Der SK Rapid Wien stand nach der 1:2-Hinspielniederlage bei FK Neftçi Baku unter Zugzwang, um noch in das Play-off zur UEFA Europa Conference League einzuziehen. Obwohl die Rapidler ein wahres Übermaß an Torchancen vorfanden, reichte es in der regulären Spielzeit nur zum 1:0 durch Marco Grüll. Ferdy Druijf köpfte Rapid nach feiner Auer-Flanke in der 112. Spielminute schließlich ins Play-off, wo die Hütteldorfer auf den FC Vaduz treffen werden.

Chancen en Masse - aber lange kein Treffer

Rapid spielte gleich in den Anfangsminuten mit viel Energie, drückte auf die Führung. Die erste richtig gute Möglichkeit bot sich den Grün-Weißen in der zwölften Spielminute. Nicolas Kühn wurde stark in der Tiefe bedient, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch - Kühns Abschluss ging dann aber knapp rechts am Kasten vorbei (12.). Zwei Minuten später versuchte es Ante Bajic, er verfehlte aber knapp links (14.). Und so ging es weiter. Rapid machte das Spiel, Rapid erarbeitete sich Möglichkeiten - doch nutzte diese nicht. So etwa eine Doppelchance in der 28. Spielminute: Erst traf Maximilian Hofmann nach einer Ecke per Kopf nur die Latte, den Abpraller von Nikolas Sattlberger klärte Neftçi-Verteidiger Mamadou Mbodj auf der Linie. 

Kühn versuchte es dann in der 31. Spielminute; Er sah, dass Torhüter Ivan Brkić etwas zu weit vor dem Tor stand - doch Kühns Schuss landete erneut nur an der Querlatte. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Elf von Ferdinand Feldhofer gut und gerne schon komfortabel führen können. So aber konnten die Gäste aus Aserbaidschan in der Schlussphase der ersten Hälfte sogar noch über Konter gefährlich werden: Kenny Saief scheiterte aber am starken Niklas Hedl (36.), Rapids Torwart fing einen weiten Ball auf Saief in Minute 41 zudem aufmerksam ab. 

Entscheidung in der Verlängerung

Auch nach dem Wiederanpfiff war es zunächst Neftçi Baku, das offensiv auffällig wurde: Abermals bekam Kenny Saief einen Ball in die Tiefe serviert, Hedl machte sich aber breit und konnte so klären (59.). Ein starker Ball über das halbe Spielfeld brachte Rapid schließlich in Führung. Kühn flankte das Spielgerät wunderbar hinter die Abwehr, am zweiten Pfosten nahm Marco Grüll den Ball direkt - Ivan Brkić war zwar noch dran, konnte aber nicht parieren (65.). Doch Rapid spielte durchaus riskant, die Restverteidigung passte nicht immer. So bekam Emin Makhmudov einen weiten Ball serviert, legte quer auf Saief - der aber das lange Eck haarscharf verfehlte (72.). Neftçi stand jedoch hinten immer unsicherer, Rapid drückte enorm auf das 2:0. Grüll (78.) und Burgstaller (79.) vergaben aber beste Einschussmöglichkeiten, ein Freistoß von Yusuf Demir ging über das Tor (90./+2). Es nützte alles nichts: Das Spiel ging in die Verlängerung.

Und die begann gleich mit einem kurzen Schockmoment für die Hütteldorfer: Nach einem Freistoß von der linken Seite landete der Ball durch Makhmudov an der Stange - Glück für Hedl, der sich verschätzt hatte (92.). In der zweiten Hälfte der Verlängerung versuchte es dann Burgstaller von halbrechts, Brkič parierte (106.). Auf der Gegenseite lief Donyoh alleine auf das Tor zu, Jonas Auer rettete per Monstergrätsche (112.). Der eingewechselte Ferdy Druijf war es schließlich, der in der 112. Spielminute mit dem 2:0 den Einzug ins Play-off fixierte, vor dem Block West köpfte er aus kürzester Distanz ein - und Rapid eine Runde weiter.

Im Play-off wartet auf Rapid nun der FC Vaduz. Der Liechtensteiner Cupsieger eliminierte zuvor Konyaspor.

UEFA Europa Conference League, 3. Qualifikationsrunde, Rückspiel

SK Rapid Wien - FK Neftçi Baku 2:0 n. V. (1:0, 0:0; Gesamtscore: 3:2)

Weststadion; 14.200 Zuschauer; SR Saggi (NOR)

Tore: 1:0 Marco Grüll (65., Assist Kühn)), 2:0 Ferdy Druijf (112., Assist Auer).

Gelbe Karten: 90. Sattlberger, 105./+2 Koscelník, 117. Oswald bzw. 36. Jaber, 64. Çelik, 111. Donyoh, 115. Eddy, 119. Yusifli

SK Rapid: Hedl - Schick (91. Auer), Hofmann, Wimmer, Koscelník; Bajic (57. Demir), Greil (68. Kerschbaum, Sattlberger (99. Oswald); Grüll, Burgstaller, Kühn (86. Drujf).

Neftçi Baku: Brkič - Mbodj (106. Buludov), Kverkvelia (118. Guilherme Pato), Stanković, Salahli (Çelik); Jaber (118. Hajiyev, Makhmudov, Eddy (118. Yusifli); Saief (100. Aliyev), Donyoh, Lawal.

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Foto: GEPA/ADMIRAL