Potzmann und Balic (Bank).

Die SV Ried gegenüber der Vorwoche, dem 1:1 bei Schlusslicht SCR Altach (5-3-2), diesmal in einer 4-4-2-Ausrichtung und mit zwei personellen Veränderungen: Matthias Gragger mit dem Comeback und auch Kapitän Marcel Ziegl kehrt zurück und kamen für Innenverteidiger Markus Lackner und Mittelfeldakteur Daniel Offenbacher, die zunächst dem "Ergänzungsspieler-Team" angehörten.

Werdender Vater Alexander Schlager wiederholt mit Glanztaten

Lautstark angehört hatte sich auch die Kulisse. Ausverkaufte josko-Arena und intensiver Support aus beiden Fan-Lagern. Der LASK mit flottem Start, doch noch ohne zwingende Torchance. Die hatte nach sechs Minuten der offensivfreudige Julian Wießmeier auf der Gegenseite. Prima Chipball von Marcel Ziegl auf den 29-jährigen Deutschen, der halbrechts im Sechzehner völlig frei vor Alexander Schlager auftauchte...doch der gebürtige Nürnberger scheiterte am Linzer Schlussmann, der Vaterfreuden entgegen sieht. Und der zunächst in seinem Terrain nach dem Cornerball von rechts durch Stefan Nutz sah, wie der aufgerückte Luca Meisl seinen Kopfball drüber setzte.

Dann wieder Aktivposten Wießmeier, dessen flache Hereingabe von rechts  Ante Bajic, mit 9 Treffern Top-Torjäger der Rieder, elegant mit der Ferse und dem Rücken zum Tor direkt nahm...doch zu zentral auf Keeper Schlager (29.). Der dann seine ganze Klasse gegen den allein vor ihm auftauchenden Nene Dorgeles bewies und sich vor dem Salzburger Leihspieler prächtig aufbaute (39.).

Zu bezwingen war der 26-jährige, gebürtige Salzburger dann erst durch seinen Mitspieler Oumar Sako, der nach einem weiten Einwurf von der linken Rieder Seite an der ersten Stange unhaltbar für Keeper Schlager per Kopfball nach hinten ins eigene Netz verlängerte (42.) zum 1:0-Pausenstand.

"Teufelskerl" Alexander Schlager brachte die Rieder - insbesondere Nene - wiederholt zur Verzweiflung und war nur durch einen Mitspieler zu bezwingen. Hier die Szene, in der Ante Bajic zu Fall kam und die SV Ried Elfmeter forderte...doch die Hand vom LASK-Keeper ging zum Ball...eine Glanztat vom 26-jährigen Salzburger. 

Schlager der Hit im "Privat-Duell" gegen Nene Dorgeles

Nach dem Seitenwechsel die Rieder druckvoll, versäumten jedoch nachzulegen. Der agile Nene Dorgeles fand gleich zwei Mal binnen einer Minute im überragenden LASK-Keeper Alexander Schlager seinen Meister. Nach einer Spielstunde brachte SVR-Coach Christian Heinle für Aktivposten Julian Wießmeier mit Markus Lackner einen Innenverteidiger und die Linzer kamen, angetrieben vom dynamischen Keito Nakamura, auf und durch Sascha Horvath per Direktabnahme zum vielumjubelten Ausgleich.

Dramatik in der Schlussphase mit zwei Strafraum-Aufregern und VAR-Elfer-Check

Die Schlussphase war dann von zwei strittigen Strafraumszenen geprägt. Erst kam im Linzer Sechzehner Ante Bajic nach einem genialen Flachpass-Zuspiel von Nene gegen Keeper Alexander Schlager zu Fall, der am Boden mit großartiger Rettungstat dem Rieder 9-Tore-Stürmer die Kugel vom Fuß holte. Nach VAR-Check entschied der Salzburger Schiedsrichter Sebastian Gishamer keinen Elfer zu geben, was SVR-Coach Christian Heinle ebenso wütend machte wie wenig später LASK-Coach Didi Kühbauer. Der 51-jährige Burgenländer sah, wie nach einem weiten Einwurf der Linzer von links nach Kopfball von Luca Meisl die Kugel SVR-Kapitän Marcel Ziegl auf den ausgestreckten Arm fiel. Auch hier begab sich der Unparteiische in die Review-Area, um auch hier keinen Elfer zu geben.

Der eingewechselte Hong kam dann in der Nachspielzeit noch zum Nachschuss aus 18 Metern und zentraler Position, der jedoch abgeblockt wurde (90.+3). Somit kam es im vierten OÖ-Derby in dieser Saison zum ersten Remis, blieb der LASK in der Qualigruppe ohne Auswärts- und die SV Ried ohne Heim-Sieg.

Zwei der auffälligsten Akteure und Antreiber ihrer Teams: Julian Wießmeier (li.) von der SV Ried und der 21-jährige Japaner im LASK-Dress, Keito Nakamura.

Wertvoller Punkt in Ried - LASK damit Freitag mit Matchball um 2. Playoff-Platz

Status Quo vor der letzten Runde nächsten Freitag: die WSG Tirol (28 Punkte) ist definitiv von Rang 1 im unteren Playoff nicht mehr zu verdrängen. Dahinter weiter der LASK (23), gefolgt von drei Teams mit 21 Zählern - SV Ried, Admira Wacker, TSV Hartberg - sowie SCR Altach (19). Der LASK hat "Matchball" und empfängt somit in Runde 32 den FC Admira Wacker zum "Finale" für den zweiten Playoff-Teilnehmer. Das andere Duell um den verbleibenden zweiten Playoff-Platz findet zwischen dem TSV Hartberg vs. SV Ried statt. Während der SCR Altach daheim die WSG Tirol empfängt...womöglich werden die Wattener Spieler für das Playoff schonen?

Es bleibt spannend...und ein Krimi-Regisseur hätte kein dramatischeres Drehbuch schreiben können...! Nächsten Freitag das Herzschlag-Finale in der Qualigruppe! Ab 19 Uhr auf Ligaportal im Liveticker bei den drei Spielen in Pasching, Altach und Hartberg.

SV Guntamatic Ried - LASK 1:1 (1:0)

Samstag, 14. Mai 2022, 17 Uhr, Josko Arena Ried, Zuschauer: 7.300 Schiedsrichter: Sebastian Gishamer.

SV Guntamatic Ried (4-4-2): Sahin-Radlinger; Gragger (75. F. Seiwald), Meisl, Plavotic, Pomer; Wießmeier (58. Lackner), Stosic, Ziegl (K), Nene; Bajic, S. Nutz (69. Mikic). Trainer: Christian Heinle.

LASK (3-4-3): A. Schlager (K); Boller, Sako, Filipovic; Flecker Jovicic (67. Hong), Michorl, Renner; Horvath (67. Gruber), Nakamura, Goiginger (46. Balic). Trainer: Dietmar Kühbauer.

Torfolge: 1:0 (42.) Eigentor Sako per Kopfball, 1:1 (66.) Horvath.

Gelbe Karten: - / Renner, Filipovic, Jovicic

Spiel-Film im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Harald Dostadl/www.sport-bilder.at