Verlängerungswoche für 3 Klubs der ADMIRAL Bundesliga. Beginnend am Montag im Innsbrucker Tivoli mit dem Playoff-Halbfinal-Match WSG Tirol vs. LASK, die sich zur 6. Pflichtpartie in dieser Saison begegneten. K.o.-Duell! Siegen oder (in Urlaub) fliegen! Nur einer kommt durch und steigt auf ins Playoff-Finale, das in Hin- und Rückspiel stattfindet und wo Rapid Wien wartet! "And the winner is": WSG Tirol. Dank den Toren ihres Sturmduos Vrioni & Sabitzer siegen die Silberberger-Schützlinge mit 2:1 gegen Linzer, die bei beiden Gegentreffern zu unentschlossen agierten und denen es vorne an Durchschlagskraft fehlte. 

Er hat es wieder getan: Giacomo Vrioni! Der Tiroler Toptorjäger war der Unterschiedsspieler, traf per Kopfball zu seinem 18. Saisontor und legte Sturmpartner Sabitzer zum 2:0-Pausenstand auf. Fünf Mal scorte der 23-jährige, albanische Nationalspieler allein in dieser Saison gegen den LASK.

Im Stadion Tivoli in Innsbruck, wo Traditionsklub FC Wacker Innsbruck am Sonntag sein auf unabsehbare Zeit letztes Spiel im Profifußball absolvierte, wollte Wattens von Beginn den Ton angeben. Gegen einen LASK, der in der Quali-Gruppe in fünf Auswärtsspielen keines gewann und in seine bereits 49. Pflichtpartie (mit Conferenceleague inkl. Quali, Liga & ÖFB-Cup) der Saison mit nahezu der gleichen Startelf wie beim 3:1-Heimsieg vor drei Tagen gegen den FC Flyeralarm Admira begann.

Bis auf eine Ausnahme: für den kurzfristig verletzten Japaner Keito Nakamura rückte Florian Flecker in die Startelf. Die Routiniers im zentralen Mittelfeld und beiden Ex-Austria Wien-Akteure - Peter Michorl & James Holland -beorderte Chefcoach Didi Kühbauer zunächst auf die Bank.

Die erste "Halbchance "hatte der LASK nach 90 Sekunden...weiter Einwurf von rechts durch Flecker auf den aufgerückten Sako, dessen Kopfball jedoch, weil zu zentral und ohne Druck, eher einer "Aufwärmübung" für WSG-Goalie Oswald gleichkam. Ansonsten war im 6. Pflichtpartie-Duell dieser Saison zwischen den Tirolern und Oberösterreichern der Respekt groß, taxierten sich beide in der Anfangsviertelstunde. Viel Bemühen, wenig Konstruktives und teils unsaubere Offensiv-Aktionen.

Effizienz pur von WSG - Vrioni gegen seinen Lieblingsgegner mit Kopfballtor

Nicht so jedoch in Min. 15: Horvath über links mit dem exzellenten Außenrist-Flachpass auf Balic, dem jedoch im Tempo allein vor dem suboptimal heraus eilenden Wattens-Goalie Oswald der Ball versprang. Anders dann auf der Gegenseite die Tiroler! Erster Angriff, erstes Tor: Effizienz pur! Einmal mehr war es "Torschütze vom Dienst" Giacomo Vrioni, der gegen seinen Lieblingsgegner LASK bereits sein 5. Saisontor erzielte. Maßflanke von links vom Deutschen Kofi Schulz und dann sprang der 23-jährige Juve-Leihspieler, der nach einem Jahr die WSG wieder verlassen wird, nahe der 2. Stange höher wie René Renner und vollendete per Kopfball zur Führung (24.). 18. Saisontor für den hinter Karim Adeyemi (19) zweitbesten der Liga-Torschützenliste.

Balic verletzungsbedingt vor der Pause raus - Wattens weiter effizient

Die Antwort der Linzer. Beherzter Schussball von halblinks aus 22 Metern mit rechts durch Thomas Goiginger - Keeper Oswald parierte mit beiden Fäusten (25.). Ansonsten ließen die defensiv disziplinerten Wattener (zu den 2 Innenverteidigern gesellte sich Koch!) wenig "anbrennen". Dann schied auch noch verletzungsbedingt Solo-Stürmer Husein Balic, der am Freitagabend mit einem blitzsauberen Doppelpack glänzte, aus. Für den 26-jährigen Linzer kam Gruber.

Der in der Nachspielzeit mit ansah wie jener Akteur, der beim LASK unter Vertrag, doch an die WSG Tirol ausgeliehen ist, an diesem lauwarmen Mai-Montagabend eiskalt den 2:0-Pausenstand erzielte: Thomas Sabitzer! Im Duett mit Sturmpartner Vrioni nahm der 21-jährige ÖFB-U21-Teamstürmer halblinks im Sechzehner einen gut getimten Flachpass der Juve-Leihgabe auf, "tanzte" Sako aus und vollendete mit rechts flach und unhaltbar für Keeper Alexander Schlager ins kurze Eck. 9. Saisontor für die Nr. 7 der WSG, allein acht im Tivoli.

2 Abschlüsse der Tiroler = 2 Tore. Dank dem Angriffs-Duo. Beide Treffer hatten ihren Ursprung in der "gefährlichen Zone" zentral vor dem Sechzehner, wo die Linzer zwei Mal zu unentschlossen waren und sich die WSG willensstark durchsetzte.

Thomas Sabitzer, bis Saisonende vom LASK an die WSG Tirol ausgeliehen, erzielte einen blitzsauberen Treffer zum 2:0, sein 9. Saisontor...allein acht daheim.

Dunkle Wolken über dem LASK und auch Innsbruck - ein Gewitter in den Abendstunden war ja prognostiziert worden. Während Wattens nach der Pause durch Vrioni für den ersten Angriffs-Akzent der bis dato intensiven, doch fairen Partie sorgte. Doch der fulminante Distanzschuss des Albaners aus zentraler Position sauste über das Gäste-Gehäuse (50.).

Ertlthaler mit dem "Matchball" - Antreiber Goiginger mit (zu) spätem Anschlusstor

Der LASK machte jetzt mehr auf, was den Wattenern Konterchancen und Ertlthaler den "Matchball" eröffnete. Nach feinem Flachpass von Blume auf den Ex-Hartberger und -Mattersburger, scheiterte der 25-jährige Winter-Neuzugang allein vor Schlager am reaktionsschnellen Gäste-Goalie, ehe der Nachschuss aus 18 Metern von Blume über den Kasten sauste (65.). Doppeltorchance zum 3:0!

Auf der Gegenseite feiner Flachpass von Horvath auf Goiginger, der links im Sechzehner nahe der Grundlinie aus spitzem Winkel mit seinem Rechtsschuss das lange Kreuzeck anvisierte - Keeper Ferdinand Oswald faustete ins Toraus (70.). Doch Goiginger weiter gallig und auf den Athletiker-Anschlusstreffer aus...und: im Pech. Der Flachschuss des 29-jährigen Salzburgers sauste um Zentimeter an der linken Stange vorbei. Durchatmen bei WSG-Keeper Oswald, der dem Ball nurmehr nachschauen konnte (73.).

Nervenaufreibende Schlussphase - WSV verteidigte Vorsprung

Die Linzer bäumten sich angetrieben vom besten Gäste-Feldspieler - Thomas Goiginger - in der Schlussviertelstunde weiter auf und nach einer Linksflanke vom eingewechselten Michorl kam Gruber auf Höhe der ersten Stange gegen das zu hohe Bein von Behounek zu Fall. Der Optiker aus der Steiermark - René Eisner - entschied sofort auf Strafstoß, den Thomas Goiginger sicher verwandelte (86.). Der LASK blies zur Schlussoffensive, witterte seine Ausgleichsschance...und hatte durch Horvath die Schuss-Chance - doch abgeblockt (87.). Dann nochmal Freistoßhereingabe von rechts mit links durch Michorl auf Zielstürmer Goiginger, der jedoch abgeschirmt wurde (90.+3).

Die Wattener retteten sich in der vierminütigen, nervenaufreibenden Nachspielzeit gegen die LASKler, die oft zu umständlich agierten bei ihren Offensivaktionen, ins Ziel. Während die Silberberger-Elf damit weiter vom historischen Einzug nach Europa träumen darf, werden die in den letzten Jahren als Dauergast im Europacup befindlichen Linzer nächste Saison dort nicht vertreten sein. Und sich nach der für sie nun zu Ende gehenen, enttäuschenden Spielzeit 2021/2022 voll und ganz auf ADMIRAL Bundesliga und ÖFB-Cup konzentrieren können.

Europacup-Playoff-Halbfinale WSG Tirol - LASK 2:1 (2:0)

Montag, 23. Mai 2022, 19 Uhr, Tivoli Innsbruck, Zuschauer: Info folgt, Schiedsrichter: René Eisner (Steiermark)

WSG Tirol (3-5-2): Oswald (K); F. Koch, Behounek, Stumberger; Rogelj (83. Bacher), Ertlthaler (90.+2 Ranacher), V. Müller (83. Ogrinec), Blume, Schulz; Sabitzer (74. Prica), Vrioni. Trainer: Thomas Silberberger.

LASK (4-2-3-1): A. Schlager (K); Potzmann, Sako (60. Boller), Filipovic, Renner; Jovicic, Hong (60. Hong); Flecker, Horvath, Goiginger; Balic (42. Gruber). Trainer: Dietmar Kühbauer.

Torfolge: 1:0 (24.) Vrioni (Assist Schulz), 2:0 (45.+2) Sabitzer (Assist Vrioni), 2:1 (86., Elfer) Goiginger (Behounek gg. Gruber). 

Gelbe Karten: Behounek (86. Foul an A. Gruber) / Sako (56. Foulspiel an Sabitzer), Jovicic (58., Foulspiel an V. Müller)

Spiel-Film im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL