In der 31. und vorletzten Runde der ADMIRAL Bundesliga empfing der Tabellendritte SK Rapid Wien im Allianz Stadion in Hütteldorf Serienmeister FC Red Bull Salzburg vor einer der Saison-Rekordkulissen von 23.400 Zuschauern an diesem sonnigen Sonntag, dem 15. Mai 2022. Mit der Wucht ihrer Fans wollten die Grün-Weißen die Unserie gegen die Roten Bullen endlich beenden (seit elf Spielen ohne Sieg). Beide Teams personell limitiert, was jedoch nicht für den Einsatz galt...wo beide engagiert agierten. Nach einer spannenden und abwechslungsreichen Partie siegten am Ende die Salzburger mit 1:0 dank Luka Sučić (10. Min.).

Luka Sučić auch in Hütteldorf weiter auf Torejagd: der 19-jährige, gebürtige Linzer erzielte mit seinem bereits 8. Tor im Frühjahr das Tor des Tages für RB Salzburg.

Während der SK Rapid Wien bei der "Mission Europapokal" und Verteidigung von Rang 3 gleich einen Ausfall von einem Dutzend Spielern zu verzeichnen hatte, fehlten auch beim Meister aus der Mozartstadt Stammkräfte. Wie u.a. die Abwehrkräfte Andreas Ulmer - der Kapitän wird Vater - und Maximilian Wöber - der Ex-Rapidler ist erkrankt. Chefcoach Matthias Jaissle veränderte daraufhin seine angestammte Vierer-Abwehrkette und setzte in der letzten Reihe auf das Trio van der Brempt, Solet und Bernardo.

Die auch sofort in Bedrängnis gerieten, denn Kelvin Arase hatte es in seinem letzten Heimspiel für die Grün-Weißen (der 23-jährige Nigerianer wechselt zum deutschen Zweitligisten Karlsruher SC) eilig und jagt nach wenigen Sekunden die Kugel knapp über das Gäste-Gehäuse. Drei Minuten später schon wieder der unaufhaltsame Arase, der per Kopfball den Kasten der Salzburger verfehlt - bei den Gästen diesmal Nico Mandl zwischen den Pfosten.

Der Akteur der Anfangsphase: Kelvin Arase (re.) hatte für Rapid gleich zwei Mal die Führungs-Gelegenheit und nach der Pause Pech bei einem Aluminiumtreffer.

Adeyemi-Assist elegant mit der Ferse

Die Antwort der Roten Bullen: schnelle Kombination gegen die Gastgeber, die ebenfalls eine Dreier-Abwehrkette aufboten. Nicolas Seiwald mal wieder als "Einfädler vom Dienst"...setzte Karim Adeyemi in Szene, Querfeld kann bei seinem Startelf-Debüt nicht mehr entscheidend stören, sodass der künftige Borussia Dortmund-Akteur mit der Ferse elegant für Luka Sučić durchsteckt. Der 19-jährige Linzer blieb gegen Rapid-Goalie Gartler, der heute die Kapitänsbinde tragen durfte, cool und vollendete souverän zu seinem achten Saisontor (alle im Frühjahr) und dem frühen 1:0 für den Serien- gegen den Rekord-Meister. 

Die neuformierte Salzburger Mannschaft nach dem Führungstor abgeklärt, stand defensiv gut organisiert und diszipliniert. Bis auf kurz vor dem Pausenpfiff, als die Feldhofer-Elf die Mega-Möglichkeit zum Ausgleich hatte. Moritz Oswald nahm einen genialen Pass-Ball auf und scheiterte allein vor Keeper Nico Mantl am 22-jährigen Münchener, der prächtig reagierte (44.).

Nach dem Seitenwechsel verfehlte sogleich Junior Adamu per Kopfball das Gastgeber-Gehäuse (46.). Wenig später schon wieder der ÖFB-U21-Teamstürmer, der diesmal an einer Pracht-Parade von Paul Gartler scheiterte (49.). Die Salzburger sahen die Kugel schon hinter der Linie, doch der 25-jährige Gleisdorfer fischte im allerletzten Moment den Ball noch heraus und verhindert das 0:2. Wobei hernach der Abseits-Pfiff ertönte...dennoch einen ausgezeichnete "Abschluss-Prüfung" für den Rapid-Goalie. Der mit ansah wie sich seine Vorderleute gegen die drohende Niederlage aufbäumten und Kevin Wimmer nach Cornerball mit seinem Kopfball nur knapp das gegnerische Tor verfehlte (52.).

Dann brachte Ferdinand Feldhofer Offensivkraft Yusuf Demir 60.), den einige - auch in Anbetracht des dünnen Kaders - in der Startelf vermutet hatten. Weiter ging die Aufholjagd, doch Emanuel Aiwu kam gegen Goalie Mantl einen Schritt zu spät (64.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Keeper Paul Gartler zwei Mal gegen Rasmus Kristensen, heute Kapitän der Roten Bullen, und Junior Adamu (67./68.) bei der Salzburger Doppelchance aus.

Arases Aluminumknaller - Glück für Salzburg

Doch Rapid ließ nicht locker. Allen voran Kelvin Arase, der sich für seine engagierte Leistung beinahe belohnt hätte, jedoch am Aluminium scheiterte. Solet köpfelte unglücklich direkt zu Arase,  der nicht lange "fackelte" und die Kugel an die rechte Stange knallte, ehe Salzburgs Schlussmann Mantl das Spielgerät aufnahm (73.).

In der obligatorischen "Rapid-Viertelstunde" hatte Brenden Aaronson dann für die Salzburger den "Matchball" - der Volleyschuss des US-Boys verfehlte nur knapp die linke Stange (77.). Somit witterten die wacker gegen haltenden Hütteldorfer weiter ihre Ausgleichschance, die dann der gebürtige Salzburger Marco Grüll (aus dem Pongau) besaß, doch RBS-Goalie Nico Mantl ging in höchster Not dazwischen (78.).

Auf der Gegenseite Top-Chance zum Doppelpack für Luka Sučić: der Youngster zog ohne Zögern ab, doch fand in Goalie Gartler seinen Meister (82.), ehe Benjamin Šeško per Kopfball knapp das Tor verfehlte. Spannend und turbulent ging es in das Partie-Finish. 

Der eingewechselte, 21-jährige Oliver Strunz bei seinen ersten Bundesliga-Einsatzminuten im Frühjahr, mit einem starken Schuss - Mantl parierte (90.). Nach dem Cornerball scheiterte auch der aufgerückte Innenverteidiger Moormann per Schussball am Münchener Mantl. Der 1,93-Meter große Goalie, der bei seinem 2. Liga-Einsatz in dieser Saison großartig performte, rettee den Roten Bullen den 25. Saisonsieg im 31. Match.

Rote Bullen weiter auf Rekord-Jagd - 54 Punkte im Visier!

RB Salzburg damit weiter auf der Jagd den eigenen Punkte-Rekord von 52 Zählern zu toppen. Derzeit 51 - nächste Woche kommt es in der letzten Runde zum Heimspiel gegen Aufsteiger Austria Klagenfurt, für den nach der heutigen 1:2-Heimniederlage gegen Austria Wien der "Traum von Europa" geplatzt und Rang 6 fix ist. 

Rapid wartet trotz leidenschaftlichem Fight auch nach dem 12. Duell in Serie auf einen Dreier gegen die Salzburger, kassiert die 11. Niederlage (ein Remis) und steht in der letzten Runde nun vor einem Herzschlagfinale im Dreikampf um Rang 3. Derzeit: 3. Austria Wien (26 Punkte), Rapid und WAC - die nächsten Samstag in Wolfsberg aufeinandertreffen - punktegleich mit 25. Die Hütteldorfer vorgereiht, weil im direkten Duell gegen die Wölfe bisher besser. Dramatik pur!

SK Rapid Wien - FC Red Bull Salzburg 0:1 (0:1)

Sonntag, 15. Mai 2022, Allianz Stadion Wien-Hütteldorf, Zuschauer: 23.400, Schiedsrichter: Stefan Ebner.

SK Rapid Wien (3-4-1-2): Gartler (K); Querfeld, K. Wimmer, Moormann; Schick (80. Savic), Aiwu, R. Ljubicic (80. Knasmüllner), Auer; Oswald (60. Demir); Grüll, Arase (80. Strunz). Trainer: Ferdinand Feldhofer.

FC Red Bull Salzburg (3-4-3): Mantl; van der Brempt, Solet, Bernardo; Kristensen (K), N. Seiwald, Camara (69. Aaronson), Kjaergaard (75. Junuzovic); Junior Adamu (80. Koita), Sucic, Adeyemi (69. Sesko). Trainer: Matthias Jaissle.

Tor: 0:1 (10.) Sucic (Assist Adeyemi).

Gelbe Karten:  Aiwu, Grüll / van der Brempt, Aaronson.

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Fotocredit: Josef Parak