Der SK Rapid Wien wird in dieser Saison nicht in der UEFA Europa Conference League spielen. Im Play-off-Rückspiel setzte es gegen den FC Vaduz nach schwacher Leistung eine peinliche 0:1-Heimniederlage. Goldtorschütze für die Liechtensteiner war Tunahan Çiçek, Rapid schwächte sich durch eine Roten Karte von Wimmer in der 35. Minute selbst.

 

Effiziente Gäste, Rapid ganz schwach

Rapid startete gleich mit einer absoluten Top-Chance. Yusuf Demir bediente erst Guido Burgstaller, dessen Abschluss konnte Vaduz aber blocken. Im zweiten Versuch zog dann Patrick Greil aus kurzer Distanz ab - Vaduz-Keeper Benjamin Büchel hielt aber sensationell (4.). Sechs Minuten später versuchte es Greil erneut, aber wieder hielt Büchel (10.). Rapid dominierte in der Anfangsphase - aber machte das Tor nicht. Das Tor machten dafür die Gäste aus dem Fürstentum Liechtenstein.

Denn mit der ersten Chance trafen die Vaduzer - und Rapids Defensive sah beim Gegentor gar nicht gut aus. Einen weiten Ball in die Tiefe bekam Rapid nicht geklärt, Tunahan Çiçek schnappte sich die Kugel, zog von links zur Mitte, wo Jonas Auer nur halbherzig in einen Pressschlag ging. So behauptete Çiçek den Ball - und schweißte ihn zum 0:1 in die Maschen (22.). Und es kam noch bitterer für die Hütteldorfer, es war eine Hälfte zum Vergessen. Denn ab der 35. Minute war Rapid zusätzlich noch in Unterzahl. Kevin Wimmer zog gegen Milan Gajić die Notbremse, riss den Vaduzer knapp vor dem Sechzehner mit beiden Händen um. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte Ferdy Druijf nach Flanke von Marco Grüll zwar noch per Kopf die Chance, traf den Ball aber nicht richtig, Büchel hielt wieder (45./+4). Es war einfach viel zu wenig, was Rapid zeigte.

Vaduz siegt verdient

Auch nach dem Seitenwechsel zeigten sich die in Überzahl agierenden Vaduzer mutig. Den ersten guten Abschluss im zweiten Durchgang hatte Milan Gajić - Niklas Hedl hielt den Ball aber sicher (48.). Wenig später fand Fabio Fehr die Riesenchance auf das 0:2 vor: Er stand halblinks im Strafraum völlig frei, seinen Abschluss parierte Hedl aber überragend (51.).

Rapid zeigte sich lange komplett ratlos im Offensivspiel. Einzig ein Abschluss von Demir sorgte in der 66. Minute für Gefahr, der Ball ging aber knapp neben das Tor. Doch die Möglichkeiten häuften sich: Kerschbaum scheiterte aber an Büchel (70.). Die Zeit tickte. Und die Uhr lief für Vaduz. Und obwohl das Spiel auch bei den Liechtensteinern merklich an die Substanz ging - sie hielten den Hütteldorfer Angriffsbemühungen bis zum Schlusspfiff stand. Auch, weil der starke Benjamin Büchel im Tor jede Flanke in den Strafraum herunterpflückte. Und Rapid sich viel zu ideenlos im zeigte.

Nach der 0:1-Heimniederlage ist klar: Vaduz, Schweizer Zweitligist aus Liechtenstein, spielt international. Während die mitgereisten Fans aus Liechtenstein Grund zum Feiern hatten, wurde die Rapid-Elf mit einem Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet. In Hütteldorf dürfte es nach der peinlichen Niederlage in den nächsten Tagen noch viel Gesprächsstoff geben. 

 

UEFA Europa Conference League, Play-off, Rückspiel

SK Rapid Wien - FC Vaduz 0:1 (0:1); Gesamtscore: 1:2

Weststadion; 15.100 Zuschauer; SR Obrenovič (SVN)

Tor: 0:1 Tunahan Cicek (22.)

Rote Karte: 35. Kevin Wimmer (Rapid/Torraub)

Gelbe Karten: 31. Hofmann, 57. Schick, 60. Kerschbaum bzw. 17. Çiçek, 26. Sasere, 54. Sutter

SK Rapid: Hedl - Schick, Hofmann (46. Moormann), Wimmer, Auer; Demir (65. Kühn), Kerschbaum (84. Pejic), Greil (39. Querfeld); Druijf (65. Zimmermann), Burgstaller, Grüll

FC Vaduz: B. Büchel - Gasser, Isik, Traber; Ulrich, Dobras (73. Fosso), Gajić, Fehr (66. Goelzer); Hasler (79. Djokic); Sasere (80. Omerovic), Cicek (46. Sutter)

Zum Live-Ticker: SK Rapid Wien - FC Vaduz

 

Foto: Josef Parak