Nach dem ÖFB-Cup-Aus gegen Sturm Graz wollte der erfolgsverwöhnte Double-Sieger FC Red Bull Salzburg in seiner 2. Pflicht-Partie in 2023 daheim gegen Austria Lustenau und 5 Tage vor der dritten - im Europa League-Playoff vs. Lazio Rom (Do., 18:45 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER) - in die Erfolgsspur aus dem Herbst zurückfinden und eine Reaktion zeigen. Im Duell mit der Nr. 1 von Österreich galt es demgegenüber für die Nr. 1 aus Vorarlberg nicht wieder unter die Räder zu kommen wie beim 0:6 im Hinspiel. Die Mader-Elf schob lange "den Riegel vor". Doch kurz nach der Pause folgte Fernandos-Doppelschlag. Am Ende 4:0.

Kam nach 154 Tagen zu seinem Comeback in der ADMIRAL Bundesliga: Salzburgs Stürmer Fernando (vorn) und erzielte dabei gleich seinen ersten Bundesliga-Doppelpack, um sein Gesamt-BL-Torkonto auf 6 Treffer zu erhöhen. Links Stefano Surdanovic von Austria Lustenau. 

"Randnotiz Austria Lustenau"

Sturm Graz, Austria Lustenau, AS Roma - Heimspiel-Triple bewerbsübergreifend zum Jahresauftakt für die Roten Bullen. Die Gäste aus dem Ländle dabei als Spiele-"Sandwich" zwischen Steirern & Römern. „Für Salzburg sind wir nicht mehr als eine Randnotiz, wenn man auf ihre Homepage schaut“, bemerkte Lustenaus Coach Markus Mader im Vorfeld der Partie. Der Europacup-Hype, das Duell gegen José Mourinhos AS Roma am nächsten Donnerstag, ist in der Mozartstadt allgegenwärtig. RBS-Chefcoach Matthias Jaissle passte die fehlende Beachtung gegenüber den Vorarlbergern aus der eigenen Presseabteilung gar nicht. Der 34-jährige Deutsche stellte klar: „Der komplette Verein nimmt den Gegner ernst. Ich kann dem Trainerkollegen Mader versprechen, dass es aus sportlicher Sicht keine Randnotiz ist.“

Und Markus Mader gab seinen Schützlingen noch mit auf den Weg: "Wir wollen ein ernsthafter Gegner sein!". Und der 54-jährige Lustenauer Coach wählte dafür diesmal die taktische 5-3-2-Grundordnung (defensiv), die zunächst auch wenig zuließ gegen die favorisierten Salzburger. Die erst in der 20. Min. zur ersten nennenswerten Torchance kamen. Durch den wiedergenesenen Fernando, der nach monatelanger Verletzungspause zum Comeback kam und seinen letzten BL-Treffer beim 6:0-Hinspielsieg in Lustenau erzielt hatte (27. August).

Rote Bullen kontra Lustenauer Wand vor der Pause

Andreas Ulmer, heute in seinem 397. BL-Spiel (372 davon für RB Salzburg), mit der Linksflanke auf den 23-jährigen Brasilianer, der nach dem halbhohen Flugball per Direktabnahme rechts knapp das Gäste-Gehäuse (20.). Beim Hinspiel im Reichshofstadion führte die Jaissle-Elf bereits mit 2:0, wobei damals beim gesamt 6:0-Kantersieg Austria Lustenau auch unter Wert geschlagen wurde.

Diesmal hielten die Vorarlberger länger die Partie offen und wacker dagegen, standen sehr kompakt und diszplinieert, ließen die Roten Bullen nicht in die Zwischenräume und zum Zuge kommen. So brauchte es erst eine Einzelaktion von Noah Okafor, der sich über links im 16er durchsetzte, Anderson "alt" aussehen ließ, doch nur das linke Außennetz traf (37.). Somit ging es bei einer Schussbilanz von 8:0 (allerdings nur zwei auf´s Tor!) in die Halbzeitpause.

Noah Okafor war in Halbzeit 1 am nächsten dran am Salzburger Führungstor und seinem 8. BL-Saisontreffer, doch der 22-jähriger Schweizer traf nach feiner Einzelaktion nur das Außennetz.

Doppelschlag kurz nach Seitenwechsel durch Comebacker Fernando

Nach dem Seitenwechsel und in Richtung des Salzburger Fan-Sektors "knackten" die Roten Bullen dann den Lustenauer Riegel, entschlüsselte Fernando bei seinem Comeback den Austria-Code per Doppelschlag und Doppelpack. Was für ein Comeback! Nach einer sehenswerten Kombination über die linke Seite von Okafor und Kjærgaard nahm Fernando die gefühlvolle Linksflanke des 19-jährigen Dänen auf und drosch das Spielgerät rechts unter das Tordach (48.). Wenig später nahm der Ballzauberer vom Zuckerhut dann einen präzisen Schnittstellenflachpass von Dedic auf, narrte einen Gegenspieler und vollendete flach und präzise mit rechts ins lange Eck (51.).

Anschließend "verwalteten" die Gastgeber den Vorsprung, kontrollierten weiter das Spielgeschehen und ließen die Lustenauer bis zur 90. Min. zu keinem Torabschluss kommen (zum 10. Mal blieb Keeper Köhn ohne BL-Gegentor in dieser Saison und hatten nur einen Schussball zu halten, von Surdanovic in der Nachspielzeit).

Um eigens weiter in Torlaune zu bleiben. Erst steckte der kurz zuvor eingewechselte 18-jährige Israeli Oscar Glougk, der sogleich seine technischen Qualitäten aufblitzen ließ, prima durch auf Junior Adamu, dessen Schussball noch abgeblockt wurde.

Bundesliga-Premierentor für Nicolas Seiwald

Doch die Roten Bullen blieben lästig und dran...mit dem "2. Ball", ehe nach dem missglückten Abwehrversuch von Anderson der 21-jährige Kuchler Nicolas Seiwald das Spielgerät "auf dem Silbertablett serviert" bekam und aus zentraler Position mit einem strammen Schussball, der von Maak noch abgefälscht wurde, zu seinem 1. Bundesliga-Tor im 63. Einsatz kam.

Die Salzburger wollten mehr und es zappelte in der Schlussviertelstunde noch zwei weitere Male das "Runde im Eckigen", doch Schiedsrichter Hameter entschied jeweils gegen Junior Adamu auf Abseits. Dennoch waren 

10 Salzburger Treffer gegen Austria Lustenau

Somit blieb es beim 3:0-Endstand und dem Gesamt-Score von 10:0 in dieser Saison zwischen dem Serienmeister & Aufsteiger. 

Mit dem 13. BL-Saisonsieg wahrte der Spitzenreiter aus der Mozartstadt den 6-Punkte-Abstand auf den ersten Verfolger SK Sturm Graz, der am Freitagabend im Auftakt-Match der BL-Frühjahrssaison mit 1:0 gegen den Vierten SK Rapid Wien gewann. Im nächsten Bundesliga-Match gastieren die Roten Bullen am Sonntag, den 19. Februar, am Innsbrucker Tivoli gegen die WSG Tirol...die zeitgleich am Samstag einen 2:1-Sieg beim WAC feierte und - zumindest bis morgen - auf Rang 3 kletterte. Während Österreichs Fußball-Flaggschiff eine gelungene Generalprobe für das Euroapcup-Highlight

ADMIRAL Bundesliga, 17. Runde

Samstag, 11.02.2023, 17 Uhr, Red Bull Arena/Wals-Siezenheim, Z: 7.500, SR: Markus Hameter.

FC Red Bull Salzburg - SC Austria Lustenau 4:0 (0:0)

FC Red Bull Salzburg (4-4-2, Raute): Köhn - Dedic, Solet, Pavlović, Ulmer (K, 81. Van der Brempt) - Seiwald, Gourna-Douath (63. Capaldo), Sučić (83. Glougk), Kjærgaard - Fernando (63. Junior Adamu), Okafor (83. Koita). Trainer: Matthias Jaissle.

SC Austria Lustenau (5-3-2): Schierl - Koudossou (75. Grujic),  Anderson, Maak, Guenouche (75. Berger) - Rhein, Surdanovic, Türkmen (65. Tiefenbach) - Fridrikas (65. Diaby), Gedikli (57. Motika). Trainer: Markus Mader.

Tore: 1:0 Fernando (48., Assist Kjærgaard), 2:0 Fernando (52., Dedic), 3:0 Seiwald (76.), 4:0 Capaldo (90.+1).

Gelbe Karten: Okafor (11., taktisches Foul), Gourna-Douath (12., Foul), Kjærgaard (34., Foul) / Fridrikas (2., Foul), Türkmen (44., Foul).

Spielfilm im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty