In Wien-Favoriten begegneten sich in Runde 4 der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/23 mit Austria Wien und der WSG Tirol die "Frustierten" des vergangenen Sonntags. Beide verspielten damals einen 2:0-Vorsprung. Während Wattens beim 2:2 gegen Austria Klagenfurt in der Nachspielzeit noch 2 Tore kassierte, kippte bei den anderen Violetten aus Wien gar die Partie beim SCR Altach, verlor die Schmid-Elf mit 2:3. Gegen die Tiroler war beim Vorjahres-Dritten Rehabilitation angesagt und auch, um mit dem ersten Dreier das lästige Minus auf dem Punktekonto weg zu bekommen. Das Vorhaben gelang diesmal...mit Mühe & Moral. 

Zwei Neue bei Wienern - einer bei Wattens 

Die Austria, fünf Tage vor dem Europa League-Playoff-Hinspiel vs. Fenerbahce Istanbul an gleicher Wirkungsstätte (Donnerstag, 18. August, ab 19 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER) von Beginn an gewillt eine Reaktion auf die "Altach-Pleite" zu zeigen. Coach Manfred Schmid nahm zwei personelle Veränderungen vor: die Youngster Wustinger & Huskovic kamen für Holland (verletzt) und Jukic, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Auch taktisch gab es eine Korrektur: Manfred Fischer rückte eine "Etage" nach hinten und übernahm den "6er-Part" von James Holland.

Bei der WSG Tirol vertraute Trainer Thomas Silberberger bis auf eine Ausnahme auf die Startelf vom 2:2 gegen die anderen Violetten, Austria Klagenfurt: für den gesperrten Abwehrspieler Felix Bacher kam der Ex-Rapidler Lukas Sulzbacher (Foto oben links, rechts FAK-Akteur Huskovic).

Tabakovic mit Führungstor - 2 Tiroler Top-Torchancen

Die Austria schnell "hoch schaltend" und offensiv präsent. Huskovic "schnupperte" erstmals am Führungstor und verfehlte von halblinks im Sechzehner nur knapp das hintere Eck bzw. fand keinen Adressaten (9.). Doch die Antwort der WSG Tirol folgte auf dem Fuße, und zwar jenem von Zan Rogelj. Der 22-jährige Slowene fand gegen die in dieser Szene anfällige Austria-Abwehr urplötzlich in der Mitte eine große Lücke vor, doch scheiterte am handlungsschnellen Christian Früchtl. Der 22-jährige Deutsche rechtzeitig draußen und sich in den Schussball werfend, um mit rechter Fußabwehr reagieren (13.).

Torjubel ala Zlatan Ibrahimovic: Haris Tabakovic, der letztjährige Torschützenkönig der ADMIRAL 2. Liga, stand goldrichtig, um die geniale Hereingabe von Dominik Fitz aus Nahdistanz zu verwerten.

Dann die 20. Minute: was für eine raffinierte, diagonale Hereingabe aus dem linken Halbfeld mit rechts an den Fünfmeterraum durch Dominik Fitz. Und Haris Tobakovic da, wo ein Mittelstürmer zu stehen hat. Der 28-jährige Sommer-Neuzugang von Aufsteiger Austria Lustenau machte das rechte Bein lang und bugsierte die Kugel aus Nahdistanz vor Keeper Oswald zu seinem 2. Saisontor über die Linie (21.). Doch prompt Prelec nach dem Wiederanpfiff mit der großen Gelegenheit zum Ausgleich - der 21-jährige Slowene fand halbrechts aus spitzem Winkel den aufmerksamen Keeper Früchtl im "kurzen Eck" (23.).

Schmid-Elf nach halber Stunde zu Zehnt

Muntere, offene Partie...die jüngsten drei Duelle beider Teams übrigens allesamt remis (im Vorjahr 2 Mal 1:1). Auf der Gegenseite zog Fischer ab, Behounek blockte (27.).

Dann eine Schlüsselszene: der agile Nik Prelec stürmte nach prima Chipball von Kofi Schulz los, wurde von Lucas Galvão (letzter Mann) vor dem Sechzehner klar gehalten und zu Fall gebracht (32.). Im Fallen spielte der 31-jährige Brasilianer den Ball außerdem mit der Hand - doppeltes Vergehen also. Vom Referee nicht gleich geahndet.

Es folgte zunächst der VAR-Check, ehe Alan Kijas in die Review-Area zwecks Szene-Studium eilte, um dann dem Austria-Abwehrspieler die rote Karte zu zeigen. Die Schmid-Elf ohnehin schon vom Verletzungspech geplagt, nunmehr auch noch für über 60 Minuten dezimiert. Der FAK-Coach "opferte"daraufhin seinen Solo-Stürmer und Torjäger Haris Tabakovic, für den der 19-jährige, französische Innenverteidiger Billy Koumetio (Leihe vom FC Liverpool U21) kam. 

Rot das Knie und rot auch die Karte von Referee Ajan Kijas für den 31-jährigen Innenverteidiger Lucas Galvão. Die Austria über eine Spielstunde zu Zehnt.

Prelec versäumte Ausgleich - Fitz quittierte im Gegenzug mit 2:0

Nach dem Seitenwechsel bliesen die Wattener weiter zur Aufholjagd...und hatten auch durch Prelec die Mega-Möglichkeit. Der 21-jährige Slowene nach Hereingabe von rechts durch Zan Rogelj völlig blank vor Früchtl, scheiterte am deutschen Goalie, ehe Prelec den Nachschuss auch noch "versiebte". Was im Gegenzug prompt bestraft wurde: durch den starken Dominik Fitz. Der 23-jährige Mittelfeldakteur beim schnellen Umschaltspiel der Schmid-Elf von Braunöder bestens bedient, mit dem feinen Haken und dem Treffer zum 2:0. WSG-Goalie Ferdinand Oswald noch mit dem Oberkörper dran, doch die Kugel senkte sich ins Netz (49.).

Doch die Tiroler bewiesen Moral und gaben sich noch längst nicht auf. Zumal sie ja auch noch einen Tim Prica haben. Der von der Austria-Abwehr bei seinem 5. Saisontor geradezu eingeladen wurde. Weiter Einwurf von links durch Lukas Sulzbacher, die Gastgeber verschätzen sich und der 20-jährige Schwede braucht - aus dem Stand (!) - an der ersten Stange nurmehr einzuköpfen (59.). Die Silberberger-Schützlinge gingen jetzt noch mehr Risiko, eröffneten dadurch den Gastgebern auch Konterchancen. Wie durch Fischer, der einen prima Schnittstellenpass von Keles aufnahm, jedoch in aussichtsreicher Position in Goalie Oswald seinen Meister fand (68.).

Gleiches galt auf der anderen Sechzehner-Seite auch für Torschütze von Dienst Tim Prica, der am starken Schlussmann Christian Früchtl scheiterte - der Deutsche bewahrte die Violetten wiederholt vor einem Gegentor und vor dem Ausgleich. Geben die Schmid-Schützlinge binnen einer Woche schon wieder einen 2:0-Vorsprung her? NEIN! 

Auch die fünfminütige Nachspielzeit überstanden Keeper Früchtl und Vorderleute, um im 4. Liga-Match der noch jungen Saison den ersten Dreier einzufahren und endlich ersehnterweise das Minus auf dem Punktekonto los zu sein. Die Austria dennoch weiter Schlusslicht bei nunmehr 1 Pluspunkt, die WSG Tirol mit diversen Teams im Tabellenmittelfeld bei 4 Zählern. Doch nach 4 Runden ist die Tabelle noch nicht überzubewerten.

In nächster Runde beide Teams sonntags auswärts

In Runde 5 gastieren beide Teams am Sonntag, den 21. August, in der Fremde. Die Austria reist ins Lavanttal zum WAC und die WSG Tirol spielt bei ihrem "Auswärts-Doppel" binnen einer Woche bei der SV Guntamatic Ried (Ankick jeweils 17 Uhr).

Spiel-FILM im Ligaportal-LIVETICKER

ADMIRAL Bundesliga, 4. Runde

Samstag, 13. August 2022, 17 Uhr, Generali Arena in Wien, Z: 8.526, SR: Alan Kijas (NÖ)

FK Austria Wien - WSG Tirol 2:1 (1:0)

FK Austria Wien (4-2-3-1): Früchtl - Ranftl, Mühl (K), Galvão, Martins - Braunöder, Fischer - Huskovic (83. Djuricin), Wustinger (63. Jukic), Fitz (63. Kelec)- Tabakovic (35. Koumetio). Trainer: Manfred Schmid. Es fehlten: Baltaxa, Djuricin, El Sheiwi, Gruber, Handl, Holland und Raguž (alle verletzt).

WSG Tirol (4-4-2): Oswald (K) - Sulzbacher, Behounek, Stumberger (55. Ranacher), Schulz - Rogelj (80. Tomic), Blume, V. Müller (80. Naschberger), Ogrinec (85. Forst) - Prica, Prelec. Trainer: Thomas Silberberger. Es fehlten: Okungbowa, Skrbo (verletzt), Bacher (1 Spiel gesperrt)

Torfolge: 1:0 (21.) Tabakovic (Assist Fitz), 2:0 (49.) Fitz (Assist Braunöder), 2:1 (59.) Prica (Kopfball, Assist per Einwurf Sulzbacher).

Gelbe Karten: Keine / V. Müller (Foulspiel, 77.)

Rote Karte: Galvão/Austria (34. Verhinderung eines möglichen Tores).

Fotocredit: Josef Parak